Bestand
Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten e.V. (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Unter dem Vorsitz des Fabrikanten und kriegsversehrten
Reserveoffiziers Franz Seldte erfolgte am 25. Dezember 1918 die
Gründung des Stahlhelm in Magdeburg. Insbesondere ehemalige Soldaten
und Offiziere des in Magdeburg kasernierten Infanterie-Regiments 66,
dem auch Franz Seldte angehörte, zählten zu den ersten
Mitgliedern.
Zweck war in erster Linie die
"Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung", sprich Selbstschutz- bzw.
Polizeiaufgaben gegen revolutionäre Unruhen, weiterhin die "Pflege der
im Felde begründeten Kameradschaft", die Interessenvertretung der
ehemaligen Frontsoldaten und von deren Angehörigen (1) sowie Werbung
für den Eintritt in die Freikorps.
Knapp ein
Jahr nach der Gründung, am 21. September 1919, konstituierte sich der
Stahlhelm mit seinen bereits bestehenden Ortsgruppen sowie mit
weiteren ähnlich agierenden Gruppierungen als Reichsbund der
Frontsoldaten. Verwaltungssitz wurde zunächst Magdeburg (2). Dort fand
am 14. März 1920 der 1. Reichsfrontsoldatentag statt, in dessen
Verlauf Franz Seldte zum 1. Bundesführer des Stahlhelm gewählt wurde
und den bisherigen Vorsitzenden Dr. Gustav Bünger ablöste (3). Diese
Stellung behielt Seldte bis zur Auflösung des Bundes 1935 bei.
In den beiden folgenden Jahren gelang dem Bund der
allmähliche Ausbau seiner Organisation über Mitteldeutschland hinaus,
so u.a. in Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Pommern, Schlesien und
Westfalen.
Bekannte sich der Stahlhelm bei
seiner Gründung zur neuen republikanischen Staatsform und als über den
Parteien stehend, änderte sich das allmählich. Er näherte sich der
politischen Rechten an, darunter der Deutschnationalen Volkspartei
(DNVP), und richtete sich "deutsch-völkisch" aus. Hierbei spielte
insbesondere die Hallenser Ortsgruppe unter ihrem Führer, dem
DNVP-Funtionär Kurt Werner, eine tragende Rolle (4).
Dieser Entwicklung wurde kurzzeitig Einhalt geboten mit dem
infolge des Attentats auf Reichsaußenminister Walther Rathenau
erfolgten Verbot des Stahlhelm in Preußen am 2. Juli 1922, das bis zum
26. Januar 1923 wirksam war.
Im turbulenten
Jahr 1923, das geprägt war von innenpolitischen Auseinandersetzungen,
Ruhrbesetzung, Inflation, Hungersnot, separatistischen und
kommunistischen Aufständen und dessen Höhepunkt der am 8./9. November
in München stattfindende Hitler-Ludendorff-Putsch bildete, nahm die
antidemokratische Ausrichtung des Stahlhelm mehr und mehr Gestalt an.
Wiederum war der radikale Teil des Bundes, der Gau Halle, insbesondere
dessen neuer Führer Theodor Duesterberg, führend daran beteiligt (5).
Befürwortete man mittlerweile eine nationale Diktatur zur
Stabilisierung der Verhältnisse, verhielt man sich Putschgelüsten
gegenüber - zumindest in seinen offiziellen Verlautbarungen -
allerdings ablehnend (6).
Am 9. März 1924 wurde
Theodor Duesterberg zum 2. Bundesführer neben Franz Seldte ernannt. In
der offiziellen Darstellung als Meilenstein in der
Stahlhelm-Geschichte dargestellt, war in der Realität das
beiderseitige Verhältnis von wiederholten Differenzen geprägt.
Mit der zunehmenden Etablierung der parlamentarischen
Demokratie im Deutschen Reich machte man sich in der Führungsspitze
des Stahlhelm nun Gedanken über die weitere Zukunft. Der
Frontkämpferbund wollte mehr sein als nur ein reiner Veteranenverband.
Er wollte den propagierten "Geist der Frontkameradschaft" dem gesamten
Deutschen Volk "einpflanzen" (7).
Unter dem
Motto "Über die Organisation zur Macht" (8) weitete man seit dem
Frühjahr 1924 seine Aktivitäten auf die Erfassung der Jugend
(Jungstahlhelm und "Scharnhorst") und der Generation der über
24-jährigen (Stahlhelm-Landsturm, später Ringstahlhelm) aus, die nicht
mehr am Ersten Weltkrieg hatten teilnehmen können. Hier stand v.a. die
vormilitärische Ausbildung im Vordergrund, verstand sich der Stahlhelm
doch auch als Reservoir der Reichswehr. 1929 gründete man darüber
hinaus den Stahlhelm-Studentenbund "Langemarck", in dem die
studentische Jugend zusammengefasst wurde. Das stetige Anwachsen des
Bundes übte auf andere Verbände eine Anziehungskraft aus, was dazu
führte, dass sie sich dem Stahlhelm anschlossen (9).
Neben dem organisatorischen Ausbau versuchte der Stahlhelm auch
anderweitig Einfluss zu nehmen auf die Politik der Weimarer Republik,
allerdings unter strikter Betonung seiner "Überparteilichkeit". Zur
Erreichung dieses Zieles dienten neben Massenveranstaltungen,
Propagandaaktionen und Appellen an das vaterländische Pflichtgefühl
auch dem Stahlhelm nahestehende Persöhnlichkeiten mit politischem
Einfluss. Zum Ehrenmitglied ernannte man den Reichspräsidenten von
Hindenburg. Die Wandlung von einer ursprünglichen
Selbstschutzorganisation zu einem politischen Wehrverband nahm
konkrete Formen an.
Mitte der zwanziger Jahre
wurde jedoch bald deutlich, dass der Frontkämpferbund mit seinem
Prinzip des "über den Parteien Stehens" und seinem politischen
Führungsanspruch oft in Widerspruch geriet. Man musste die
außerparlamentarische Ebene verlassen, um in der Politik Gewicht zu
erlangen. "Hinein in den Staat" lautete nun die Parole (10).
Man vermied zwar die Gründung einer eigenen Partei,
ging aber Bündnisse mit anderen ein, wie der DVP und den
Deutschnationalen, zu denen seit jeher enge personelle Bindungen
bestanden. So ließen sich Stahlhelm-Mitglieder bei den Reichs- und
preußischen Landtagswahlen 1928 auf Listen der DNVP aufstellen (11).
Dies blieben allerdings fruchtlose Versuche, die nur zu Konflikten
führten, was die Bundesführung schließlich veranlasste, auf eigene
Faust Politik zu führen (12).
Zunächst
präzisierte der Bund sein antirepublikanisch ausgerichtetes Programm
in der ersten und zweiten "Stahlhelm-Botschaft"
sowie der "Fürstenwalder Hassbotschaft" (13). Gemäß seinem
Selbstverständnis sah der Bund sich als Speerspitze einer
Freiheitsbewegung, deren Ziele "die äußere und innere Befreiung
Deutschlands" sein sollten (14). Bei den 1927 und 1928 stattfindenden
Frontsoldatentagen in Berlin bzw. Hamburg sowie auf etlichen weiteren
Propaganda-Demonstrationen stellte der Stahlhelm seine Abneigung gegen
die Republik öffentlich zur Schau.
Eine Reihe
unglücklicher Entscheidungen, zu denen das 1928 lancierte
Volksbegehren zur Änderung der Verfassung sowie das Volksbegehren
gegen den Young-Plan im Jahre 1929 gehören, im Zusammenwirken mit
Meinungsverschiedenheiten in der Bundesführung und politischer
Unerfahrenheit zeigten jedoch, dass den Aktivitäten des Stahlhelm auf
diesem Gebiet Grenzen gesetzt waren. In der Folge kam es, insbesondere
mit den erstarkenden Nationalsozialisten, zu Streitigkeiten darüber,
wer die Führung im rechten Lager übernehmen sollte.
Bei den Reichstagswahlen im September 1930 wurde deutlich, dass
der NSDAP die Führungsrolle zufiel. Vermehrt traten Mitglieder des
Stahlhelm, zum Teil sogar ganze Ortsgruppen, in diese Partei und die
ihr zugehörigen Organisationen (v.a. SA und SS) über. Die im Oktober
1931 in Bad Harzburg stattfindende Tagung der führenden Parteien und
Verbände der Rechten und der Zusammenschluss zur "Harzburger Front"
vermochten es nicht, die bestehende Kluft zu überbrücken.
Bei den Reichspräsidentenwahlen 1932 trat der
Konkurrenzkampf zwischen NSDAP und Stahlhelm erneut zutage, indem
beide eigene Kandidaten ins Rennen schickten: Adolf Hitler trat für
die Nationalsozialisten an, Theodor Duesterberg für die Frontsoldaten
(15).
Nach dem für den Bund desaströsen Ausgang
der Reichspräsidentenwahlen machte sich Ernüchterung breit. Der
Stahlhelm legte seine politischen Ambitionen auf Eis und richtete nun
sein Augenmerk wieder verstärkt auf Wehrsportaktivitäten und den
Freiwilligen Arbeitsdienst, der als Wehrpflichts-Ersatz betrachtet
wurde (16).
Die Übernahme der politischen Macht
durch die NSDAP im Januar 1933 wurde trotz aller Differenzen begrüßt.
Unter anderem beteiligten sich etliche Stahlhelmer in der von Hermann
Göring im Februar desselben Jahres gegründeten Hilfspolizei zusammen
mit SA und SS an Gleichschaltungsmaßnahmen (17). Franz Seldte erhielt
im Kabinett Adolf Hitlers den Posten des Reichsarbeitsministers
(18).
Im Juni 1933 begann die allmähliche
Auflösung des Frontsoldatenbundes. Der Scharnhorst-Bund für
Jugendliche bis 18 Jahren wurde in die Hitler-Jugend eingegliedert,
während die über 18- bis 35-Jährigen als "Wehrstahlhelm" der SA
unterstellt wurden. Infolge des enormen Mitgliederzuwachses wurde Ende
1933 eine Neuorganisation der SA befohlen. Im Zuge dessen kam nun auch
der Kernstahlhelm (Mitglieder über 35 Jahre) als SA-Reserve unter
deren Befehlsgewalt (19).
Im März 1934 kam es
zur Umgründung in den Nationalsozialistischen Deutschen
Frontkämpferbund (Stahlhelm). Am 7. November 1935 erfolgte die
endgültige Auflösung des Frontsoldatenbundes, nachdem er seit Beginn
des "Dritten Reiches" nur noch ein Schattendasein geführt hatte.
Im Jahre 1951 wurde in Köln erneut eine Organisation
unter dem Namen Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten gegründet, zu dessen
Bundesführer 1952 der ehemalige Generalfeldmarschall Albert Kesselring
gewählt wurde.
Anmerkungen
(1) Vgl. Graff, Siegmund: Gründung und Entwicklung des Bundes,
in: Der Stahlhelm. Erinnerungen und Bilder, Bd. 1, S. 30-32.
(2) Vgl. ebd., S. 38.
(3)
Aufgrund des einen Tag vorher begonnenen, so genannten "Kapp-Putsches"
war es jedoch nur eine Vorstandssitzung und keine Massenveranstaltung
wie die späteren, bis 1933 jährlich stattfindenden Frontsoldatentage,
s. Berghahn: Stahlhelm, S. 28.
(4) Vgl. ebd.,
S. 31.
(5) Duesterberg, ehemaliger
Berufsoffizier, war bereits seit Ende 1919 Mitglied des Hallenser
Stahlhelm und zugleich Geschäftsführer des Wahlkreises Halle-Merseburg
der DNVP, s. Berghahn: Stahlhelm, S. 24-25. Am 21. April wurde er
Führer des Stahlhelm-Gaus Halle.
(6) Vgl. zu
diesem Thema Berghahn: Stahlhelm, S. 39-53.
(7)
S. Graff: Gründung, S. 53
(8) S. Berghahn:
Stahlhelm, S. 64.
(9) So z.B. der Cherusker-und
Westfalenbund im Oktober 1924 und der Bund Reichsflagge im Oktober
1927, s. Mahlke: Stahlhelm, S. 150, Sp. 2.
(10)
Dieser Begriff führte anfangs zu Missverständnissen im Sinne einer
Hinwendung zur Republik. In Wirklichkeit wollte man den Staat von
innen durchdringen und nach den eigenen Zielvorgaben umwandeln, s.
Berghahn: Stahlhelm, S. 103; Mahlke: Stahlhelm, S. 149, Sp. 1; Graff:
Gründung, S. 62-63.
(11) Vgl. Berghahn:
Stahlhelm, S. 109ff.
(12) Vgl. ebd., S.
112.
(13) S. Mahlke: Stahlhelm, S. 151, Sp.
2.
(14) S. Graff: Gründung, S. 63.
(15) Letztendlich gewann erneut Hindenburg mit 53%
der Stimmen, s. Berghahn: Stahlhelm, S. 219.
(16) Vgl. Berghahn: Stahlhelm, S. 232.
(17) S. ebd., S. 252ff.
(18) Dieses Amt
bekleidete er, wenn auch ohne großen politischen Einfluss, bis zum
Ende des Dritten Reiches.
(19) Vgl. Mahlke:
Stahlhelm, S. 155, Sp. 1-2.
Bestandsbeschreibung: Geschichte
des Bestands
Mit der Auflösung des Stahlhelm
1935 gelangten die Akten der Bundesführung in das Reichsarchiv nach
Potsdam. Der Bestand wurde ca. 1944/45 ausgelagert und entging somit
der Zerstörung - das Reichsarchiv wurde am 14. April 1945
bombardiert.
Die Akten verblieben nach dem
Zweiten Weltkrieg in Potsdam, nunmehr im Bereich der Sowjetischen
Besatzungszone gelegen, und wurden vom dort 1946 gegründeten Deutschen
Zentralarchiv (DZA; später: Zentrales Staatsarchiv der DDR)
übernommen. Sie wurden dort unter der Bestandssignatur 61 Sta 1
archiviert.
Im Zuge der Wiedervereinigung der
deutschen Staaten im Jahre 1990 gelangten die Unterlagen durch die
Eingliederung des Zentralen Staatsarchivs der DDR schließlich in das
Bundesarchiv. Das Bundesarchiv selbst hatte bis dato unter der
Signatur R 72 nur geringfügige Schriftgutreste des Stahlhelm verwahrt,
welche aus Privatbesitz erworben worden waren (siehe Gerhard Granier:
Das Bundesarchiv und seine Bestände, 3. Aufl., Boppard 1977, S.
437).
Archivische Bewertung und
Bearbeitung
Eine erste nachweisbare Bearbeitung
des im Deutschen Zentralarchiv verwahrten ungeordneten Bestandes
erfolgte in den Jahren 1957-1960. Erschwert wurden die Arbeiten
dadurch, dass die Archive über keinerlei Organisationsunterlagen oder
Aktenverzeichnisse des Stahlhelm verfügten. 1967 konnte das DZA durch
die Vermittlung von V.R. Berghahn (Verfasser des Buches "Der Stahlhelm
Bund der Frontsoldaten 1918-1935, Düsseldorf 1966) eine Kopie eines
Abgabeverzeichnisses des Stahlhelm-Bundesamtes aus dem Jahre 1935
erwerben. Dieses Verzeichnis stammte ursprünglich aus dem Besitz von
Dr. Heinz Brauweiler, zuletzt Leiter der politischen Abteilung des
Stahlhelm-Bundesamtes, und sollte alle an das Reichsarchiv
abzugebenden Akten aufführen. Mit Hilfe dieses Verzeichnisses konnte
im Jahre 1970 die Erschließung nach den Ordnungs- und
Verzeichnungsgrundsätzen für die staatlichen Archive der DDR
abgeschlossen werden.
Eine im Jahre 1967
erfolgte Revision der Akten der Klassifikationsgruppen 1
(Schriftverkehr der Bundesführung), 2 (Druckschriften) und 4 (Bilder)
mit Hilfe des o.g. Abgabeverzeichnisses ergab folgendes Bild:
Klassifikationsgruppen 1: Vorhanden: 193 Bände
Fehlend: 28 Bände = ca. 12%
Klassifikationsgruppen 2: Vorhanden: 117 Bände
Fehlend: 55 Bände = ca. 47%
Klassifikationsgruppen 4: Vorhanden: 70 Bände
Fehlend: 33 Bände = ca. 32%
Die v.a. bei
den Gruppen 2 und 4 besonders hohen Verluste sind erklärbar mit einer
vermutlich unvollständigen Abgabe an das Reichsarchiv sowie Einbußen
während der kriegsbedingten Aus- bzw. Rücklagerung der
Reichsarchivbestände.
2003 erfolgte durch die
Umsignierung der ehemals in der Dienststelle Koblenz des Bundesarchivs
verwahrten Überlieferung des Stahlhelm die Zusammenführung mit dem
alten Potsdamer Teil unter der Bestandssignatur R 72.
In der Folgezeit wurden die Daten aus den Findbüchern
in eine elektronische Form überführt und in die Datenbank Basys
übertragen. Da die Verzeichnungsdaten aus den Findbüchern nicht den
modernen Erschließungsrichtlinien des Bundesarchivs entsprachen, war
eine Überarbeitung der Daten erforderlich, die in den Jahren 2007-2011
durchgeführt wurde. Schwerpunkte waren die Bildung von Band- und
Serienfolgen, Straffung der Enthält-Vermerke durch Hervorhebung des
wesentlichen Inhalts, Überprüfung und Anpassung, teilweise Änderung
der Klassifikation. Aus der Sammlung "NS-Archiv des Ministeriums für
Staatssicherheit der DDR" wurden Akten der Provenienz Stahlhelm
herausgelöst und in den Bestand R 72 integriert. Von diesen Arbeiten
waren insbesondere die Klassifikationsgruppen 1-3
betroffen.
Inhaltliche Charakterisierung:
Der Bestand gibt v.a auf der Ebene der Bundesführung und der
Landesverbände bzw. Gaue einen guten Einblick in die organisatorische
Entwicklung des Stahlhelm und seiner ihm angegliederten Verbände sowie
in seine Aktivitäten verschiedenster Art, v.a. von Anfang der
zwanziger Jahre bis zur Auflösung 1935. Dabei stellen die Akten der
Klassifikationsgruppen 1 und 3 den umfangmäßig größten Teil der
Überlieferung zum Stahlhelm dar.
Während in der
Klassifikationsgruppe 1 zum einen die Korrespondenz der Bundesführung
mit den Stahlhelm-Landesverbänden sowie anderen Verbänden,
Organisationen und Privatpersonen, zum anderen die Akten zu den
Frontsoldatentagen den inhaltlichen Schwerpunkt bilden, sind es in
Gruppe 3 primär innen- und außenpolitische Fragen sowie Ereignisse zu
Zeiten der Weimarer Republik bzw. zu Beginn des Dritten Reiches, die
dokumentiert sind.
Personenbezogene Unterlagen
sind nur insofern in größerem Umfang vorhanden, als es sich um
höherrangige Mitglieder des Stahlhelm oder aber um Personen der
Zeitgeschichte bzw. des öffentlichen Lebens handelt. Mitgliederlisten
bzw. Ausweise von Ortsgruppen sind nur in äußerst geringer Menge Teil
des Bestandes.
Erschließungszustand:
Findbuch
Nachträge in Datenbank
Umfang, Erläuterung: 2336
AE
Zitierweise: BArch R
72/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch R 72
- Umfang
-
2390 Aufbewahrungseinheiten
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Organisationen, Verbände und Wirtschaftsunternehmen >> Militärische Traditions- und Interessenverbände
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Fremde Archive: Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Abt. IV (Kriegsarchiv): Landesverband Bayern des Stahlhelm
Stadtarchiv Mönchengladbach: Nachlass Heinz Brauweiler (1885-1976), Leiter der politischen Abteilung im Bundesamt
Archiv des Historischen Vereins Roth bei Nürnberg: Nachlass Sigmund Graff (1898-1979), Redakteur der Zeitung "Der Stahlhelm"
Verwandtes Archivgut im Bundesarchiv: R 1501 Reichsministerium des Innern
R 1507 Reichskommissar für Überwachung der öffentlichen Ordnung/Nachrichtensammelstelle im Reichsministerium des Innern
R 3009 Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik
Geringe Mengen zumeist personenbezogener Unterlagen Berliner Stahlhelm-Mitglieder befinden sich im Bestand R 9355 (Sammlung "NS-Archiv des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR")
N 1377 Nachlass Duesterberg, Theodor (1875-1950), 2. Bundesführer
Filme (im Bundesarchiv-Filmarchiv), vgl. Sachthematisches Inventar, Filmdokumente zur politischen Geschichte der Weimarer Republik 1918-1933
Amtliche Druckschriften: Bochow, Martin: Männer unter dem Stahlhelm. Vom Werden, Wollen und Wirken des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, Stuttgart 1933;
Der Stahlhelm. Erinnerungen und Bilder aus den Jahren 1918-1933, Bde. 1-2, Berlin 1932-1933;
Der NSDFB (Stahlhelm). Geschichte, Wesen und Aufgabe des Frontsoldatenbundes, Berlin 1935;
Duesterberg, Theodor: Der Stahlhelm und Hitler, Wolfenbüttel, Hannover 1949;
Kleinau, Wilhelm: Franz Seldte. Ein Lebensbericht, Berlin 1933;
Ders.: Soldaten der Nation. Die geschichtliche Sendung des Stahlhelm, Berlin 1933;
Stahlhelm-Handbuch, hrsg. v. Heinrich Hildebrandt u. Walter Kettner, 4. Aufl., Berlin 1931
Literatur: Berghahn, Volker R.: Der Stahlhelm. Bund der Frontsoldaten, 1918-1935 (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 33), Düsseldorf 1966;
Klotzbücher, Alois: Der politische Weg des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, in der Weimarer Republik. Ein Beitrag zur Geschichte der nationalen Opposition, Diss. phil. Erlangen 1965;
Mahlke, Bernhard: Stahlhelm - Bund der Frontsoldaten (Stahlhelm), in: Lexikon zur Parteiengeschichte. Die bürgerlichen und kleinbürgerlichen Parteien und Verbände in Deutschland (1789-1945), hrsg. v. Dieter Fricke (u.a.), Bd. 4, Leipzig 1986, Sp. 145-158;
Sanker, Jens-Markus: "Stahlhelm unser Zeichen, schwarz-weiß-rot das Band...". Der Stahlhelm-Studentenring Langemarck. Hochschulpolitik in Feldgrau 1926-1935, Würzburg 2004;
Schaumann, Remco: Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, in Bielefeld und im Regierungsbezirk Minden 1918-1935, in: 83. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg, Jg. 1996, S. 139-198;
Wetzel, Bernhard: "Der Stahlhelm und die Wehrverbände der Österreichischen Rechten Ende der 1920er Jahre. Waffenbrüder oder Einzelkämpfer, Magisterarbeit Berlin 2006.
- Provenienz
-
Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten e.V. (Stahlhelm), 1918-1934
- Bestandslaufzeit
-
1918-1939, 1946-1956
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten e.V. (Stahlhelm), 1918-1934
Entstanden
- 1918-1939, 1946-1956