Bestand

Friedensstammrollen (Bestand)

Inhalt und Bewertung

Der Bestand enthält die Friedensstammrollen folgender Formationen:
Füsilier-Regiment Nr. 40;
1. Badisches Leibgrenadier-Regiment Nr. 109;
2. Badisches Grenadier-Regiment Nr. 110;
3. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 111;
4. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 112;
5. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 113;
6. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 114;
7. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 142;
8. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 169;
9. Badisches Infanterie-Regiment Nr. 170;
1. Badisches Leibdragoner-Regiment Nr. 20;
2. Badisches Dragoner-Regiment Nr. 21;
3. Badisches Dragoner-Regiment Nr. 22;
Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 5;
1. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 14;
2. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 30;
3. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 50;
4. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 66;
5. Badisches Feldartillerie-Regiment Nr. 76;
Fußartillerie-Regiment Nr. 13;
Badisches Fußartillerie-Regiment Nr. 14;
Badisches Pionier-Bataillon Nr. 14;
Telegraphen-Bataillon Nr. 4;
Badisches Train-Bataillon Nr. 14;
Bekleidungsamt des XIV. Armeekorps;
Unteroffiziersvorschule in Neu-Breisach, später in Sigmaringen;
Unteroffiziersschule in Ettlingen.

Inhalt des Bestands und Benutzungshinweise: Der vorliegende Bestand enthält die Friedensstammrollen der einzelnen Formationen des XIV. (Badischen) Armeekorps. Die von den Feld- und Ersatztruppenteilen geführten Stammrollen dienten der Personalverwaltung. Sie bildeten ein Gesamtverzeichnis der bei der jeweiligen Einheit dienenden Unteroffiziere und Mannschaften. Neben den Personenangaben werden der militärische Werdegang, verliehene Orden und Auszeichnungen, gegebenenfalls auch Verletzungen und Erkrankungen sowie damit in Zusammenhang stehende Lazarettaufenthalte dokumentiert. In der Regel sind die Stammrollen durch ein Namensverzeichnis erschlossen. Die in Bestand 456 A überlieferten Unterlagen umfassen eine Laufzeit von ca. 1860 bis 1914, die überlieferten Stammrollen der Unteroffiziersvorschulen und der Unteroffiziersschule in Ettlingen reichen bis zum Jahr 1920. Bei der Benutzung ist zu beachten, dass die den einzelnen Verzeichnungseinheiten in Klammer der Laufzeit vorgestellten Jahresangaben den ältesten Inhaltsbetreff des jeweiligen Bandes bezeichnen. Es handelt sich also nicht um die sonst übliche Angabe einer in Einzelstücken abweichenden Aktenlaufzeit.

Bestandsgeschichte: Infolge der am 25. November 1870 zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Preußen abgeschlossenen Militärkonvention endete die organisatorische Selbstständigkeit des badischen Militärs. Alle bislang badischen Formationen wurden mit der Königlich Preußischen Armee vereinigt, wobei die Truppengliederungen als solche beibehalten und der entsprechenden größeren Abteilung der preußischen Armee eingegliedert wurden. Das Großherzogtum stellte zunächst sechs Infanterie-, drei Kavallerie- und zwei Artillerie-Regimenter sowie je ein Pionier- und Train-Bataillon und fünf Landwehr-Regimenter. Zusammen mit drei preußischen Infanterie-Regimentern, einem preußischen Kavallerie-Regiment und zwei preußischen Jäger-Bataillonen bildeten diese Formationen das XIV. Armeekorps. Im Zuge der zum 1. Januar 1872 wirksam gewordenen Aufhebung des Badischen Kriegsministeriums ging das Schriftgut der ehemaligen badischen Militärformationen an die preußische Militärverwaltung über. Die bis 1914 angelegten Ranglisten und Personalakten der Offiziere des XIV. Armeekorps gelangten offenbar in das Zentralnachweisamt der ehemaligen preußischen Armee nach Berlin. Von dort wurden sie an das Heeresarchiv Potsdam abgegeben, wo sie zusammen mit den gesamten übrigen Beständen des Archivs im Februar 1945 durch Bombenangriff vernichtet wurden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs verblieben die Akten bei den mit der Demobilmachung befassten Abwicklungsstellen. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Archivs des XIV. Armeekorps begonnen, in dem die Unterlagen der Abwicklungsstellen zusammengeführt und auch die Überlieferung der nach 1918 gebildeten Nachkriegsformationen integriert wurden. Der vorliegende Bestand gelangte so nach der Auflösung der Truppenteile zusammen mit den Ranglisten und Personalakten der Offiziere des XIV. Armeekorps für die Jahre 1914 bis ca. 1920, den Friedens- und Kriegsstammrollen der Unteroffiziere und Mannschaften sowie den Akten der einzelnen Einheiten des Armeekorps nach Heilbronn. Im Herbst 1920 wurde in der dortigen Infanteriekaserne das Korpsarchiv eingerichtet. Ab Januar 1921 trat das Archiv unter der Bezeichnung "Aktenverwaltung XIV" in den Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern, bevor es am 1. April 1921 dem Reichsarchiv in Potsdam als Zweigstelle eingegliedert wurde. Infolge der Vereinigung der Reichsarchivzweigstellen Heilbronn und Stuttgart gelangten die Bestände im Jahr 1924 an den Stuttgarter Standort. 1937 erfolgte dessen Umbenennung in Heeresarchiv Stuttgart. Die Württembergische Archivdirektion, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Verwaltung der Bestände des Heeresarchivs Stuttgart übernahm, gab in den Jahren 1947 bis 1949 die Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe ab. Ein Teil der Stammrollen befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits im Historischen Museum (heute Wehrgeschichtliches Museum im Schloss Rastatt) und ist dort verblieben (vgl. die Aufstellung in der Einführung zu Bestand 238 Kriegsministerium). Der Zugriff auf die zur Überlieferung des XIV. Armeekorps gehörenden Archivalien musste zunächst über die mehr als 250 in der Reichsarchivzweigstelle Heilbronn/Stuttgart oder dem Heeresarchiv Stuttgart angefertigten Verzeichnisse erfolgen. Als dauerhafte Findmittel waren diese sehr summarisch angelegten Verzeichnisse unzureichend, so dass schrittweise die Neuverzeichnung der Unterlagen stattfand. Im Zuge der Erschließung erfolgte die Auflösung der ursprünglichen Ordnung, bei der die Friedensstammrollen zusammen mit den Kriegsstammrollen der Kriege von 1866 und 1870/71 nach den einzelnen Formationen formiert waren. Die Kriegsstammrollen bilden heute die Beständ 456 B und 456 C. Der vorliegende Bestand wurde zu Beginn der 1980er Jahre durch Heinrich Raab neu verzeichnet und im April und Mai 2012 für die Bereitstellung im Internet überarbeitet. Er umfasst nun 7351 Faszikel mit einem Umfang von 220 laufenden Metern und ist unter der Signatur 456 A Nr. ... zu bestellen. Karlsruhe im Mai 2012 Andreas Neuburger

Korrespondierende Bestände: Hinzuweisen ist vor allem auf die Überlieferung der einzelnen Formationen, deren Stammrollen im vorliegenden Bestand zusammengeführt sind. Die erhaltenen Unterlagen der jeweiligen Truppenteile befinden sich in der Beständegruppe 456 F. Bis zur ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstandene Unterlagen zum badischen Militär finden sich darüber hinaus vor allem in den folgenden Beständen, jeweils unter den Rubriken Militär- und Kriegssachen: 48 Haus- und Staatsarchiv III. Staatssachen 51 Haus- und Staatsarchiv VI. Kreissachen 65 Handschriften 74 Baden Generalia 77 Pfalz Generalia 78 Bruchsal Generalia 79 Breisgau Generalia 115 Hochberg Listen der Kadetten und Konfirmanden der Kriegsschule (ab 1845) bzw. des Kadettenhauses in Karlsruhe (ab 1852, aufgelöst 1.05.1868) und der 1892 errichteten und 1918 aufgehobenen preußischen Kadettenanstalt Karlsruhe werden in den beiden folgenden Beständen aufbewahrt: 59 Generaladjutantur 238 Kriegsministerium

Literatur: Buck, Gerhard: Das Militärarchivwesen in Deutschland, in: Jahresbibliographie Bibliothek für Zeitgeschichte, 48 (1976), S. 455-469. Deist, Wilhelm (Bearb.): Militär und Innenpolitik im Weltkrieg 1914-1918, 2 Teile, (Quellen zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, 2. Reihe, Bd. 1,1 und 1,2), Düsseldorf 1970. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Fischer, Joachim (Bearb.): Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. M-Bestände des Militärarchivs, (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Bd. 31), 2. erw. Auflage, Stuttgart 1983. Forstmeier, Friedrich u.a. (Hg.): Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, München 1983. Jaeger, Harald: Das militärische Archivgut in der Bundesrepublik für die Zeit von 1871-1919, in: Militärgeschichtliche Mitteilungen, 1968/2, S. 135-138. Matuschka, Edgar Graf von: Organisationsgeschichte des Heeres 1890-1918, in: Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hrsg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Bd. 3, München 1983, S. 157-282. Müller-Loebnitz, Wilhelm (Bearb.): Die Badener im Weltkrieg 1914/18, Karlsruhe 1935.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 A
Umfang
7351 Archivalieneinheiten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Personalverwaltung

Bestandslaufzeit
1821-1920

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1821-1920

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