Bestand
Domänenamt Oldenburg (Bestand)
Enthält: Alllgemeine Domänenverwaltung, u.a. Hausstiftung 1819-1998 (223); Amt Oldenburg 1834-1973 (78); Amt Westerstede 1853-1957 (11; Amt Varel 1816-1984 (167); Amt Jever 1810-1996 (265); Amt Butjadingen 1843-2002 (230); Amt Brake 1830-2002 (118); Amt Elsfleth 1849-1982 (75); Amt Delmenhorst 1830-1987 (43); Amt Wildeshausen 1847-1949 (13); Amt Vechta 1849-1958 (4); Amt Cloppenburg 1852-1949 (4); Amt Friesoythe 1847-1949 (3); Amt Rastede 1857-1930 (28); Kommende Bokelesch 1827-1961 (204); Freiwilliger und Reichsarbeitsdienst 1932-1943 (75); Ostfriesland 1980-2001 (19); Landkreis Emsland 1975-1980 (1); Naturschutzgebiete 1889-1997 (72).
Beschreibung: Rep 560 Domänenamt Oldenburg
Zeit: 1810-2002
Geschichte des Bestandsbildners: Der staatliche Domänenbesitz reicht für einige Domänen zurück bis in die Frühe Neuzeit. Dieser Kontinuität steht der unterschiedliche Zweck staatlicher Domänenpolitik gegenüber, der von politischen und fiskalischen Interessen bis zur Ökologie und zum Küstenschutz reicht. So liegt der heute noch vorhandene Domanialbesitz vor allem im Bereich des Küstenraumes und in Naturschutzgebieten. Der Domanialbesitz wuchs seit dem 16. Jahrhundert durch die Eindeichungspolitik des Oldenburger Grafenhauses und die Säkularisierung von Klosterbesitz im Zuge der Reformation. Verwaltet wurde der Besitz durch die gräfliche bzw. herzogliche (Rent-)Kammer, die die Vorwerke und die diesen zugeordneten Bauern beaufsichtigte. Der nach dem Tod des Grafen Anton Günther aufgeteilte Domanialbesitz kam im 19. Jahrhundert an das großherzogliche Haus zurück bzw. wurde durch die neu gewonnenen Gebiete vermehrt. Verwaltet wurde er im Geschäftsbereich der Herzoglichen bzw. ab 1829 Großherzoglichen Kammer durch eine Domäneninspektion. Unter Herzog Peter Friedrich Ludwig stiegen die Staatseinnahmen aus den Domänen zwischen 1773 und 1819 um das Dreifache. Durch das Staatsgrundgesetz von 1849 wurde das Domanialgut zwischen dem Herzoglichen Haus und dem Staat geteilt. Der Herzog erhielt Domanialbesitz im Pachtwert von 85.000 Talern, dieser wurde mit dem übrigen staatlichen Domanialbesitz von der Domäneninspektion verwaltet, die ab 1868 dem Staatsministerium (Ministerium der Finanzen) unterstand. Diese Verbindung wurde 1918 mit dem Thronverzicht des Großherzogs und dessen Abfindung hinfällig, der Domänenbesitz des nunmehrigen Freistaates wurde vom Domänenamt unter der Aufsicht des Finanzministeriums betreut. In der Weimarer Republik wurde Staatsgut zu Siedlungszwecken genutzt, neue Hofstellen auch in der NS-Zeit geschaffen. Das ab 1936 dem Ministerium des Inneren unterstellte Domänenamt verwaltete 1936 107 Höfe (1918 waren es 82).
Geschichte des Bestandsbildners: Nach 1945 ging der oldenburgische Domänenbesitz auf das Land Niedersachsen über, er bestand aus 114 kleineren Domänenhöfen. Das Oldenburger Domänenamt wurde nachgeordnete Behörde der Abteilung Landwirtschaft und Forsten des Verwaltungspräsidenten in Oldenburg. Bis 1965 schrumpfte der Besitz durch Privatisierungen auf etwa 8.000 Hektar. Aufgegeben wurden 1959/60 etwa die 22 Höfe auf dem Land der ehemaligen Kommende Bokelesch im Oldenburger Münsterland. Im Staatsbesitz verblieb vor allem Streubesitz, der Rest wurde durch 10 Domänen und 60 Pachthöfe (in den Kreisen Friesland und Wesermarsch) bewirtschaftet. Bewirtschaftung hieß nun ganz wesentlich Sicherung der Höfe, die oft im Vordeichsbereich lagen, Deichbau und Uferschutzmaßnahmen.
Mit der Gebietsreform wechselten die Domänen und Pachthöfe auf dem rechten Weserufer (Landwürden) 1974 zum Domänenamt Stade, dafür gelangte 1980 der Domänenbesitz im ehemaligen Regierungsbezirk Osnabrück zum Aufgabengebiet der Oldenburger Domänenbehörde. Diese übernahm auch 1983 alle zuvor vom Siedlungsamt Oldenburg (später Kulturamt bzw. Amt für Agrarstruktur) verwalteten Flächen, soweit diese nicht Moorflächen waren und deshalb der Staatlichen Moorverwaltung in Meppen zugeordnet wurden. Drittes Standbein der Domänenverwaltung unter der Aufsicht der Bezirksregierung Weser-Ems (Dezernate Landwirtschaft bzw. Landwirtschaft/Ernährungswirtschaft) war das Domänenamt in Norden (für Ostfriesland). Das Oldenburger Domänenamt wurde zwar 2001 noch in das Landwirtschaftsdezernat der Bezirksregierung eingegliedert, mit deren Abschaffung aber als Dienststelle der Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften Oldenburg im Jahre 2005 wieder zum Leben erweckt.
Findmittel: Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Die Nummer mit der Signatur Best. 212 Nr. 661 ist nicht belegt.
Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein
Zusatzinformationen: teilweise verzeichnet
- Reference number of holding
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Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg, NLA OL, Rep 560
- Extent
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51,6; 1639 Verzeichnungseinheiten (Stand September 2014)
- Context
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Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> 2 Staatliches Archivgut, Neuere Bestände >> 2.4 Forsten / Domänen
- Related materials
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Literatur: Hugo Berger, Domänenverwaltung und Domänenpolitik im Wandel der Zeiten in Preußen und Niedersachsen, Hannover 1951; Reinhold Schütte, Domänenpolitik und Domänenverwaltung im Oldenburger Land vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, in: Oldenburger Jahrbuch 97 (1997), S. 101-135.
- Date of creation of holding
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1819-1983
- Other object pages
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- Last update
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30.01.2023, 12:35 PM CET
Data provider
Niedersächsisches Landesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1819-1983