Bestand
Ephoralarchiv Walsrode (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Der heutige Kirchenkreis Walsrode hat eine sehr wechselvolle
Inspektionsgeschichte hinter sich. Zu seinem Bereich gehörten die
Kirchengemeinden der Ämter Ahlden und Rethen, der Amtsvogteien Essel,
Fallingbostel und Soltau sowie der Gerichte Hudemühlen und Wahlingen.
Zeitweilig bildete der Bezirk eine einzige Inspektion, zeitweise wurde
er in zwei Inspektionen geteilt. Dieses Hin und Her verdeutlicht auch
der ständige Wechsel der Superintendentursitze.
1750
bildeten Ahlden, Dorfmark, Düshorn, Eickeloh, Fallingbostel, Gilten,
Hudemühlen, Kirchboitzen, Kirchwahlingen, Ostenholz, Rethem/Aller,
Schwarmstedt, Soltau, Stellichte und Walsrode die Inspektion mit Sitz
in Walsrode. Zudem bestanden in Bothmer (von 1610 bis 1791, [danach
mit Schwarmstedt vereinigt]) und in Eilte (von 1631 bis 1778, [danach
zu Ahlden gelegt]) Patronatspfarren für die dortigen Gutsbezirke, die
dann aber aufgehoben wurden.
Von 1760 bis 1774 befand sich
der Sitz der Inspektion dann in Ahlden, ab 1774 in Schwarmstedt.
[1815] wurde die Inspektion geteilt: Zur Inspektion Walsrode - von
1821 bis 1867 befand sich die Superintendentur allerdings in Düshorn -
kamen die Kirchengemeinden Dorfmark, Düshorn, Fallingbostel,
Meinerdingen, Ostenholz, Soltau, Stellichte und Walsrode. Der
Inspektion Schwarmstedt gehörten neben Ahlden [mit Bothmer], [Eilte,]
Eickeloh, Gilten, Hudemühlen, Kirchboitzen, Kirchwahlingen,
Rethem/Aller und Schwarmstedt auch die 1825 aus der Inspektion
Winsen/Aller zugelegten Kirchengemeinden Bissendorf, Brelingen und
Mellendorf an (Stand von 1826).
In der nachfolgenden Zeit
veränderten sich die Zuschnitte der beiden Aufsichtsbezirke wie folgt:
Nach der Abtrennung von Soltau, dass 1868 selbst Sitz einer neu
errichteten Inspektion wurde, folgte 1869 die Eingliederung der
Kirchengemeinde Kirchboitzen in die Inspektion Walsrode. Schwarmstedt
verlor 1869 neben Kirchboitzen auch Bissendorf, Brelingen und
Mellendorf - die drei Gemeinden kamen in die neue Inspektion Burgwedel
- und wurde dafür mit der Kirchengemeinde Suderbruch, vorher zu
Neustadt gehörig, entschädigt. Dazu ist 1882 die Superintendentur von
Schwarmstedt nach Ahlden verlegt worden.
Zum 1. April 1929
wurde der Kirchenkreis Ahlden schließlich aufgehoben und mit dem
Kirchenkreis Walsrode zum Kirchenkreis Walsrode in der Besetzung
Ahlden, Dorfmark, Düshorn, Eickeloh-Hudemühlen, Fallingbostel, Gilten,
Kirchboitzen, Kirchwahlingen, Meinerdingen, Ostenholz, Rethem/Aller,
Schwarmstedt, Stellichte, Suderbruch und Walsrode vereinigt.
Dieser Verband veränderte sich danach durch die Neugründungen
Bomlitz-Benefeld (1. Oktober 1953; seit 1. Juli 1978 Kirchengemeinde
Bomlitz) und Bommelsen (1. Juli 1930 Kapellengemeinde; 1. Oktober 1950
Kirchengemeinde) sowie die Zusammenlegung der Kirchengemeinden Düshorn
und Ostenholz zum 1. Januar 2015 zur Kirchengemeinde
Düshorn-Ostenholz. Weiter sind durch Eingliederungen die
Kirchengemeinden Kirchwahlingen (zum 1. Januar 1972 in die
Kirchengemeinde Rethem eingegliedert), Hudemühlen (zum 1. Januar 1973
in die Kirchengemeinde Ahlden eingegliedert), Stellichte (zum 1. Juli
1976 in die Kirchengemeinde Walsrode eingegliedert) und Suderbruch
(zum 1. Januar 1978 in die Kirchengemeinde Gilten eingegliedert)
faktisch aufgelöst worden. Auch die Kapellengemeinden Bierde und
Norddrebber sind zum 1. Januar 2009 aufgehoben und in den
Kirchengemeinde Ahlden (Bierde) und Gilten (Norddrebber)
aufgegangen.
Somit bestand der Kirchenkreis Walsrode 2021
aus den Kirchengemeinden Ahlden, Bomlitz-Benefeld, Bommelsen,
Dorfmark, Düshorn-Ostenholz, Eickeloh, Fallingbostel, Gilten (mit der
Kapellengemeinde Norddrebber), Kirchboitzen, Meinerdingen,
Rethem/Aller, Schwarmstedt und Walsrode.
Bestandsgeschichte: Das
Ephoralarchiv Walsrode mit den Teilarchiven Ahlden und Walsrode ist in
den Jahren 1958 bis 1975 von Dr. Helmut Speer bearbeitet und in einem
Findbuch verzeichnet worden. Bei den Arbeiten stellte dieser
fest:
Nach der Aufhebung der Superintendentur in
Schwarmstedt 1873 waren die Spezialia an die zur Inspektion gehörenden
Kirchengemeinden gegeben und in die dortigen Pfarrarchive eingeordnet
worden. Soweit wie möglich, wurden sie im Zuge der Durchordnung des
Ephoralarchivs wieder für dasselbe und für die Bildung von
Spezialakten ausgesondert.
Die Generalia der Ephoralarchive
Walsrode und Ahlden waren in Walsrode durcheinandergebracht und
mussten wieder voneinander getrennt werden, wodurch sich die
Durchordnung sehr schwierig gestaltete.
Auf dem Boden der
Kirche zu Schwarmstedt wurde ein großer Bestand alter
Rechnungs-Zweitschriften der drei zur Inspektion Burgwedel gelangten
Kirchen gefunden und an das Ephoralarchiv Burgwedel abgegeben.
Noch in Walsrode vorgefundene Specialia von Soltau wurden dem
Ephoralarchiv Soltau zugeführt. Soweit möglich wurden Ephoral- und
Pfarrakten der Superintendentur-Pfarren Walsrode, Düshorn, Ahlden und
Schwarmstedt auseinandergehalten.
Im Ephoralarchiv Walsrode
wurde ein großer Bestand Akten des Weltlichen Kirchenkommissars aus
dem Landratsamt Fallingbostel vorgefunden. Bei der Durchordnung wurde
derselbe als besonderer Fond behandelt und seine Ordnung nach seinen
früheren Signaturen wieder hergestellt.
Während für die
Kirche aus der Inspektion Ahlen-Schwarmstedt große Bestände alter
Rechnungs-Zweitschriften vorliegen, ist das für Walsrode-Düshorn nicht
der Fall. Diese sind bei der Aufhebung der Superintendentur in Düshorn
nicht mit den Akten nach Walsrode mitgenommen worden sind.
Dagegen liegen die älteren Spezialia für Suderbruch aus dem
Ephoralarchiv Neustadt vor.
2013 hatte der
Kirchenkreisvorstand die Deponierung der Archivalien in Hannover
beschlossen. Das zu übernehmende Archivgut ist dann am 14. November
2014 zusammengestellt und verpackt im Außenmagazin „Voltmerstraße 66“
(ehemalige „Ansgarkirche“) des Landeskirchlichen Archivs (im Raum 6)
deponiert worden.
Das Findbuch von Helmut Speer ist danach
in eine EDV-Version umgesetzt worden. Dabei sind in der Regel die
Originaleinträge übernommen worden, wobei jedem Eintrag eine neue
Bestellnummer zugewiesen wurde, die sich an die alte Verzeichnung
anlehnt. Auf eventuelle Besonderheiten wird an entsprechender Stelle
hingewiesen.
- Bestandssignatur
-
D 99
- Umfang
-
41 lfd. M.
- Kontext
-
Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> D - Deposita
- Bestandslaufzeit
-
1475-1982
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
01.04.2025, 13:47 MESZ
Datenpartner
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1475-1982