Bestand
Vertretung der Reichsregierung in München (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Wahrnehmung der Reichsinteressen in Bayern nach 1918 zunächst durch die
preußische Gesandtschaft in München; am 1. April 1921 Ernennung von Dr.
Julius Graf Zech-Burkersroda (preußischer Geschäftsträger) zum ersten
Vertreter der Reichsregierung; vom Juli 1922 bis Januar 1923 Führung der
Geschäfte durch Legationsrat von Frerichs, danach durch Edgar Hanniel von
Haimershausen; 1931 Auflösung der Vertretung der Reichsregierung in
München.
Bestandsbeschreibung:
Bestandsgeschichte
Die Vertretung der
Reichsregierung hat bei ihrer Errichtung von der preußischen
Gesandtschaft diejenigen Akten übernommen, die Erlasse und Berichte an
Reichsbehörden beinhalten. Sie wurden zusammen mit den Akten, die bei
Legationsrat Rietzler in Bamberg erwachsen waren reponiert und nur in
einigen wenigen Fällen bis 1921/22 fortgeführt. Die laufende Registratur
war nach dem Registratorenbrauch bei diplomatischen Stellen in A-Akten
(politische) und B-Akten (nichtpolitische) geteilt; sie wurden - im
Gegensatz zur Registratur der preußischen Gesandtschaft (geheftete Akten)
- in Schnellheftern geführt.
Nach der Auflösung
der Vertretung der Reichsregierung in München übernahm die Reichskanzlei
die Akten und gab sie 1939 mit den älteren Akten der Reichskanzlei an das
Reichsarchiv ab.
Archivische Bewertung und
Bearbeitung
Das Reichsarchiv ordnete und
verzeichnete noch im Herbst 1939 den Bestand.
Die
politischen Akten wurden bei dieser Gelegenheit in drei Gruppen
aufgeteilt
A: Innere Politik Bayerns
B: Äußere Politik Bayerns
C:
Verschiedenes
Die nichtpolitischen Akten wurden
entweder, sofern sie reine Verwaltungs- und Kassensachen betrafen,
vernichtet, in die reponierte Registratur (als XIII) eingegliedert oder
zu besonderen Gruppen formiert ( D: Verschiedenes, E: Angele- genheiten
einzelner Personen, F: Allgemeine Personal-, Büro- und Kassenange-
legenheiten, G: Personalakten, H: Verwaltung der Vertretung der
Reichsregierung). Die Journale und Kassenbücher wurden als Gruppe J
angeschlossen.
Im Reichsarchiv wurde der Bestand
bis zu seiner Auslagerung in den Berlepsch-Schacht der Preußag bei
Staßfurt kaum benutzt.
1950 gelangte der Bestand
in das Deutsche Zentralarchiv Potsdam (später Zentrales Staatsarchiv
Potsdam) zurück.
Einige Bände (etwa 10 Prozent)
fehlten, die innere Ordnung war teilweise durcheinandergeraten. Zum
Jahreswechsel 1950/51 wurde der Bestand anhand des erhaltenen Findbuches
des Reichsarchivs provisorisch geordnet und mit vom Bestand der
Reichskanzlei her fortlaufenden Nummern versehen. Dabei sind jedoch die
erwähnten Ordnungsschäden nur zum kleinen Teil wieder beseitigt worden,
so dass bald eine endgültige Neuordnung und -verzeichnung erforderlich
wurde. Diese erfolgte im Sommer 1955. Dabei wurden Missbildungen
beseitigt, Aktenbände mit dem Betreff "Verschiedenes" z. T. aufgelöst,
zahlreiche Verweise angebracht sowie die endgültigen Archivsignaturen
vergeben.
Im Jahre 1965 erfolgte die Herauslösung
aller Akten des Bestandes aus den Schnellheftern und deren Einbettung in
feste Einbände. Einige 1958 aufgefundene Vorgänge wurden am Ende der
betreffenden Aktenbände nachgeheftet, so dass sich einige zeitlich
frühere Schriftstücke am Ende dieser Bände befinden.
Das Findbuch und diese Vorbemerkung wurden im Dezember 1959 vom
Deutschen Zentralarchiv Potsdam angefertigt. Die notwendigen Arbeiten und
Änderungen für dessen datenbankgestützte Umsetzung und die Erstellung
einer Online-Version erfolgte im Jahre 2004.
Inhaltliche Charakterisierung: Alte
Registratur; verschiedene innenpolitische Angelegenheiten Bayerns;
Neue Registratur; innere und äußere Politik Bayerns;
Dienststellenverwaltung; Personalakten; Verwaltgungsangelegenheiten,
Journale, Tagebücher, Kassenbücher.
Erschließungszustand: Findbuch
1959; Online-Findbuch 2004
Zitierweise: BArch R
707/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch R 707
- Umfang
-
205 Aufbewahrungseinheiten
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Oberste Organe
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: Hans-Joachim Schreckenbach: Innerdeutsche Gesandtschaften 1867-1945. In: Archivar und Historiker (Meisner-Festschrift), Berlin 1956 (Schriftenreihe der Staatlichen Archivverwaltung 7), S. 404-428
- Provenienz
-
Vertretung der Reichsregierung in München, 1919-1931
- Bestandslaufzeit
-
1919-1931
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Vertretung der Reichsregierung in München, 1919-1931
Entstanden
- 1919-1931