Allegorien der Imagination : Lesbarkeit und Sichtbarkeit im russischen Barock

Ob die Dinge zu lesen oder zu sehen seien, ist eine kulturgeschichtlich ungelöste Frage. Im Zeitalter des russischen Barock gewinnt sie an Bedeutung hinzu, denn zu diesem Zeitpunkt erlebt die russische Kultur einen schrift- und bildmedialen Umbruch sondergleichen. Was die westeuropäischen Kulturen über Jahrhunderte entwickelten, adaptiert Russland in wenigen Jahrzehnten: Buchdruck, Zentralperspektive und kodifizierte Rhetorik. In einem beispiellosen Verdichtungsprozess werden Schrift-, Bild- und Sprachtechniken transformiert und Fragen nach Lesbarkeit oder Sichtbarkeit in der barocken visual culture völlig neu gestellt. Wo zuvor der Schriftfetischismus der altrussischen Kultur die Bildmedien einem Schriftdiktat unterwarf, wird nun gesehen; wo Sehverbot herrschte, verschafft sich die Augenlust ihr Recht. Der russische Barock verbindet die Alternative von Lesen oder Sehen zu einem lesenden Sehen, das dem westlichen, rein optischen Rausch gegenübersteht.

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
ISBN
9783770541232
3770541235
Maße
22 cm
Umfang
452 S.
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ill.
Literaturverz. S. 416 - 439

Erschienen in
Theorie und Geschichte der Literatur und der schönen Künste ; Bd. 111

Klassifikation
Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
Schlagwort
Geschichte 1600-1750
Kultur
Visuelle Wahrnehmung
Barock
Kultur
Visuelle Wahrnehmung
Russland
Russland

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
München, Paderborn
(wer)
Fink
(wann)
2005
Urheber

Inhaltsverzeichnis
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Letzte Aktualisierung
11.06.2025, 13:32 MESZ

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Beteiligte

Entstanden

  • 2005

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