Bestand
Levi, Paul (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Rechtsanwalt; Mitglied der SPD, der Gruppe Internationale und der
Spartaku Spartakusgruppe; Mitbegründer der KPD (1918), Vorsitzender
der Zentrale (ab 1919), Ausschluss (April 1921); Begründer der
Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft (1921); Mitglied der USPD, dann
SPD (1922), Vertreter des linken Flügels der SPD
Bearbeitungshinweis: Findbuch,
nur Kopien
Bestandsbeschreibung:
Biographische Angaben: Rechtsanwalt; Mitglied der SPD, der Gruppe
"Internationale" und der Spartakusgruppe; Mitbegründer der KPD (1918),
Vorsitzender der Zentrale (ab 1919), Ausschluss (April 1921);MdR (ab
1920); Begründer der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft (1921);
Mitglied der USPD, dann SPD (1922), Vertreter des linken Flügels der
SPD
Bestandsbeschreibung: Persönliches und
Biographisches; Korrespondenzen; Ausarbeitungen und Materialien aus
seiner parteipolitischen und berulichen Tätigkeit (nur
Kopien).
Inhaltliche Charakterisierung:
Bestandsgeschichtliche Angaben
Bei dem Bestand
NY 4126 (Paul Levi) handelt es sich um keinen organisch gewachsenen
Bestand, sondern um einen Sammlungsbestand der, bis auf eine Ausnahme,
nur aus Kopien besteht. Er umfaßte Dokumente und Materialien aus der
Zeit von 1910 - 1932 in einen Umfang von 19 Akteneinheiten = 0,48
lfm.
Das vorhandene Schriftgut erhielt das
Zentrale Parteiarchiv der SED im Jahr 1969 von der Bibliothek
Buttinger in New York, dem damaligen Besitzer des Original-Nachlasses.
Als Bestandsergänzung bekam das Archiv im Jahr 1984 vom Archiv der
sozialen Demokratie bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn, dem
heutigen Besitzer des oben erwähnten Nachlasses, eine Kopie von 50
Briefen von Rosa Luxemburg an Paul Levi. Weitere Bestandsergänzungen
folgten in den Jahren 1990, 1992.
Archivische
Bearbeitung
Ordnung und Verzeichnung
Die Bearbeitung des Bestandes P. Levi erfolgte auf
der Grundlage des Gesetz über die Sicherung und Nutzung von Archivgut
des Bundes (Bundesarchivgesetz) vom 6. Jan. 1988; der "Ordnungs- und
Verzeichnungsgrundsätze für die staatlichen Archive der Deutschen
Demokratischen Republik", hrsg. von der Staatlichen Archivverwaltung
im MdI der DDR, 1964 (im folgenden: OVG) und archivinterner
Arbeitsrichtlinien.
Folgende Bestandsgliederung
liegt der Bearbeitung zugrunde:
I.
Biographisches Material:
1. Persönliche
Dokumente
2. Politische Verfolgungen und
Prozesse
3. Veröffentlichungen und
Ausarbeitungen über P. L.
II. Ausarbeitungen
von P. L.
1. Reden und Schriften
2. Flugblätter
3.
Werkstättenmaterial.
III. Korrespondenz von P.
L.
1. Eingehende
2.
Ausgehende
3. Schriftwechsel
IV. Dokumente und Materialien zur parteipolitischen Tätigkeit von
P. L.
1. in der SPD
2.
in der KPD
3. in der kommunistischen
Opposition, v. a. der KAG
4. in der
USPD/SPD
V. Arbeitsmaterialien von P. L.
1. Aus seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt
2. Aus seiner Tätigkeit in der Friedensbewegung
3. Zur Novemberrevolution in Deutschland
4. Aus seiner Tätigkeit in der
Gewerkschaftsbewegung
Der Ordnung voraus ging
eine Aktenkontrolle und die Kennzeichnung aller Dokumente bzw.
Dokumentengruppen in aufzulösenden Akten mit der bisherigen Signatur.
Die Aktenbildung erfolgte ausgehend von den §§ 74 - 80 der OVG
überwiegend nach Schriftstückarten, vereinzelt auch nach
Sachbetreffen. Ihre innere Ordnung basiert auf dem chronologischen,
bei Korrespondenzakten auf dem alphabetisch-chronologischen
Prinzip.
Die Datierung der Akten wurden
entsprechend den §§ 169 - 181 der OVG vorgenommen.
Die Verzeichnung des Bestandes Paul Levi erfolgte unter
Berücksichtigung der §§ 82 - 88 und der §§ 143 - 165 der OVG nach
Akteneinheiten, und ausgehend von seinem Wert und seiner Bedeutung, in
erweiterter Form. Die auf einer Entwurfskartei erarbeiteten
Verzeichnungsangaben wurden in den Rechner eingegeben. Es entstand die
Datei P-Levi.
Anschließend erfolgte der
Ausdruck eines geographischen und eines Personenregisters.
Im Prozeß der Erarbeitung der Entwurfskartei entstand
als weiteres Findhilfsmittel eine Konkordanzliste zu den Signaturen
des vorläufig bearbeiteten Bestandes.
Auf eine
Zusammenstellung der Lebensdaten Paul Levi's wurde verzichtet, da
mehrere Veröffentlichungen über ihn bereits vorliegen (Ch. Beradt:
Paul Levi. Ein demokratischer Sozialist in der Weimarer Republik.
Frankfurt a. M. 1969; S. Quack: Geistig frei und niemandes Knecht.
Paul Levi-Rosa Luxemburg. Politische Beziehungen. Köln 1983).
Nach der Neubearbeitung umfaßt der Bestand NY 4126 -
Paul Levi - 27 Akteneinheiten = 0,60 lfm.
Die
Archivsignatur setzt sich aus der Bestandsbezeichnung und der
fortlaufenden Aktennummer zusammen, die zugleich Lagerungsnummer
ist.
Benutzung
Vom
Inhalt her ist der Bestand allgemein zugänglich. Einschränkende
Bestimmungen ergeben sich jedoch aus den mit dem Erwerb von
Dokumentenkopien verbundenen Auflagen. Die erworbenen Dokumentenkopien
können im allgemeinen von den Benutzern eingesehen werden.
Beabsichtigen diese jedoch eine Veröffentlichung, ganz gleich in
welcher Form, so kann das Archiv die dafür erforderliche Genehmigung
nur dann erteilen, wenn mit dem Besitzer des Originals
dementsprechendes vereinbart worden ist. In allen anderen Fällen hat
der Benutzer selbst bei diesem um die Veröffentlichungsgenehmigung
nachzusuchen und auch mit ihm die Zitierweise zu vereinbaren.
Ansonsten ist bei Veröffentlichung wie folgt zu
zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der
DDR im Bundesarchiv, NY 4126/ 1, Kurzform: BArch NY 4126/1 (Beispiel
für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1).
Bestandsanalyse
Der Bestand umfasst
Dokumente und Materialien aus dem Leben und Wirken Paul Levi's aus der
Zeit von 1910 - 1930 und Briefe über ihn aus der Zeit zwischen 1930,
1932.
Im Bestand befinden sich biographische
Materialien, wie z. B. persönliche Dokumete. Von besonderem Wert ist
das einzige Originaldokument des Bestandes, der Entlassungsschein für
P. Levi aus dem Gefängnis Berlin-Moabit vom 24. März 1920 (siehe BArch
NY 4126/1).
Sehr interessant ist auch das in
Form von Kopien vorliegende Schriftgut zum Strafverfahren von Paul
Levi gegen Wilhelm Blos aus den Jahren 1919 - 1921 (siehe BArch NY
4126/2).
Einen großen Teil des Bestandes bilden
die ebenfalls in Form von Kopien vorliegenden handschriftlichen und
maschinegeschriebenen Artikel- und Redemanuskripte von P. Levi. In
diesen beschäftigt er sich v. a. mit historischen Themen, der Politik
in Deutschland, der Geschichte der KPD und der Politik der Bolschewiki
in Rußland.
Ebenfalls einen wesentlichen Teil
des Bestandes bilden die ca. 50 Briefe von und ca. 190 Briefe an Paul
Levi. Ungefähr 110 Korrespondenzpartner Paul Levi's lassen sich allein
anhand der im Besitz unseres Archivs befindlichen Briefe nachweisen.
Darunter solche Persönlichkeiten, wie u. a. R. Breitscheid, H.
Eberlein, A. Einstein, A. Geck, M. Harden, M. Jakob, F. Kaden, G.
Ledebour, W. I. Lenin, R. Luxemburg, W. Pieck, M. Sievers und C.
Zetkin. Dokumente und Materialien zur parteipolitischen Tätigkeit von
P. Levi bilden einen weiteren Schwerpunkt des Bestandes. In diesen
Dokumenten widerspiegelt sich P. Levi's Wirken in der SPD bis zum
Gründungsparteitag der KPD 1918, seine Tätigkeit als Vorsitzender und
Mitglied der Zentrale der KPD bis zu seinem Ausschluß im Apr. 1921,
seine Arbeit in der kommunistischen Opposition, v. a. ab Herbst 1921
in der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft (KAG) und, nach dem
Anschluß der KAG an die USPD im Frühjahr 1922 und der im Sept. 1922
erfolgten Vereiniggung von USPD und SPD, sein Wirken in diesen
Organisationen. Hauptbestandteil der Dokumente und Materialien zur
parteipolitischen Tätigkeit von P. Levi in der kommunistischen
Opposition sind 113 Briefe mit Schriftwechsel der verschiedensten
Persönlichkeiten, u. a. F. Habermeyer, H. Lindemann, R. Schmidt, F.
Sonnenburg, F. Weisse und P. Weyer, mit der Internationalen
Verlags-Anstalt Berlin und M. Sievers sowie Schriftwechsel von
verschiedenen Personen mit der KAG und ihren Vertretern, u. a. O.
Brass, E. Däumig und P. Wegmann.
Den Abschluß
des Bestandes bilden die Arbeitsmaterialien von P. Levi. Materialien
betr. die Beschwerde von R. Luxemburg gegen ihre Schutzhaft auf Grund
der Soldatenmißhandlungsprozesse vom 10. Juli 1917 - 11. Okt. 1918
sind bei den Arbeitsmaterialien aus seiner Tätigkeit als Rechtsanwalt
hervorzuheben. Desweiteren sind in den Arbeitsmaterialien zur
Novemberrevolution 1918 in Deutschland die Dokumente des Arbeiter- und
Soldatenrates, v. a. Protokolle der Sitzungen des Vollzugsrates vom
22. Nov. - 9. Dez. 1918 als herausragende Dokumente zu erwähnen.
Weitere Dokumente und Materialien von und über Paul
Levi befinden sich u. a. in den Beständen RY 1 - Historisches Archiv
der KPD, NY 4005 (C. Zetkin), NY 4036 (W. Pieck), NY 4055 (K. Kautsky)
und NY 4091 (B. Koenen).
Holger
Franke
Umfang, Erläuterung: 27
AE
Zitierweise: BArch NY
4126/...
- Reference number of holding
-
Bundesarchiv, BArch NY 4126
- Extent
-
27 Aufbewahrungseinheiten; 0,0 laufende Meter
- Language of the material
-
deutsch
- Context
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Nachlässe und Sammlungen >> Nachlässe >> L
- Related materials
-
Fremde Archive: Archiv der sozialen Demokratie der FES
- Provenance
-
Levi, Paul, 1883-1930
- Date of creation of holding
-
1883 - 1930
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
16.01.2024, 8:43 AM CET
Data provider
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Associated
- Levi, Paul, 1883-1930
Time of origin
- 1883 - 1930