Gliederung

13.1. 14.1. Oberbauinspektion Aachen

Zu den französischen Beamten, die ihre Posten beim Herannahen der Truppen der verbündeten Mächte verlassen hatten, gehörte der Chefingenieur Belu, dem die Leitung des Brücken-, Wege- und Wasserbaus im Roerdepartement unterstand. Nachdem in den ersten Monaten des Jahres 1814 die Korrespondenz hinsichtlich der begonnenen Arbeiten zwischen dem Gouvernementskommissar Boelling und dem Bezirksingenieur Kreysselle, dem am 10. Januar 1814 zu den Bezirken Krefeld und Kleve auch noch der Bezirk Köln übertragen worden war (Generalgouvernement Nieder- und Mittelrhein Nr. 1123 I), geführt wurde, erscheint der gebürtige Berliner Johann Martin Schauss am 19. Juli 1814 als „provisorischer Departementsingenieur", am 24. Juli 1814 als „provisorischer Oberingenieur" in den Akten (Generalgouvernement Nieder- und Mittelrhein Nr. 1134). Durch Reskript des Generalgouverneurs vom 9. Oktober 1814 wurde Schauss als „Oberbauinspektor" bestätigt, wobei das Gehalt ab 1. Juli 1814 gezahlt wurde (ebd. Nr. 594). Er war zugleich Unterbauinspektor für den Kreis Aachen (Roerdepartement Nr. 4125, Bl. 55). Der Oberbauinspektion unterstanden seit der Besitznahme der Rheinlande durch Preußen die Unterbauinspektionen Köln, Krefeld (für die Kreise Krefeld und Kleve) und Malmedy (vgl. hierzu und zum folgenden Generalgouvernement Nieder- und Mittelrhein Nr. 32, 594). Die Unterbauinspektion Köln versah bis zum September 1814 Kreysselle als „Kreisbauinspektor", dann folgte ihm als Bezirks- bzw. Unterbauinspektor der bisherige Baukondukteur Friedrich Wilhelm Eisner, der wie Schauss seine Examen vor dem königlich preußischen Oberbaudepartement in Berlin abgelegt hatte (vgl. auch seine Bewerbung in Generalgouvernement Nieder- und Mittelrhein Nr. 1134). Kreis- bzw. Unterbauinspektor von Krefeld war zunächst der bisherige Baukondukteur Kesselkaul, der durch die Reskripte vom 9. und 28. Oktober 1814 einstweilen, bis die Stelle anderweitig besetzt werden konnte, ernannt wurde (vgl. auch Roerdepartement Nr. 4125, Bl. 52-54). Im Laufe des Dezember 1814 wurde er suspendiert. Zu seinem Nachfolger wurde am 14. April 1815 der aus Düsseldorf stammende Wasserbauinspektor Karl Wilhelm Roessler ernannt. Unterbauinspektor von Malmedy war der Oberwegeinspektor Friedrich Wilhelm Steinmeister, der als solcher vorher im Wälderdepartement tätig gewesen war. Die Aufgaben der Oberbauinspektion Aachen gingen mit Bildung der Regierungen an diese über (Generalgouvernement Nieder- und Mittelrhein Nr. 52, Bl. 103). Schauss wurde beauftragt, Verzeichnisse über die in Aachen verbleibenden und die an die Regierungen abzugebenden Akten anzulegen (ebd. sowie Regierung Aachen Nr. 1796, Bl. 11). Erhalten sind Verzeichnisse der an die Regierungen Aachen (in Regierung Aachen Nr. 1796, Bll. 1-8), Düsseldorf (in Regierung Düsseldorf Nr. 2543) und Köln (in Regierung Köln Nr. 28a) abgegebenen Akten. Quellen und Literatur Roerdepartement Nr. 4125; Generalgouvernement Nieder- und Mittelrhein Nr. 32, 52, 94f, 97, 594, 635, 931, 939, 1123 I, 1134, 1170, 1423, 1894, 1897; Regierung Aachen Nr. 1796, 6952, 8379 lfd. Nr. 384; Regierung Düsseldorf Nr. 2543; Regierung Köln Nr. 28a, 2632.-Neigebaur, Provisorische Verwaltungen, S. 125f

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Generalgouvernement vom Nieder- und Mittelrhein >> 13. 14. Baubehörden
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AA 0635 Generalgouvernement vom Nieder- und Mittelrhein

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