Gliederung

Büro Erich Honecker im ZK der SED

Erich Honecker (1912 - 1994), Erster Sekretär (1971-1976) und Generalsekretär des ZK der SED (1976-1989), Abgeordneter der Volkskammer (1949-1989), Mitglied (ab 1971) und Vorsitzender des Staatsrates (1976-1989) sowie Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates der DDR (1971-1989) - begann seine unmittelbare Tätigkeit im zentralen Parteiapparat der SED 1956 als Sekretär der Sicherheitskommission beim Politbüro. Persönliche Mitarbeiter Erich Honeckers für den Zeitraum 1971 bis 1989 waren Frank-Joachim Herrmann (Ausarbeitung von Reden, Artikeln, Gesprächsvermerken), Siegfried Otto (Sicherheitsfragen und Personenschutz), Hubert Ruhmke (Bearbeitung und Weiterleitung von Eingaben), Joachim Wolff (Ausarbeitung und Zusammenstellung von Kurzinformationen zu verschiedenen politischen Fragen), Elly Kelm als Chefsekretärin und Ilse Buhl als Sekretärin für die Ablage im Büro. Hingewiesen sei auf Honeckers Arbeitsstil. An ihn gerichtete Schreiben, Vorgänge, Mitteilungen, wie zum Beispiel Berichte, Parteiinformationen, Vorlagen aus den Organisationseinheiten des Partei-, Staats-, Wirtschafts- und Sicherheitsapparates sowie Briefe, Informationen aus staatlichen Bereichen versah er nach Kenntnisnahme und Zustimmung mit dem Bearbeitungsvermerk "E. H." oder "Einverstanden E. H." und schickte sie in der Regel urschriftlich an die Verfasser zurück. Als Partei- und Staatsoberhaupt behielt er sich prinzipiell die Entscheidung vor, welche Dokumente den Kandidaten und Mitgliedern des Zentralkomitees und Politbüros zur Kenntnis gegeben oder in seinem Büro bzw. im internen Archiv abgelegt werden sollten. Er erteilte Order, auch archivwürdiges Schriftgut dem Reißwolf zu übergeben, und entschied bei personellen und strukturellen Veränderungen im Parteiapparat persönlich über den Verbleib von Dokumenten. Nach seinem Ausscheiden aus dem Parteiapparat am 18. Oktober 1989 übernahm Egon Krenz als sein Nachfolger die in seinen Arbeitsräumen verbliebene schriftliche Überlieferung. Als der Machtapparat der SED in den Phasen des demokratischen Umbruchs 1989/1990 zerfiel, gelangte das noch in den Räumen der Politbüromitglieder vorhandene Schriftgut - nach Abschluss der Ermittlungsarbeiten der Generalstaatsanwaltschaft der DDR - im Januar/Februar 1990 in das Zentrale Parteiarchiv. Im Zuge der endgültigen Erschließung wurde der Teilbestand entsprechend den Funktions- und Arbeitsbereichen Erich Honeckers neu gegliedert und sachthematisch geordnet. Weitgehend sind die Sachakten intensiv mit erweiterten Enthält-Vermerken verzeichnet, deren innere Ordnung in der Regel chronologisch, bei Eingaben aus der Bevölkerung jedoch alphabetisch-chronologisch ist. Nur sporadisch ist sein Wirken als Sekretär für Sicherheitsfragen im Teilbestand dokumentiert. Für die Zeit als Sekretär der Sicherheitskommission beim Politbüro des ZK der SED (1956-1960) liegen keine Materialien vor. Folgend aufgeführte ergänzende Überlieferung empfiehlt sich: - Protokolle des Politbüros und Sekretariats des ZK der SED (1949 - 1989), - Archivalien aus den Büros: Walter Ulbricht, Egon Krenz, Hermann Axen, Joachim Herrmann, Paul Verner, Kurt Hager und Günter Mittag, - Schriftgut der Abteilungen: Parteiorgane, Sicherheitsfragen, Internationale Verbindungen. Empfehlenswert sind des Weiteren die Archivalien der zentralen staatlichen Organe der DDR, insbesondere das Schriftgut des Staatsrates, des Ministerrates sowie des Nationalen Verteidigungsrates der DDR, des Ministeriums für Nationale Verteidigung und des Ministeriums für Staatssicherheit. 12,65 lfm (Digitalisate), 1957 – 1989

Context
Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
Holding
BArch DY 30 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands

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30.01.2024, 2:39 PM CET

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