Zirkulierende Epithelzellen bei der intraduktalen papillär-muzinösen Neoplasie des Pankreas

Abstract: Die intraduktale papillär-muzinöse Neoplasie (IPMN) ist eine Vorläuferläsion des Pankreas- karzinoms mit wachsender epidemiologischer Bedeutung. Ihr heterogenes Malignitätsrisiko führt zu der schwierigen Abwägung, welche Patient*innen von einer präventiven Operation profitieren könnten und welche nicht. Etablierte Leitlinien stoßen hierbei an ihre Grenzen, was einen Bedarf an neuen diagnostischen Methoden hervorruft. Erfolgsversprechend könnte die Analyse zirkulierender Epithelzellen (CECs) sein, die auch bei zahlreichen anderen benignen sowie malignen Neoplasien immer intensiver beforscht werden. Ziel dieser explorativen Studie war es deshalb, das Auftreten der CECs bei IPMN-Patient*innen und deren zelluläre sowie genetische Eigenschaften zu beleuchten.
Dafür wurden CECs aus Blutproben von 27 IPMN-Patient*innen, die danach operativ am Uniklinikum Freiburg therapiert wurden, größenbasiert isoliert. Die Expression des pankreas- spezifischen Markers PDX1, des epithelialen Markers EpCAM sowie der mesenchymalen Marker Vimentin und L1CAM wurde anschließend durch Immunfluoreszenzfärbungen untersucht. Übersichtsfärbungen dienten nachfolgend zur zytologischen Beurteilung. Zusätzlich erfolgte eine Mutationsanalyse des KRAS-Gens mittels Multitarget Droplet Digital PCR. Gewebeschnitte der OP-Resektate wurden zudem vergleichend herangezogen und durch entsprechende immunhistochemische Färbungen und PCR-Verfahren genauer analysiert. Insgesamt konnten so bei 10 (37,04 %) IPMN-Patient*innen CECs detektiert werden, weitere 13 (48,15 %) hatten hierfür verdächtige Signale. Das Auftreten der CECs schien in dieser explorativen Stichprobe weitgehend unabhängig von den erhobenen Parametern der Standard- diagnostik zu sein, der histologische Dysplasiegrad könnte jedoch Einfluss haben. Die Analyse der zellulären Markerproteine ergab im resezierten Gewebe ausschließlich eine Expression der für Pankreasgangepithel typischen Marker PDX1 und EpCAM. Zudem waren KRAS- Mutationen in 19 (70,37 %) Gewebeproben detektierbar. Bei den CECs fanden sich dagegen häufig hybride zelluläre Phänotypen, die mehrheitlich auch mesenchymale Marker exprimierten. KRAS-Mutationen waren hier in immerhin 5 (23,81 %) Fällen nachweisbar. Zusammenhänge zwischen diesen Charakteristika der CECs und den erhobenen Parametern der Standarddiagnostik ergaben sich, mit wenigen Ausnahmen, nicht.
In Summe deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass CECs von IPMN-Patient*innen ähnliche Anzeichen der Entdifferenzierung aufweisen wie entsprechende Zellen maligner Neoplasien. Longitudinale Studien sollten folgen, um eine mögliche prognostische Bedeutung zu klären

Location
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Extent
Online-Ressource
Language
Deutsch
Notes
Universität Freiburg, Dissertation, 2024

Classification
Medizin, Gesundheit

Event
Veröffentlichung
(where)
Freiburg
(who)
Universität
(when)
2024
Creator

DOI
10.6094/UNIFR/246783
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2467831
Rights
Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Last update
25.03.2025, 1:44 PM CET

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Time of origin

  • 2024

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