Urkunden
Georg Dietrich von Westerstetten und Drackenstein, zu Straßberg, Lautlingen und Wildentierberg hat - auch im Namen seiner Gemahlin Barbara von Westerstetten geb. Schenk von Stauffenberg - 1618 den in seiner Herrschaft von der Welt abgesonderten Leprosen ein Armeleutehaus unter dem Weiler Kaiseringen auf ihrer beider Kosten von neuem aufbauen lassen. Seine Gemahlin hat zur besseren Unterhaltung der Sondersiechen 200 Gulden Kapital aus ihrem obertollingischen Erbgut gestiftet, die in der Herrschaft Straßberg gegen einen jährlichen Zins angelegt werden sollen. Die Siechenpfleger sollen den Leprosen die jährlichen Pensionen eintreiben und zukommen lassen. Die Obrigkeit zu Straßberg soll über die Durchführung wachen. Wenn im Armeleutehaus keine Sondersiechen mehr wohnen, soll der jährliche Zins an andere hausarme Leute der 3 Flecken Straßberg, Frohnstetten und Kaiseringen verteilt werden, bis das Siechenhaus wieder - jedoch mit Herrschaftsleuten - besetzt ist. - Es folgt Übersicht, wie die 200 Gulden in den 3 Flecken ausgeliehen worden sind. Davon sollen die Siechenpfleger den armen Leuten jährlich 1 Schwein für 6 Gulden geben und die restlichen 4 Gulden für andere Bedürfnisse verwenden. - Es folgt Übersicht über die Einkünfte des Siechenhauses aus Straßberg, Frohnstetten, Lautlingen und Hausen an Früchten und Geld. - Kilian Widmar von Margrethausen soll, solange seine Tochter im Siechenhaus lebt, jährlich 8 Maß Schmalz geben, Jos. Wilhälm zu Frohnstetten, dessen Tochter auch dort ist, jährlich 4 Maß Schmalz. Das Erbe beider Mädchen soll an das Siechenhaus fallen. Was an Hausrat in das Siechenhaus gebracht wird, soll darin verbleiben. Die Pfleger sollen darauf achten, daß davon nichts entzogen wird. - Der westerstettische Schreiber und seine Hausfrau Ursula Hörmann stiften dem Siechenhaus 30 Gulden Hauptgut laut einem Stiftungsbrief, wovon die Sondersiechen jährlich bei dem zu Frohnstetten zu haltenden Jahrtag, zu dem sie sich mit ihrem andächtigen Gebet einstellen sollen, 1 Gulden 30 Kreuzer erhalten. Die 3 westerstettischen Gden. Straßberg Frohnstetten und Kaiseringen wollen, obwohl Straßberg mit Schmied, Wagner, Müller, Bader, der Schule und eigenem Armeleutehaus mehr als Kaiseringen beschwert ist, den Leprosen abwechselnd gegen Belohnung das Holz machen. - Die Obrigkeit ratifiziert diese Ordnungen. 1621 Januar 20, Straßberg
- Reference number
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Ho 162 T 1 Nr. 48
- Former reference number
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Repertorium XVIII, S. 23, Nr. 5; Kasten F, Fach 198; ersetzt durch rot: B 51
- Further information
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Ausstellungsort: Straßberg
Überlieferungsart: Ausfertigung
Vermerke: Pergamentlibell, 8 Blatt
Beglaubigungs- und Notarzeichen: Unterschrift des westerstettischen Amtsschreibers Georg Höflich
- Context
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Buchauische Herrschaft Straßberg: Urkunden >> 1. Urkunden
- Holding
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Ho 162 T 1 Buchauische Herrschaft Straßberg: Urkunden
- Indexentry person
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Höflich, Georg; Amtsschreiber der Herrschaft Straßberg
Hörmann, Ursula
Westerstetten, Georg Dietrich von
Widmar, Kilian
- Indexentry place
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Hausen im Tal, Beuron SIG
Kaiseringen, Straßberg BL
Lautlingen, Albstadt BL
Margrethausen, Albstadt BL
Wildentierberg: Burg bei Margrethausen, Albstadt BL
- Date of creation
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1620 Januar 2 und 1621 Januar 20
- Other object pages
- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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03.04.2025, 1:47 PM CEST
Data provider
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Object type
- Urkunden
Time of origin
- 1620 Januar 2 und 1621 Januar 20