Arbeitspapier | Working paper

Den Status quo verändern - Jugendliche als Friedensakteure

Die UN-Resolution 2250 "Jugendliche, Frieden und Sicherheit" von Dezember 2015 erkennt erstmals die Bedeutung der aktiven Beteiligung von Jugendlichen in der Friedensentwicklung an. Ihre Umsetzung wird allerdings lange dauern. Die Analyse der Beteiligung junger Menschen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Nachkriegsgesellschaften offenbart blockierte Statuspassagen ins Erwachsenenleben. Jugendliche werden nicht als eigenständige Akteure ernst genommen, sondern mitunter sogar kriminalisiert. Die Lebenswelten junger Menschen im Umfeld von Gewaltkonflikten sind heikel. Während Kinder überwiegend als Opfer und Schutzbedürftige betrachtet werden, sieht man Jugendliche selbst oft als potenzielle Gewalttäter an. Diese Einschätzung gilt unabhängig davon, ob es sich um Kriege oder andere Formen der bewaffneten Gewalt handelt. Die Erfahrungen der heutigen Nachkriegsgeneration in Zentralamerika und dem südlichen Afrika zeigen, welchen Herausforderungen Jugendliche sich auf dem Weg ins Erwachsenenleben stellen müssen. Formal verbesserten Chancen für Jugendliche steht die Dominanz der Kriegsgeneration in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gegenüber. Junge Menschen in Konfliktregionen haben sehr genaue Vorstellungen davon, wie sie einen positiven Beitrag zur Friedensentwicklung leisten können. Ihre Prioritäten sind dabei vom spezifischen Kontext abhängig. Die UN Resolution 2250 steht für einen wichtigen Perspektivwechsel der internationalen Politik auf den positiven Beitrag junger Menschen für Frieden und Sicherheit. Sie fordert die Mitgliedstaaten auf, Jugendliche aktiv und selbstbestimmt in die Friedensentwicklung einzubeziehen. Die Forderungen der Resolution 2250 sind ein erster wichtiger und entscheidender Schritt zur Inklusion junger Menschen im Umfeld von Gewaltkonflikten. Verbessern wird sich für Jugendliche aber nur dann etwas, wenn sie als gleichberechtige Partner bei der Lösung von Zukunftsfragen ernst genommen werden und ihnen von den jeweiligen Regierungen und gesellschaftlichen Akteuren jenseits von Strategien der eigenen Machtsicherung Partizipation ermöglicht wird.

Den Status quo verändern - Jugendliche als Friedensakteure

Urheber*in: Kurtenbach, Sabine

Attribution - NoDerivates 4.0 International

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Alternative title
Changing the Status Quo - Youths as Actors for Peace
ISSN
1862-3581
Extent
Seite(n): 11
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; nicht begutachtet

Bibliographic citation
GIGA Focus Global (1)

Subject
Politikwissenschaft
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
politische Partizipation
Nachkriegszeit
Nachkriegsgesellschaft
Friedensprozess
Jugendlicher
Frieden
UNO
Gewalt
politische Aktivität
politischer Akteur

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Kurtenbach, Sabine
Event
Veröffentlichung
(who)
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien
(where)
Deutschland, Hamburg
(when)
2018

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-56619-4
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

Data provider

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Object type

  • Arbeitspapier

Associated

  • Kurtenbach, Sabine
  • GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien

Time of origin

  • 2018

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