Bestand
Geroldseck (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Aus dem bedeutenden Herrschaftsgebiet der Grafen
von Geroldseck blieb 1634, als die männliche Linie ausstarb, nur
die kleine Obere Herrschaft übrig. Sie bestand aus Schloß
Hohengeroldseck mit den Vogteien Schönberg, Prinzbach, Seelbach und
Schuttertal, dem halben Stab zu Reichenbach und Schloss
Dautenstein. Über die Familie von Cronberg kam die Herrschaft, zum
Teil als österreichisches Lehen, 1697 in den Besitz der von der
Leyen. Gleichzeitige Versuche der Markgrafen von Baden-Durlach,
nach der ehemals geroldseckischen Unteren Herrschaft Lahr-Mahlberg
nun auch diese Obere Herrschaft an sich zu ziehen, schlugen fehl.
Die von der Leyen erhielten aufgrund des Besitzes von
Hohengeroldseck den Reichsgrafenstand und wurden 1806 souverän.
1813 kam das Fürstentum in österreichischen, 1819 in badischen
Besitz.
Das ältere Archiv der Herrschaft scheint zum
Teil bei Bränden auf Schloss Dautenstein (1636) und Hohengeroldseck
(1688) verbrannt zu sein. Einen anderen Teil hatte Anna Maria,
Tochter des letzten Grafen von Geroldseck, 1634 nach Straßburg
geflüchtet. Durch ihre Heirat mit Markgraf Friedrich von Baden
gingen die Archivalien in das Durlacher Archiv ein, in dem schon
früher badische und geroldseckische Unterlagen vermischt worden
waren (vgl. Bestand 27). Archivalien cronbergischer Provenienz
scheinen während der badischen Besetzung der Herrschaft am Ende des
17. Jahrhunderts sichergestellt worden zu sein. Im 19. Jahrhundert
kamen nicht nur Akten der vorderösterreichischen Regierung und
Kammer, sondern auch der Wiener Lehenregistratur und des
Reichshofrats dazu. Sie finden sich heute zum Teil auch in den
Beständen 47 und 72. Aus dem Nachlass eines Beamten gelangten
schließlich 1822 Akten aus der von der Leyenschen Verwaltung in das
Generallandesarchiv - der Hauptbestand dieser Provenienz wurde bis
vor kurzem im Fürstlich von der Leyenschen Archiv in Waal verwahrt
(vgl. Bestand 111P).
Geschichte der Herrschaft
Hohengeroldseck: Die 1819 von Baden erworbene Herrschaft
Hohengeroldseck bzw. "Grafschaft Geroldseck" ist in ihrem
territorialen Bestand im wesentlichen das Herrschaftsgebiet der
Herren von Geroldseck zu Hohengeroldseck, wie es bis zum Tod des
letzten Herrn von Hohengeroldseck 1634 bestanden hat. Es setzte
sich zusammen vor allem aus den zum Schloss Hohengeroldseck
gehörigen Vogteien Schönberg und Prinzbach, aus den Vogteien
Seelbach mit Steinbach und Kuhbach, Schuttertal, aus dem halben
Stab zu Reichenbach und dem Schloss Dautenstein. 1277 war der
Besitz des Hauses Geroldseck in die obere (Hohengeroldseck) und die
untere Herrschaft (Lahr-Mahlberg) geteilt worden. Die untere
Herrschaft mit den Herrschaftsmittelpunkten in Lahr und Mahlberg
blieb bis zum Aussterben der Linie Geroldseck-Lahr 1426 in deren
Besitz. über eine Erbtochter kam sie an die Grafen von
Moers-Saarwerden, die jedoch die eine Hälfte 1442 an Markgraf Jakob
von Baden veräußerten. Von den Moers-Saarwerden kam die verbliebene
Hälfte an die Grafen von Nassau. Die Herrschaft blieb jedoch bis
1629 formal ungeteilt. Damals erhielt das katholische Haus
Baden-Baden, dem bei der Teilung Badens 1535 der Anteil an der
unteren Herrschaft zugefallen war, die Herrschaft Mahlberg, das
protestantische Haus Nassau(-Saarbrücken) hingegen die Herrschaft
Lahr. 1803 fiel auch der nassauische Teil an Baden. Die Akten
Lahr-Mahlberg in Abt. 117 bestehen einerseits aus dem
baden-badischen, baden-durlachischen (1594-1622 Inhaber des
baden-badischen Anteils, 1659-1727 Inhaber des nassauischen
Anteils) und badischen Schriftgut, andererseits aus den aus Idstein
extradierten nassauischen Archivalien. Die Urkunden Lahr- Mahlberg
in Abt. 27 umfassen auch die in baden-durlachischen Besitz
gelangten Urkunden hohengeroldseckischer Provenienz. Die Linie
Hohengeroldseck nannte sich seit 1524 "Herren von Hohengeroldseck
und Sulz", um den Anspruch auf die Güter der um 1480 ausgestorbenen
Linie Geroldseck-Sulz (vgl. den Bestand A 169 Herren von Geroldseck
im Hauptstaatsarchiv Stuttgart) auch im Titel geltend zu machen.
Das Schloss Hohengeroldseck befand sich mit den Vogteien Schönberg
und Prinzbach 1486 bis 1504 in kurpfälzischer Hand. Dieser Teil der
Herrschaft wurde 1526 dem Haus Österreich zu Lehen aufgetragen.
Nach dem Tod Jakobs von Hohengeroldseck 1634 fiel der allodiale
Teil der Herrschaft zunächst an seine Tochter Anna Maria Gräfin von
Solms. Da sich Adam Philipp von Cronberg eine Anwartschaft auf die
Reichs- und österreichischen Lehen der Herrschaft hatte sichern
können, entzog Österreich 1635 der nunmehr verwitweten Erbtochter
die gesamte Herrschaft. Anna Marias Versuche, eine Trennung der
Lehen von den Eigengütern herbeizuführen, schlugen fehl. Nach ihrem
Tod 1649 verfocht ihr - seit 1644 - zweiter Gemahl und Alleinerbe
Markgraf Friedrich V. von Baden-Durlach die Ansprüche auf das
Hohengeroldsecker Allod weiter. Von 1650, dem Datum seiner
Mündigkeit, bis zu seinem Tod 1692, regierte Graf Kraft Adolf Otto
von Cronberg über Hohengeroldseck. Nachdem Baden-Durlach durch
weitgespannte diplomatische Aktivitäten keinen Schritt
weitergekommen war und dies, obwohl die Hohengeroldsecker Sache
1648 in das Instrument des Westfälischen Friedens Eingang gefunden
hatte, nahm Baden-Durlach nach dem Tod des Cronbergers 1692 die
Herrschaft in Besitz. Doch bereits 1697 wurde der Markgraf auf
Betreiben von Reichsfreiherr Carl Caspar von der Leyen, dessen
Familie seit 1677 eine Anwartschaft auf Hohengeroldseck innehatte,
mit Waffengewalt wieder vertrieben. Die Leyen erhielten aufgrund
des Besitzes von Hohengeroldseck den Reichsgrafenstand und blieben
bis 1813 hier souverän. 1806 bildete das Territorium aus sieben
Dörfern mit kaum 4500 Einwohnern den kleinsten Mitgliedsstaat des
Rheinbundes. 1815 wurde Hohengeroldseck für Österreich in Besitz
genommen, 1819 wurde es von Baden erworben. Bis sie 1831 im
badischen Amt Lahr aufging, blieb die Grafschaft Hohengeroldseck
als "Provisorisches Amt Hohengeroldseck" mit Seel bach als
Verwaltungssitz bestehen.
Die Provenienzen: 1. Das
Archiv der Herrschaft Hohengeroldseck Über die Verwaltung der
Herrschaft Hohengeroldseck im Mittelalter existieren nur wenige
Nachrichten (BÜHLER, Herrschaft, S. 149- 151). In der pfälzischen
zeit ist als Amtmann Eustachius von Pfullendorf belegt, der die
Rechnung von 1496 (111/316) schrieb und 1498 einen Bericht über
Wildbann, Geleit und Zoll (111/267) verfasste. Aus dem Amt des
Burgvogts zu Hohengeroldseck entwickelte sich das Amt des Amtmanns,
der in Zusammenarbeit mit seinem Herren die Geschäfte führte.
1556/57 heißt Michel Nieder Burgvogt (111/213), 1568 Amtmann zu
Geroldseck (111/35). Von 1568 (111/231) bis 1587 (111/220) ist
Johann Breitschedel als Amtmann der Herrschaft bezeugt. Er
erscheint in den alten Repertorien häufig als Aussteller bzw.
Empfänger von Schreiben. Ebenfalls als Amtmann ist Adam Heydt 1597
belegt (111/27). Neben dem Amtmann gab es den geroldseckischen
Landschreiber, ein Amt, das Johann Zacharias Lenglin 1569/70
(111/213) und 1572 (111/7) bekleidete. Doch auch die regierenden
Herren von Hohengeroldseck beteiligten sich aktiv am
Kanzleigeschäft, wie aus den von ihnen eigenhändig geschriebenen
Akten hervorgeht. Über die Amtsführung eines geroldseckischen
Amtmanns gibt das 1633 über den schriftlichen Nachlass des von etwa
1613 bis etwa 1626 tätigen Alexander Rollwagen (zu seiner Herkunft
vgl. 111/347) verfertigte Repertorium Auskunft (111/251) ; den
dazugehörigen Akten aus dem Nachlass wurde ein Auszug aus diesem
Verzeichnis beigegeben (nachweisbar heute nur noch in 111/315).
Dass amtliche Unterlagen bei dem Tode von Bediensteten sich in
dessen Privathaushalt vorfanden, war nichts Ungewöhnliches. So
befanden sich hohengeroldseckische Akten im Nachlass des
langjährigen Advokaten der Herrschaft, Johann Georg Becht zu
Straßburg (46/5408) ; das Verzeichnis der im Haus des badischen
Geheimen Rats Reinhard vorgefundenen amtlichen Schriften aus dem
Jahr 1772 führt u.a. 5 Faszikel Geroldseckiana auf (74/558), und
die Akten leyenscher Provenienz des Bestands 111 kamen 1822 über
den Nachlass des Amtmanns von Schmidt in badischen Besitz
(111/257). Die älteste Nachricht über das Archiv auf
Hohengeroldseck liefert die von der Pfalz veranlasste Abschrift der
auf der Burg bei ihrer Einnahme 1486 vorgefundenen Urkunden in
einem Kopialbuch (67/636; vgl. BÜHLER, Herrschaft, S. 87). Im 18.
Jahrhundert vermerkte der baden-durlachische bzw. badische Archivar
Steinhäuser in diesem Band, wenn zu der jeweiligen Urkunde eine
Ausfertigung im "Repertorium Originalium" nachweisbar war.
Bestimmte Sachbetreffe, etwa die zu einer Eheschließung gehörigen
Urkunden, wurden in einer "Lade" gesammelt: 111/33 enthält das
Verzeichnis einer solchen Lade, nämlich der Stoffelnschen. Als
Glücksfall muss die Erhaltung einer großen Anzahl älterer
Repertorien aus der Zeit um 1600 bezeichnet werden, als Jakob von
Hohengeroldseck die Herrschaft innehatte. Der Registrator Jakob
Zuckschwert gibt 1607 an, mit ihrer Erstellung seien die
Registratoren Niclaus Haidt selig, Caspar Kantengießer und
Hieronymus Becker beschäftigt gewesen (111/233). Das Ergebnis ihrer
Arbeit war die Einteilung eines Teils des Schriftguts in 42 Laden,
die mit 1-42 bezeichnet waren, und in 12 "Lehen Laden", bezeichnet
mit den Buchstaben A-M. Als Gesamtübersicht fungierte das
"Laden-Register" 111/191. Die Vergabe der Bestellnummern für die
alten Repertorien 111/190-232 bei der Neuordnung des Bestands in
den 1950er Jahren orientiert sich für die alten Repertorien
111/190-232 an dieser alten Ladeneinteilung. Von den Repertorien
der 54 Laden fehlen heute 19 Nummern: 12, 13, 16, 18, 21, 25-27,
29-32, 35, 37, 38, 40, 42, C, E. Die Niederschrift der Repertorien
erfolgte wohl in den Jahren nach 1594; das einzige datierte Stück
vom 25. März 1594 (111/190) über die Kastvogtei Ettenheimmünster
ist mit seiner sonst nicht mehr aufgenommenen Mischung aus
Vertragszusammenfassungen und erzählendem Aktenreferat wohl ein
Vorläufer. Die Anlage der anderen Repertorien ha t anhand der
Reichenbacher Lade bereits der genannte Registrator Zuckschwert
analysiert (111/233). Innerhalb der einzelnen Laden wurden zunächst
die - in Faszikel zusammengefassten - datierten Schreiben in
chronologischer Folge verzeichnet, anschließend die undatierten
Schreiben und danach die "Protocolla". Da außer Datum, Absender und
Empfänger auch der Betreff angegeben ist, zum Teil auch ganz knapp
der Inhalt des Schreibens, können die erhaltenen Repertorien als
Einzelblattverzeichnung in den verlorenen Akten dokumentierte
Vorgänge ersatzweise erschließen. Wo in den erhaltenen Akten
Übereinstimmungen mit dem Inhalt der Altrepertorien bemerkt wurde,
wurde ein entsprechender Hinweis unter den "Bemerkungen"
eingetragen - doch sind diese Angaben von Vollständigkeit sicher
weit entfernt. Bei den einzelnen Laden lag neben dem soeben
besprochenen Ordinari-Register jeweils auch ein
Extraordinari-Register, das jeweils nur Verweise auf den bei dem
jeweiligen Betreff einschlägigen Inhalt anderer Laden bzw. ihrer
Repertorien enthielt. Aus der älteren Repertoriums-Serie ist nur
111/203 als Beispiel eines solchen Verweisrepertoriums erhalten (es
ergänzt das Ordinari-Repertorium 111/202). Die aus dem
Laden-Register 111/191 erschließbare Tektonik des Archivs
vermischte Ortsbetreffe (Herrschaftsbestandteile z.B. Lade 5
"Seelbach" und Beziehungen zu anderen Herrschaften z.B. Lade 8
"Lohr") und Sachbetreffe (z.B. Lade 19 "Frantzösische
Kriegsbezahlung"). Die Lehenladen bezogen sich auf ein oder mehrere
Aktivlehenobjekte. Damit war aber offenbar nur ein Teil des Archivs
erschlossen. Aufgrund der bereits erwähnten Denkschrift
Zuckschwerts 111/233, der er auch eine Zeichnung der Ladenanordnung
einer Idealregistratur beigab, gab Jakob von Hohengeroldseck am 10.
Oktober 1607 seine Zustimmung zur weiteren Ordnung der Registratur
(111/235). Teils befand sich das Schriftgut damals noch auf
Hohengeroldseck, teils schon auf dem neuerbauten Schloss
Dautenstein, wie aus einem Ablieferungsverzeichnis der einzelnen
Archivladen an den Rat und Registrator Zuckschwert hervorgeht
(111/191). Dieser dürfte seiner Arbeit in Dautenstein nachgegangen
sein. Das Ergebnis dieses zweiten Durchgangs war ein in zwei
Fassungen erstelltes Repertorium, für das jedoch der Notar Ulrich
Keller von Ruelesch verantwortlich zeichnet. Die Erstfassung trägt
die Datierung 1609 (111/248) , die vollständigere Ausfertigung ist
nicht datiert, enthält aber Stücke bis 1611 (111/249, fol. 5). Auf
der Erstfassung 111/248 bemerkte bereits der baden-durlachische
Registrator Brodhag 1699: "N[ot]a auff dieses Repertorium ist gantz
nicht zugehen". Die Ausfertigung 111/249 gestattet einen Einblick
in den zugrundegegangenen Schatz einer reichen
Amtsbücherüberlieferung. Von den zu Tomi vereinten Faszikeln ist
jeweils die Laufzeit und die Anzahl der Stücke angegeben. In
ähnlicher Weise wurde 1633 der bereits erwähnte NachlaB des
Amtmanns Rollwagen verzeichnet (111/251) -dieses Repertorium ist
durch zahlreiche Namensangaben eine wichtige prosopographische
Quelle. Damals könnte Johann Ulrich vinther Registrator gewesen
sein, der 1654 als gewesener geroldseckischer Registrator des
Archivi wegen ausstehender Besoldung supplizierte (46/5408) und dem
1649 die in baden-durlachischen Besitz übergegangenen
Herrschaftsakten anvertraut wurden (111/75). Die Aufgeschlossenheit
der "Regenten" der Herrschaft für Kanzleiarbeiten wurde bereits
angesprochen. Hierher gehört auch das eigenhändige "Tagregister"
Walthers von Hohengeroldseck 1546/47 (65/242; vgl. KLEIN S. 98).
Besonderes Augenmerk richteten die Hohengeroldsecker auf die
Geschichte ihrer eigenen Familie. Wegen einer "vorhabenden
delineation [...] Geroltzeckischer Genealogie" richtete Jakob von
Hohengeroldseck 1598 eine Anfrage an den fürstenbergischen Rat
Melchior Joner zu Haslach, in der er um Mitteilung von
Grabinschriften aus dem Kloster wittichen bittet (FAUTZ).
Möglicherweise ist, so Hermann Fautz, der Hohengeroldseckische
Stammbaum in Donaueschi ngen (vgl. HONICKEL), von dem Johann Jakob
Reinhard 1766 eine Kopie anforderte (111/171; die Kopie heute
73/113a), ein noch zu Lebzeiten Jakobs entstandenes Ergebnis seiner
genealogischen Nachforschungen. Über die Provenienz einer
Ahnenprobe Walthers (XVIII.) von Hohengeroldseck 73/87a ist nichts
bekannt. Noch weitere Zeugnisse für das rege Familien- und
historische Bewusstsein der Geroldsecker lassen sich anführen.
Familiennotizen Diebolds I. von Hohengeroldseck aus den Jahren
1447-1459 hat jüngst HLAWITSCHKA ediert (ohne die ältere Edition
von MONE zu kennen). Der gelehrte humanistische Sammler Matthäus
von Pappenheim verfasste eine Familienchronik (65/239; bei KLEIN S.
97f. ist die Nr. 4 im Repertorium Originalium 68/159 zu ergänzen) ,
die Gangolf von Hohengeroldseck mit eigenhändigen Marginalien
versah (M.STEMMLER S. 9 nach Hinweis von Otto Herding) und über die
er 1538 den Freiburger Humanisten Kaspar BaIdung um eine briefliche
Äußerung bat (111/269, spätere Abschrift; zum ganzen Zusammenhang
vgl. vor allem BÜHLER, Beiträge; DERS., Familiengeschichte). Wie
viel bei der Flüchtung der geroldseckischen Archivalien durch Anna
Maria von Hohengeroldseck nach Straßburg in Dautenstein bzw.
Hohengeroldseck verblieb, ist unklar. über das Schicksal des
Archivs enthält die baugeschichtliche Literatur (HENSLE; KEWITZ)
keine Hinweise. Bei der Plünderung von Schloss Dautenstein 1636
seien alle Mobilien verbrannt außer einem "karch" mit Briefen, die
die Untertanen während des Brandes nach Hohengeroldseck getragen
hätten - so die spätere Aussage eines Zeugen 1648, die allerdings
von anderen Zeugen nicht bestätigt wird (111/80). Was bei der
Zerstörung von Hohengeroldseck 1688 zu Grunde ging, lässt sich
nicht abschätzen - das leyen'sche Archiv enthält jedenfalls keine
älteren Akten hohengeroldseckischer Provenienz. 2. Das
baden-durlachische bzw. badische Schriftgut Zur Archivgeschichte
Baden-Durlachs in der frühen Neuzeit existieren im wesentlichen nur
die summarischen Ausführungen von Manfred Krebs in seiner
Beständeübersicht (ohne Belege; diese finden sich in 69 N
Krebs/146) und die Mitteilungen von ROTH über die Archivare des 18.
Jahrhunderts. Wohl unmittelbar nach dem Tod ihres Vaters 1634 hat
Anna Maria von Hohengeroldseck das Archiv der Herrschaft oder
zumindest einen großen Teil davon nach Straßburg in Sicherheit
bringen lassen. Sie begründete dies mit den Unsicherheiten der
Kriegszeit (111/252) - die Ereignisse sollten ihr Recht geben. In
der rechtlichen Auseinandersetzung mit Österreich, das sie als
Witwe eines protestantischen Heerführers auch der allodialen
Bestandteile der Herrschaft entsetzt hatte, legte sie als
Beweismittel nur beglaubigte Abschriften vor - die Dokumente
blieben in Straßburg (111/252). Dass Anna Maria 1644 die vierte
Gemahlin Markgraf Friedrichs V. von Baden-Durlach wurde (vgl.
46/5406-5417; Inventare. ..Bd. 2, S. 232) , erklärt sich wohl vor
allem aus dem Bedürfnis nach einer wirksamen Vertretung ihrer
Ansprüche auf Hohengeroldseck. Als sie 1649 starb, gingen die
Geroldseckischen Archivalien an ihren Alleinerben, den Markgrafen,
über. Im Mai 1649 wurde das bisherige Quartier des Schriftguts, ein
Raum im Rappoltsteinischen Hof, versiegelt (46/5413) ; im September
wurden die Kisten mit den Dokumenten in die untere Erkerstube des
markgräflichen Hofs zum Drachenfels in Straßburg überführt und dem
bisherigen geroldseckischen Registrator Vinther anvertraut (111/75;
46/5412). Weitere geroldseckische Archivalien, darunter zwei Laden
mit "Originalien" (Urkunden), wurden dem Markgrafen im August 1651
von den Erben des langjährigen geroldseckischen Advokaten Johann
Georg Becht in Straßburg übergeben, als er eine Besoldungsforderung
der Erben befriedigt hatte (46/5408). Es handelte sich insbesondere
um Beilagen zu der von Becht verfassten Deduktionsschrift der Anna
Maria von Hohengeroldseck: "Wolgegründete in facto et jure
beständige Deduction", datiert Straßburg 29. März 1636 (z.B. in
111/3 ). Als Beweismittel in den langwierigen Auseinandersetzungen
Baden- Durlachs mit Cronberg um die Herrschaft Hohengeroldseck
spielten die Unterlagen des Archivs naturgemäß eine besondere
Rolle. Bereits 1649 befand sich ein Teil der Unterlagen in der
baden- durlachischen Kanzlei, wo sie zur Verfechtung der
baden-durlachischen Ansprüche benötigt wurden (46/5413). Wiederholt
forderte Cronberg die Auslieferung der geroldseckischen Dokumente,
die die lehenbaren Teile betrafen, doch hatte Baden- Durlach
keinerlei Interesse, seine wichtigsten Beweismittel aus der Hand zu
geben (z.B. 111/253, 254). Ein undatierter, bei 1676 in den Akten
eingereihter Bericht des Registrators Krantz argumentierte, die von
Baden-Durlach geforderte Trennung der Lehen und Allode sei die
Voraussetzung für eine Extradition, außerdem würden die Dokumente
doch nur zu Bedrückung der Untertanen und Prozesszwecken begehrt
(111/254). Dem Bericht war ein- leider verlorenes - Repertorium
beigefügt. Johann Caspar Krantz, 1669 als baden-durlachischer
Registrator belegt (111/110; Dienerakten sind nicht vorhanden) und
1677 Verfasser eines Vorschlags für die Reform des Archivs
(74/340), begegnet mit seiner markanten Handschrift auf einem
großen Teil der Aktentitel jenes Aktenbestandes, der später im
Geheimratsrepertorium (GR) 68/34 verzeichnet werden sollte. Einem
von Krantz geschriebenen Verzeichnis der Geroldseckischen Akten,
die am 16. August 1669 aus der Hofratsregistratur dem Hofrat
Kieffer zugestellt wurden (111/70), ist zu entnehmen, dass die
Aktenbildung durch Krantz damals zumindest teilweise bereits
erfolgt war. Dies ergibt die Übereinstimmung der Rubra auf den
Akten und in diesem Verzeichnis (z.B. Verzeichnis Nr. 2 = 111/73;
GR 781). Hervorzuheben sind die Darin-Vermerke der
baden-durlachischen Registratoren, die sich bereits bei Krantz
finden. So konnten die oben herangezogenen Akten zu den
Verhandlungen mit den Bechtischen Erben 46/5408 nur aufgrund eines
Verweises im Repertorium 68/34 ermittelt werden - bei der
Verzeichnung der Abteilung 46 im letzten Jahrhundert wurde der alte
Darin-Vermerk des Aktentitels ignoriert. wie noch heute ist das in
dieser Hinsicht Machbare freilich eine Funktion der zeit. Dies war
schon dem Registrator Brodhag um 1700 klar, der auf 111/120
notierte: I! Nota dieser Fasciculus enthält noch andere als die
Geroltzeckische Materie, so hier zu seiner Zeith zu annotiren und
dieser Fasciculus bey ihren Materien zu allegiren. Die Zeith ist
aber dermalen zu kurtz ! Inwieweit die auf der Karlsburg in Durlach
aufbewahrten geroldseckischen Akten (Hinweis auf den Lagerort 1671:
111/85; vgl. auch das alte Pallium von 111/367) von dem
verheerenden Brand der Karlsburg in Mitleidenschaft gezogen wurden,
lässt sich nicht feststellen. Im Mai und Juni 1699 widmete sich der
1697 bestallte Registrator Samuel Brodhag (zu ihm ROTH S. 146) in
Basel, dem neuen sitz des baden-durlachischen Archivs, der
Bestandsaufnahme der geroldseckischen Archivalien. Er ging dabei
von den oben erwähnten alten Repertorien aus, die er mit
Revisionsvermerken versah. Eine zusammenfassende Übersicht über das
Erhaltene und die Verluste hat sich zusammen mit seinem
Tätigkeitsbericht vom November 1699 in 74/345 erhalten. Der
Vergleich ergab, dass die Akten "zimblich incomplet" waren. Die
Ursache der Überlieferungsverluste war ihm selbst nicht klar, wie
Brodhags Bemerkung auf dem Repertorium 111/249 beweist. Was bei der
Revision vom 19. bis 21. Juni 1699 vorgefunden wurde, sei mit
I!adestl! markiert worden, alle übrigen - nach Ausweis der
adest-Vermerke der Großteil der Akten - "seind muthmaßlich im
Durlach [er] Brand verlohren gangen". Bei den nach den alten
Repertorien gemusterten Akten handelt es sich um den später im
"Repertorium Actorum" (RA) verzeichneten Bestand. Das Gros des
baden-durlachischen Schriftguts über Hohengeroldseck, das sich
heute in Abt. 111 befindet, befand sich im 18. Jahrhundert in zwei
getrennten Archivcorpora. Das eine Corpus, in der Hauptsache der
Rest des Hohengeroldsecker Archivs mit dem cronbergischen
Schriftgut, blieb relativ intakt in Basel und wurde 1772/73 von
Johann Erhard Steinhäuser im RA (68/160) verzeichnet. Das andere im
GR verzeichnete Corpus befand sich ganz oder in Teilen auf
ständiger Wanderschaft zwischen Basel und Karlsruhe. Steinhäuser
notiert in einer Vorbemerkung des RA vom August 1772, die in "GR
Repertorio I" befindlichen Geroldseckischen Akten seien in
Karlsruhe und hätten nicht eingearbeitet werden können. Die wohl
I!Geheimer Ratl! aufzulösende Abkürzung GR für den im Repertorium
68/34 verzeichneten Bestand begegnet z.B. auch auf dem Titel von
111/133: "ad GR I Gerolsegg. Vol. XI No.5". Bevor auf den
Altbestand RA eingegangen werden soll, ist kurz auch das Schicksal
der hohengeroldseckischen Urkunden zu streifen, die sich heute
zusammen mit den Urkunden von Lahr- Mahlberg in Abt. 27 befinden
(dort ist vor allem die Rubrik "Hohengeroldseck" einschlägig; zur
Übersicht vgl. immer noch Inventare. ..Bd. 4, S. 220-224). Die
Vermischung der Provenienzen war wohl schon 1699 angelegt, denn
während in einem Verzeichnis der Rubriken des Archivs 1699 die
Rubrik "Geroltzeckische Sachen" unter den Aktenrubriken für sich
allein steht, findet sich unter den Rubriken der Originalien die
Rubrik "Lahr und Geroltzeckische Sachen" (74/345). Allerdings gibt
Brodhag in seinen Monita (ebd.) an, er habe in den von ihm
revidierten geroldseckischen Akten die bei den Akten befindlichen
Urkunden nicht herausgenommen. 1773 erstellte Steinhäuser das
"Repertorium Originalium über die Herrschaft Hohengeroldseck"
(68/159), in das er auch die bereits in einem Vorgängerrepertorium
aus der Mitte des 18. Jahrhunderts (ebd.) erfassten Urkunden
einarbeitete. Das auf dem Titelblatt 1773 datierte Repertorium
Actorum (RA) wurde von dem vormals baden-durlachischen, nunmehr
badischen Registrator Steinhäuser geschrieben. Von den ehemals 870
Nummern des RA konnten in den Beständen des GLA nur 236
identifiziert werden, also etwa 27 Prozent (105 Faszikel in Abt.
111, 119 in Abt. 229). Ist der alte von Steinhäuser in
charakteristischer Weise beschriftete Aktentitel mit Angabe der
Rubriken erhalten, so ist eine solche Identifizierung problemlos
möglich. In diesem Findbuch wird die laufende Nummer des RA unter
den "Bemerkungen" notiert; eine Konkordanz RA -heutige GLA-Signatur
weist die in Abt. 111 und anderen Beständen des GLA ermittelten
Stücke aus dem RA nach. Während Abt. 111 für die "Generalia"
zuständig war, wurden Faszikel mit reinem Ortsbetreff im 19.
Jahrhunderts der Abt. 229 zugeordnet. Durchgesehen wurden alle
Faszikel der Orte Bellenberg (Wald), Berghaupten, Dautenstein,
Kuhbach, Prinzbach, Reichenbach, Schönberg, Schuttertal,
Schutterwald, Schweighausen, Seelbach, Wittelbach und Zunsweier.
Bis auf eine Ausnahme (229/118563) tragen die Stücke noch alle das
Steinhäuser'sche Deckblatt. Mag auch in den Beständen anderer Orte
aus Abt. 229 noch das eine oder andere Stück aus dem RA versteckt
sein, so lässt sich doch festhalten, dass am Anfang des 19.
Jahrhunderts eine Kassation großen Ausmaßes stattgefunden haben
muss. Der Bestand des RA ist kein reiner Provenienzbestand, sondern
eine nach Pertinenzgesichtspunkten geschaffene Einheit. Bereits
unter Brodhag wurden einzelne Stücke nach Pertinenzgesichtspunkten
umgruppiert, wie der Vermerk "ad acta Zell geleget" in einem der
1699 revidierten alten Repertorien beweist (111/209 fol. 7v). Die
Erstellung des RA bedeutete eine vollständige Neu- und Umordnung
des hohengeroldseckischen Schriftguts. Dies zeigt bereits ein
Vergleich mit dem von Steinhäuser gefertigten
Vorgänger-Repertorium, das ebenfalls Repertorium Actorum hieß
(ebenfalls 68/160). Dieses war 1748 (dem Jahr des Dienstantritts
steinhäusers in Basel) oder 1749 niedergeschrieben worden, denn es
war bereits am 26. Juli 1749 zusammen mit dem erwähnten
Vorgänger-Repertorium des Repertorium Originalium dem Geheimen Rat
übersandt worden (111/179 mit dem Geheimratsprotoko ll 61/495 Nr.
1027). Es war von Anfang an als Interimsrepertorium gedacht und
hielt sich in der Anordnung im wesentlichen an gewachsene
Registraturkörper. Dagegen wurde im RA eine durchgehende
Rubrikenordnung vorgenommen, d.h. es wurden auch alte Faszikel
aufgelöst. Dies ergibt sich aus den durchgehenden Verweisen
Steinhäusers im alten Repertorium auf die neuen Rubriken des RA. So
heißt es bei einem Faszikel: "sub suis rubris passim". In den alten
hohengeroldseckischen Repertorien und noch im Vorgängerrepertorium
des RA herrschte eine Ordnung nach Ortsbetreffen vor. Für das RA
wurden die alten Einheiten in Sachakten aufgelöst. Das RA kennt -
anders als die spätere Brauer'sche Rubrikenordnung - keine
Ortsrubriken, sondern nur Sachrubriken, auch wenn unter der größten
Oberrubrik "Nachbarliche Spänne" versteckt doch Ortsbetreffe
gebildet wurden. Hervorzuheben sind wieder die sorgfältigen
Verweise auf andere Rubriken. Jede Rubrik zerfiel in ein oder
mehrere Volumina, diese wiederum in Fascicula. Auf den Akten selbst
vermerkte Steinhäuser die Nummer des Faszikels; falls die Rubrik
mehrere Volumina besaß, auch die Nummer des Volumens. Später hat er
alle Faszikel von 1-870 durchnumeriert; die Numerierung findet sich
allerdings nur im RA (und in diesem Findbuch unter den
"Bemerkungen"), nicht auf den Akten.
Bestandsbeschreibung: Der
Bestand 111 "Akten Geroldseck" besteht aus 401 Faszikeln (1- 400
und 307a) in derzeit 33 nicht gezählten Konvoluten. Davon ist ein
Faszikel (111/258) seit 1959 verschollen. Über die Bildung und
Ordnung des Bestands im GLA ließen sich keine expliziten
Aufzeichnungen etwa in Form von Arbeitsprotokollen der Archivare
des GLA ermitteln. Bezeichnend für die "stiefmütterliche"
Behandlung dieser Abteilung ist, dass in den Vorarbeiten von
Manfred Krebs für die Beständeübersicht kein Blatt über den Bestand
111 vorhanden ist (69 N Krebs/147). Die 11 Schreiben der Hausakten
des GLA über das Archiv der Herrschaft Hohengeroldseck 450/422
betreffen vor allem amtliche Anfragen 1828-1857. Der
Bestandsbildung lag die übliche Konzeption des GLA zugrunde,
"Generalia" und "Specialia" (Ortsakten) zu trennen. Während die
Ortsakten des RA der späteren Abteilung 229 zugeordnet wurden,
wurden die auf den Bereich der Grafschaft Geroldseck bezüglichen
Akten aus den verschiedenen Provenienzen ohne eindeutigen Ortsbezug
als Generalia dem Aktenbestand "Geroldseck" zugewiesen und in die
Rubrikenordnung gebracht. Beispielsweise ist das Pallium von
111/164 beschriftet mit "Geroldseck Gen[eralia] Ansprüche" (ähnlich
auch 111/162). Ein Recherchebericht des GLA vom 31. Mai 1839 über
das Jagdrecht lässt diese Einteilung ebenfalls erkennen. Außer in
den Specialia von vier Orten wurde in den Generalia von
Baden-Durlach, der Herrschaften Lahr und Hohengeroldseck und des
Kinzigkreises unter verschiedenen Rubriken nachgesucht (450/422).
Vor der Erstellung des Zettelrepertoriums (ZR) existierte kein
Findmittel; die Benutzung konnte sich nur an den Rubriken
orientieren, die zum Teil auf den Aktentiteln mit Bleistift
vermerkt sind. Eine Benutzung der Akten ist nachweisbar für das
1882 erschienene Werk von Philipp Ruppert, der "G.L.A. Geroldseck.
Akten" zitiert (S. 245 Anm. **). Vor der Ordnung des Bestands waren
die Konvolute durchnumeriert, doch lässt sich eine Rekonstruktion
der alten Aufstellung nicht vornehmen. Das ZR nimmt gelegentlich
auf diese alte Konvolutnummerierung Bezug (zu 111/4, 7, 31, 148,
149, 258) .Viele der alten Konvolut-Deckblätter mit der laufenden
Nummer sind in den neuen Deckblättern wiederverwendet worden. Diese
alten Deckblätter tragen je zwei Faszikelangaben (z.B. das für das
heutige Konvolut 111/289-300 verwendete Deckblatt des Konvoluts 2
die Angaben "11-19" und "227-286"), doch ist ein eindeutiger
Zusammenhang mit den Vorordnungsnummern des ZR nicht auszumachen.
Nur vermuten lässt sich, dass diese Nummerierung, die mit Bleistift
auf den Akten und rechts unten auf den Karten des ZR angebracht
ist, sich in etwa an der früheren Ordnung des Bestandes
orientierte. Nach der Neuordnung wurde zunächst auf den Akten und
im ZR eine vorläufige laufende Nummer, anschließend die endgültige
Bestellnummer im Stempel des GLA eingetragen. Die 1954
veröffentlichte Gesamtübersicht von Manfred Krebs führt Bd. 1, S.
273 zu den damals 39 Konvoluten der Abt. "111 Akten Geroldseck"
kein Findmittel an. Das ZR besteht aus den meist mit
Schreibmaschine beschriebenen Karteikarten mit Titeleinträgen, den
Rubrikenkarten, den Verweisungskarten auf den Bestand 229 und einem
1974 erstellten Verzeichnis der im Zuge der Sicherheitsverfilmung
angefertigten Filme. Aus diesem Verzeichnis ergibt sich, dass
111/400 erst nach 1974 dem Bestand hinzugefügt wurde. Nach Auskunft
von Dr. Hans Georg zier wurden die handschriftlichen Einträge in
den Titelaufnahmen von Dr. Günther Haselier (seit 1954 am GLA)
vorgenommen. Haselier versah die Karten mit rotem Kugelschreiber
mit einer provisorischen Nummerierung 1-384~ die endgültige
Eintragung der laufenden Nummer im Stempel des GLA erfolgte durch
Joseph Meisch. Die 12 Verweisungskarten auf den Bestand 229 stammen
von der Hand Gustav Rommels Terminus ante quem für die Verzeichnung
ist ein "We" (Helmut Weber) bezeichneter Eintrag vom 14.12.1959 auf
einem Legschein über das Fehlen von 111/258 "bei der Aufstellung d.
Abt.". In d en Jahresberichten des GLA 1950-1971 (450/150: 1950-
55; 450/181: 1956-63; 450/1036: 1964-71) und ihren Beilagen, den
stichwortartigen Tätigkeitsberichten der Beamten, ist kein Hinweis
auf die Neuordnung des Bestandes 111 zu entnehmen. Festzuhalten
ist, dass diese im Zeitraum 1954/59 durch Günther Haselier
erfolgte, vermutlich kurz vor 1959. Die Titeleinträge des ZR, die
vermutlich von einer Schreibkraft anhand der Aktentitel erstellt
wurden, enthalten die Laufzeit, eine -willkürlich normalisierte
bzw. nichtnormalisierte - Transkription des alten Aktentitels,
unvollständige Angaben über Provenienz und Altsignaturen sowie
vereinzelte Bemerkungen zur Provenienzgeschichte. Als Wiedergabe
der oft sehr ausführlichen alten Aktentitel bieten sie z.T. über
die Titelaufnahmen dieses Findbuchs hinausgehende Informationen und
können daher in Einzelfällen ergänzend herangezogen werden.
Karlsruhe, im September 1987 Dr. Klaus Graf
Literaturverzeichnis: AMMANN,
Hektor/ METZ, Rudolf: Die Bergbaustadt Prinzbach im Schwarzwald,
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hochfürstlich-marggrävlich-Baden-Durlachischen Gerechtsamen auf die
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ZIMMERMANN, Clemens: Reformen in der bäuerlichen Gesellschaft,
Ostfildern 1983
Die Provenienzen -
Fortsetzung: Das Gros des RA-Bestands bildete natürlich der Rest
des Hohengeroldsecker Archivs aus der Erbschaft der Anna Maria von
Hohengeroldseck. Daneben finden sich Akten genuin
baden-durlachischer Provenienz, die aus der baden-durlachischen
Verwaltung der Herrschaft Hohengeroldseck von 1692 bis 1697
hervorgegangen sind. Erstaunlich ist, dass auch eine ganze Anzahl
Akten cronbergischer Provenienz den Weg nach Basel gefunden hat (im
RA vor allem unter der Rubrik Cronberg. Acta Privata verzeichnet).
Das wahrscheinlichste ist die Annahme, dass Baden- Durlach bei der
Übernahme der Herrschaft cronbergische Amts- und Familienakten zur
Rechtssicherung beschlagnahmt hat. Den Akten über die
Besitzübernahme ist jedoch kein Hinweis darauf zu entnehmen. In
einem Fall scheinen hohengeroldseckische Akten unter Cronberg
weitergeführt worden zu sein (Laufzeit 1634-1672) , doch könnte die
Zuordnung auch auf Steinhäuser zurückgehen (229/96821). Von den in
Abt. 229 ermittelten Stücken aus dem RA ist auch 229/6784
cronbergischer Provenienz. Den Rest des RA-Bestandes bildet eine
Streuüberlieferung aus verschiedenen baden-durlachischen
Registraturkörpern, die nach der Orts- und Sachpertinenz
Hohengeroldseck dem RA zugewiesen wurden. Beispielsweise lag
229/6803 laut Altsignatur "FHR Kas. XI" zuvor bei Lahrer Akten
(vgl. auch 111/377; 229/17095). Unklar ist, wie behändigte
Schreiben an die Herren von Rüppur und von Reischach 1603-1634
(111/283) in baden-durlachischen Besitz gekommen sind. Ein
ähnliches Rätsel geben Stücke baden-badischer Provenienz auf, die
bereits um 1700 zum Bestand des GR gehörten (111/40, 314).
"Hochwertiger" als der RA- ist der GR-Bestand, wenn man ihn im
Hinblick auf die politische Geschichte beurteilt. Er ist so gut wie
geschlossen erhalten, wie die beigegebene Konkordanz GR -
Altsignatur -GLA-Signatur beweist. Nach dem Verzeichnis von 1730
(111/179) fehlen die Faszikel mit den alten Signaturen VI 1/22, VI
3, VIII 2 und IX 1b, dagegen sind 87 Faszikel erhalten. Selbst wenn
die Stücke nicht mehr auftauchen, ist für die Faszikel VI 3 und
VIII 2 eine Inhaltsübersicht in 47/77 überliefert. Der GR-Bestand
ist 1669 als Teil der Hofratsregistratur belegt (111/70), um 1700
wurde er in dem von Samuel Brodhag begonnenen Repertorium über die
vom Durlacher Brand nach Basel geretteten Geheimen, Hof- und
Kirchenratsakten verzeichnet, das später als das Repertorium des
Geheimen Rats galt (68/34). Die Geroldseckischen Sachen lagerten in
Kasten 10, später 10a. Das Repertorium stammt von der Hand
Brodhags, der sich schon 1697 um die Akten des GR-Bestands verdient
gemacht hatte (vgl. 111/70). Brodhags Titel weichen von den
Formulierungen der Aktentitel ab, sodass für eine exakte
Identifizierung auch das 1730 erstellte Abgabeverzeichnis (111/179)
heranzuziehen ist, das sich wörtlich an die Rubra auf den Akten
hält. Beide Verzeichnisse ergänzen einander, da das Verzeichnis von
1730 einige Volumina nur ganz kursorisch erwähnt. wie RA ist auch
GR in Volumina und Fascicula eingeteilt, die Volumina (I-XIV)
werden mit römischen, die Faszikel mit arabischen Ziffern auf den
Akten gekennzeichnet. Nur im GR, nicht auf den Akten sind die
Faszikel bzw. Repertoriumseinträge durchgezählt von 731 bis 813,
vermutlich von Steinhäuser, der auch Nachträge anbrachte.
Angesichts der Bedeutung der Akten erhielt der Registrator Carl
Friedrich Drollinger, später ein renommierter Literat (zu ihm als
Archivar vgl. ROTH), den Auftrag, die für die Betreibung des
Prozesses in Sachen Hohengeroldseck wichtigen Akten des GR-
Bestandes genau zu verzeichnen (47/77). Im Oktober 1711 hatte
Drollinger diese Aufgabe beendet. Ein Exemplar dieser vorzüglichen
Einzelblatterschließung - bei wichtigeren Stücken ist der Inhalt
ausführlich zusammengefasst - wurde den jeweiligen Akten beigegeben
(in diesem Findbuch weist die Bemerkung "Aktenverzeichnis" auf ein
solches Drollingersches Resümee hin), ein anderes kam in den
Faszikel 47/77. Auch einige RA-Bestände wurden von Drollinger auf
politisch be deutsames durchgesehen. Er zitiert sie nach der alten
Ladenanordnung des Basler Archivs, die auch auf den alten
Hohengeroldsecker Repertorien vermerkt ist, z.B. "Kast. L Lad. 91
tom 7 fasc. 1". 1714 wurden alle GR-Akten vom Geheimen Rat nach
Karlsruhe angefordert und auch expediert (47/77; 111/179, 378). Es
ist müßig, den jeweiligen Aufenthaltsort der GR-Akten während des
18. Jahrhunderts feststellen zu wollen -Auskunft über die häufigen
Aktenversendungen gibt die Korrespondenz mit dem Basler Archiv in
111/179 (vgl. auch 74/696 und 697). Noch 1773 befand sich der GR-
Bestand, der als die Geroltzeckischen Geheimen Rats Acta
angesprochen wird, geschlossen beim Geheimen Rat (111/300). Erst
1784 wurden sie zurückgesandt. Damals sollten die Akten der
Herrschaften Geroldseck, Lahr und Mahlberg in Ordnung gebracht
werden- ein vergeblicher Wunsch, wie ein Vermerk aus dem Jahr 1800
zu der entsprechenden Anweisung berichtet (111/289). Der Geheime
Rat Brauer bemerkte 1790 zur Aktenlage, dass die 1749 von dem
Geheimen Rat Reinhard für den Geheimen Rat eingeforderten Akten
erst bei seinem Amtsantritt zurückgesandt wurden. Sie waren in der
Geheimen Registratur geblieben, "wo sie als stiefkinder behandelt
u. wegen Mangel des Plazes bald hier bald dorthin gestossen
wurden"(111/175). Damals bestand der Plan, alle geroldseckischen
Akten zusammenzuführen. Von den "Archivakten" (GR oder RA?) wird
bemerkt, sie würden am Ende des 17. Jahrhunderts schließen, während
die Akten der (Geheimen) Registratur in den 1750er Jahren beginnen
würden (ebd.) Neben einigen Stücken der Provenienz Hohengeroldseck
enthält der GR-Bestand vor allem die "politische Korrespondenz" in
der Hohengeroldsecker Sache (für Ergänzungen vgl. Inventare. ..Bd.
2 und 3, Register s.v. Geroldseck). Die Frage, wie die Akten
111/117, die unzweifelhaft Provenienz "von Mercy" sind, in das
baden-durlachische Schriftgut gerieten, kann glücklicherweise
aufgrund der Akten 111/124 beantwortet werden: sie wurden auf
Befehl des Markgrafen vom 26. Juli 1694 für Baden-Durlach in Wien
gekauft und nach Ausweis des Aktentitels 1701 von Durlach nach
Basel übersandt (vgl. auch Brodhag auf 111/118). Nach der
Vereinigung mit Baden-Baden wurden gelegentlich Stücke aus dem
baden-badischen Archiv Lahr-Mahlberg in die GR-Akten eingeschoben
(111/68, 101, 129, 314), 1804 auch Stücke aus XII Ettenheimmünster
in die RA-Akten 111/284- freilich durch entsprechende Vermerke
gekennzeichnet. Überhaupt kann man sich des Eindrucks nicht
erwehren, dass die Archivare des 17. und 18. Jahrhunderts zuweilen
bewusster Rechenschaft über ihre Arbeit abgelegt haben als ihre
Kollegen in der Folgezeit. Die Akten der baden-durlachischen bzw.
badischen Geheimen Registratur über Geroldseck setzen im
wesentlichen um die Mitte des 18. Jahrhunderts ein; sie sind in
einem nach 1802 angelegten Repertorium verzeichnet (68/80, zusammen
mit Verzeichnissen von Amtsakten). Im 19. Jahrhundert wurde der
Bestand auf unsinnige Weise zerrissen; außer den Akten der Abt. 111
gehören 47/78-80, 82-85 und 74/696, 697 hierher. Diese Akten des
Geheimen Rats werfen auch einiges Licht auf das wirken des
Historiographen der Herrschaft Hohengeroldseck, des Geheimen Rats
Johann Jakob Reinhard (1714-1772). Er war einer der bedeutendsten
Staatsdiener Baden-Durlachs im 18. Jahrhundert und ist als
aufgeklärter Reformer bekannt (WOLF; ZIMMERMANN S. 47- 52). Seine
historiographischen Bemühungen um Hohengeroldseck wurden von Magda
Stemmler in ihrer leider ungedruckt gebliebenen Zulassungsarbeit
eingehend analysiert und gewürdigt (Zusammenfassung ohne Belege:
FISCHER). Auf Reinhards Betreiben wurde 1749 die Geroldsecker Sache
wiederaufgenommen (47/78; 74/696). Reinhard verfasste etliche
Gutachten in Sachen Hohengeroldseck (autographe Konzepte in 47/78
und 111/300) sowie auch die Texte der 1752 bzw. 1753 erschienenen
Drucke "Kurzgefaster -Abris. .." und "Gründliche. ..Vorstellung".
Der "Abriß", eine Vorpublikation zu der um etliche Beilagen
erweiterten Vor stellung (Erscheinungsjahr 1753) , ist undatiert
und wird von HOLZSCHUHER S. 25 in das Jahr 1753 gesetzt. Aus den
Akten 47/78 ergibt sich jedoch, dass der Druck bereits im September
1752 vorlag, aufgrund der von dem Wiener Agenten Fabrice
nachträglich gewünschten Änderungen aber erst im Oktober 1752
übergeben werden konnte. Ein weiterer von Reinhard konzipierter
Aufsatz sollte 1771 gedruckt werden, ist jedoch nie erschienen
(Autograph 111/300). Auch das bekannteste Werk Reinhards, die
"Pragmatische Geschichte" von Geroldseck aus dem Jahr 1766, ging
eindeutig aus der amtlichen Beschäftigung des Geheimen Rates
Reinhard mit den baden-durlachischen Ansprüchen auf Geroldseck
hervor. Das autographe Konzept des Werks in 111/172-173
(Darstellungs- und Urkundenteil sind vermischt) ging aus Reinhards
schriftlichem Nachlass in den Besitz des Geheimen Rats über
(74/558). Reinhards Rötelstift, mit dem er in diesem Konzept
Notizen anbrachte, findet man auch auf etlichen Abschriften von
Urkunden zur Rechtsstellung Hohengeroldsecks wieder (111/164-168;
47/197). Reinhard war wegen der leyenschen Ansprüche auf die
Reichslehen der Lahrer Linie der Herren von Geroldseck besorgt. An
den nassauischen Regierungsrat von Fleckenbühl genannt Bürgel
schrieb er am 17. Oktober 1764, er sei entschlossen "unter
Verschweigung meines Nahmens ein historisches Werk zu schreiben,
welches die Absicht nicht deutlich zu erkennen gibt, doch aber
allen den Dienst leistet, den man verlangt" (117/18). Der Druck des
Werkes, das sich in der Vorrede eher unparteiisch gibt, erfolgte im
Auftrag des Geheimen Rats durch den Karlsruher Hofbuchdrucker
Michael Macklot. Der Verlagsort "Frankfurt und Leipzig" ist somit
fiktiv. Bereits am 22. Juli 1765 legte Macklot dem Geheimen Rat
einen Kostenvoranschlag wegen der Staatsschrift Reinhards vor, dem
ein gedrucktes Titelblatt mit der Druckangabe "Frankfurt und
Leipzig 1766" beigelegt war (47/80). Im September 1765 wurden 500
XIII Exemplare bestellt. Nach dem Tod Reinhards bat Macklot am 29.
I Oktober 1772, man möge ihm erlauben, den Namen Reinhards auf
einem neuen Titelblatt zu nennen. Er habe von der auf Befehl des
Markgrafen gedruckten Schrift noch eine große Anzahl unverkäuflich
auf Lager liegen und Reinhard habe ihm seinerzeit versichert, es
werde eine zeit kommen, wo er sich als Autor nennen dürfte. Der
Geheime Rat schlug die Eingabe des Buchdruckers ohne Begründung ab
(ebd.). An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die von KLEIN
S. 98 als autographer erster Entwurf Reinhards zu seiner
Pragmatischen Geschichte in Anspruch genommene Handschrift 65/243
über die Geschichte des Hauses Geroldseck nebst topographischer
Beschreibung der Grafschaft Hohengeroldseck in Wirklichkeit das
wohl nach 1819 entstandene Werk (vgl. fol. 23, 24v: 1806 erwähnt)
eines vorerst anonymen Autors enthält. Zum Druck gebracht wurden
nicht nur die beiden Deduktionsschriften Reinhards -1698 war
bereits eine Deduktionsschrift Baden-Durlachs wegen der Vertreibung
aus Hohengeroldseck gedruckt worden ("Kurtze. ..Deduction") -
sondern auch zwei Stammtafeln der Herren von Geroldseck. Die eine
("Erläuterung. ..") betrifft die Rechte auf die Reichslehen Lahr
und Mahlberg. Da sie Reinhards Geschichte zitiert, wurde sie nach
deren Erscheinungsjahr 1766 publiziert. HOLZSCHUHER S. 431 gibt das
Jahr 1768 und als Verfasser Reinhard an - was nicht
unwahrscheinlich ist. Von der 1771 erfolgten Vereinigung Baden-
Badens mit Baden-Durlach weiß die Schrift noch nichts. Ein Exemplar
befindet sich bei den Akten des Geheimen Rats über die Drucklegung
einer Stammtafel zur Begründung der badischen Ansprüche auf
Hohengeroldseck 1776 (111/301). Es ist anzunehmen, dass sie hier
versehentlich anstelle der nach 1774 gedruckten Stammtafel
"Geschlechts-Reihe" eingeordnet wurde, die sich in der Tat auf
diese Ansprüche bezieht. Dann würde sich der am 1. August 1776 von
dem Geheimen Referendar Seubert im Auftrag des Geheimen Rats
erteilte Druckauftrag an den Hofbuchdrucker Macklot a uf den Druck
der "Geschlechts-Reihe" beziehen, die von HOLZSCHUHER S. 431 ohne
Beachtung des Terminus post quem 1774 "ca. 1771" datiert und
Preuschen zugewiesen wird (vgl. Badische Bibliothek Bd. I1 S. 62:
"1766"). Die Auflage wurde auf 500 Stück festgesetzt (111/301; vgl.
auch 47/88, entspricht dem Protokoll des Geheimen Rats 61/1678 Nr.
3620). Nicht unerwähnt bleiben darf das nur handschriftlich
überlieferte Werk Johann Erhard Steinhäusers "Erläuterung der
Hohengerolseggischen Allodien" (Autograph 111/303) , das er als
Frucht seiner Nebenstunden 1772 dem Markgrafen überreichte. Das
Werk des Archivars geriet zeitweise in Vergessenheit und wurde 1789
von dem Geheimen Rat Volz wiederentdeckt, der es als willkommenes
Hilfsmittel für den Prozessgebrauch benutzte (111/175). Auch heute
noch besitzt es seinen Wert als wichtige Zusammenstellung zur
Besitzgeschichte der Herren von Geroldseck (von BÜHLER, Herrschaft,
übersehen). Im 19. Jahrhundert wurde das Aktenmaterial von RA und
GR mit dem Schriftgut österreichischer bzw. leyenscher Provenienz
sowie versprengten Einzelstücken vereint: 111/289 (Hofrat Baden),
111/347 (Lahr-Mahlberg), 111/271 (Nassau-Saarbrücken, doch ist der
Aktentitel im Idsteiner Einlieferungsverzeichnis 68/746 nicht
identifizierbar), 111/379 (Innenministerium- das jüngste Stück des
Bestands von 1822/23). Bei den Ordnungsarbeiten im GLA wurde teils
zusammengehöriges auseinandergerissen (so die Beilagen zu 111/158),
teils Stücke unterschiedlicher Provenienz willkürlich XIV zu einem
Faszikel vereint (111/7). 3. Das österreichische bzw. leyensche
Schriftgut Nach dem badischen Schriftgut bilden die Archivalien
österreichischer Provenienz den größten Block innerhalb des
Bestands 111. sie setzen sich zusammen aus dem Schriftgut, das aus
der vorderösterreichischen Registratur in Freiburg übernommen
wurde, und aus den 1829 aus Wien extradierten Akten von
Reichsbehörden. Die Aufteilung der vorderösterreichischen
Archivalien 1806 unter die Nachfolgestaaten und die damaligen
Archivalienvernichtungen haben provenienzgeschichtliche
Ermittlungen extrem erschwert, wenn nicht gar verunmöglicht (vgl.
auch QUARTHAL-WIELAND S. 47, 96-98; STEMMLER, Archivalien, S. 64).
An die vorderösterreichische Regierung waren 1753 und 1787 auch die
Vorderösterreich betreffenden Akten der oberösterreichischen
Regierung in Innsbruck abgegeben worden (QUARTHAL-WIELAND S. 53,
98). Nur in einem Fall (111/162) wurde die Herkunft der Akten von
den Karlsruher Beamten eindeutig vermerkt (das Stück stammt aus dem
vorderösterreichischen Archiv Lupfen). Worauf sich die
Herkunftsangabe "Aus den Fröhlichschen Separazions Akten" (111/307,
307a, 145) bezieht, ist unklar -da sich die Stücke nicht im
Straßburger Abgabeverzeichnis nachweisen lassen, sicher nicht auf
die Fröhlich'sche Übernahme Straßburger Akten 1764 (es gab mehrere
österreichische Beamten dieses Namens). Über die Abgabe
geroldseckischer Akten ehemals vorderösterreichischer (Freiburger
und Ensisheimer) Provenienz (vgl. BAIER S. 61), die in das Archiv
der Elsässischen Intendanz in Straßburg übergegangen waren, an
Österreich 1764 unterrichten die Akten 79/75 (vgl. aber auch 47/181
gleichfalls vorderösterreichischer Provenienz). Es wurde ein
Übergabeverzeichnis der Akten erstellt, in dem die Zustimmung des
Grafen von der Leyen festgehalten wurde, der von den Stücken Kopien
anfertigen lassen durfte (111/255). Leyen hatte bereits früher mit
Straßburg Kontakt aufgenommen und 1756 Kopien später ausgelieferter
Stücke erhalten (111/169). Auch Nassau-Usingen war 1737 mit einer
Extradition bedacht worden (79/75). In Wien interessierte man sich
1764 auch für den Reichskammergerichtsprozess Hohengeroldseck
versus Nassau; Maria Theresia selbst griff in den Schriftwechsel
ein. Ihr enger Vertrauter Graf Chotek, der die Verhandlungen der
Freiburger Regierung von Wien aus steuerte, versuchte sogar den
namhaften Gelehrten Schöpflin vor den österreichischen Karren zu
spannen (79/75). Das in dies em Findbuch als "Straßburger
Extradition" bezeichnete Archivgut blieb in Freiburg als
geschlossener Bestand erhalten, wie Entnahmevermerke des Sekretärs
Plank mit Hinweisen auf die Seiten des Übergabeverzeichnisses
belegen (111/67; 111/2; 111/169). Baden-Durlach bemühte sich zwar
auch um die Straßburger Stücke, doch konnte es nur eine
Teilabschrift des Übergabeverzeichnisses erlangen (74/696 mit
111/255). Bereits 1754 hatte Baden-Durlach zur Ergänzung seiner
eigenen Akten aus Innsbruck Abschriften von Geroldsecker Akten
bestellt (74/696 mit Aktenverzeichnis). Natürlich bemühte
Baden-Durlach sich auch in Wien um Akteneinsicht. 1770 ordnete der
Geheime Rat an, dass das Archiveinen Sammelfaszikel nach den aus
Wien erhaltenen Aktenverzeichnissen aus der baden-durlachischen
Aktenüberlieferung herstellen sollte (111/300) - das Ergebnis sind
die beiden Faszikel 111/71 und 111/125. Der interessanteste
Bestandteil der unter die Faszikel der Abt. 111 verstreuten
Straßburger Extradition, die durch das französischsprachige
Abgabeverzeichnis nach Einzelblättern erschlossen wurde, sind die
aus dem Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts stammenden
Archivalien kurpfälzischer Provenienz, von denen allerdings unklar
ist, wie sie in österreichischen Besitz gekommen sind. Nach
Übergang Hohengeroldsecks an Baden konnten 1829 die Wiener Akten
über Hohengeroldseck erfolgreich angefordert werden - Ergebnis
eines Berichts des Großherzoglichen Fiskalats an das
Außenministerium vom 26. November 1828, der über den Stand der
Geroldsecker Sache nach der napoleonischen Neugliederung Auskunft
gibt und der der Frage nachging, ob Leyen die Allode an das
Großherzogliche Haus abgeben müsse (48/5616) .Erst am 27. Mai 1830
erklärte das Staatsministerium endgültig, dass der Prozess wegen
Hohengeroldseck nicht fortzusetzen sei. In dem genannten Bericht
wird auch auf die Aktenüberlieferung eingegangen. Außer 1. den
badischen Akten nennt der Bericht 2. die österreichischen Akten,
die bis 1757 in Innsbruck verwahrt wurden, dann nach Konstanz
versendet wurden und von dort aus nach Wien in die Hände des
Hofrats von Baal gelangt sind, 3. die Lehensakten im Reichsarchiv
Wien und 4. die Reichshofratsakten über die Cronbergische
Verlassenschaft. Die Wiener Gesandtschaft Badens wurde am 15.
Dezember 1828 angewiesen, um die Auslieferung der genannten Wiener
Akten zu ersuchen. Am 23. März 1829 wurde ein Faszikel Geroldsecker
Akten übergeben, nämlich der "Fasc. 50 Geroldsegg", bestehend aus
1113 Stücken aus den Jahren 1666-1739. Die "Consignation" vom 5.
März 1829 mit einem Einzelblattverzeichnis wird als Repertorium
68/161 verwahrt, eine beglaubigte Abschrift befindet sich in
48/5616. Der größte Teil dieser Akten konnte in Faszikeln der
Abteilungen 79 (Breisgau- Generalia) und 111 identifiziert werden:
Nr. 12-19 (79/2710), 20- 27 (79/2712), 28-34, 38 (79/2713), 39-43
(79/2714), 75, 84-87 (111/296), 76-77, 83 (111/294), 81 (111/295),
82 (111/293) , 88- 106 (111/148), 107-111 (111/149), 112 (111/154)
, 113 (111/147) . Es bedurfte weiterer Verhandlungen, bis auch die
Lehen- und Reichshofratsakten im Dezember 1829 aus wien angeliefert
werden konnten. Die von dem wiener Registraturdirektor Niklas von
Wolf unterzeichneten übergabeverzeichnisse mit
Einzelblatterschließung sind den Akten vorgebunden; beglaubigte
Abschriften enthält 48/5616. 150 Stücke über den
Reichshofratsprozess 1692-1795 sind heute 47/72-75, 110 Stücke
Reichslehenakten 1527-1767 sind heute 72 v. Geroldseck/3 und 40
Stücke Reichshofratsakten 1775-1800 sind heute 47/198-199. Akten
leyenscher Provenienz, genauer: Akten des leyenschen Oberamtes
Seelbach, kamen nur über den Nachlass des leyenschen Geheimen Rats
Philipp Karl von Schmidt (zu ihm FINKENBEINER S. 133; SINGLER) in
den Bestand 111 (nämlich 177, 178, 180-187, 288, 308, 380-382, 385,
398) .Der Lahrer Oberamtmann Wundt berichtete am 30. August 1822
über die im Nachlass vorgefundenen Dienstakten und sandte sie samt
einem Aktenverzeichnis ein (111/257) . Die übrigen leyenschen Akten
über Hohengeroldseck befinden sich im leyenschen Hausarchiv in Waal
(Bayerisch-Schwaben). Ein - inzwischen allerdings unvollständiges -
summarisches Verzeichnis dieser Archivalien erschien 1907
(Archivalien ...; zum Waaler Archiv vgl. KRÄMER; Minerva-Handbücher
Archive Bd. 2, S. 1016f.). Archivsachen betreffen dort die Nummern
5067, 5072, 5081, 5102, 5139f., 5143a. Da keine cronbergischen
Herrschaftsakten an die Leyen extradiert worden waren (so der Graf
von der Leyen 1763: 79/75), waren die Leyen für die älteren Akten
auf Kopien angewiesen, um die sie sich eifrig bemühten (vgl. z.B.
111/5).
- Reference number of holding
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 111
- Extent
-
384 Akten (Nr. 1-400)
- Context
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Ältere Bestände (vornehmlich aus der Zeit des Alten Reichs) >> Akten >> Kleinere weltliche Territorien >> Geroldseck
- Related materials
-
Rainer Brüning/Gabriele Wüst (Bearb.), Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 6, Bestände des Alten Reiches, insbesondere Generalakten (71-228), Stuttgart 2006, S. 217-218.
Archivalien, die ehemalige Grafschaft Hohengeroldseck betreffend. Mitgeteilt vom Fürstlich v. d. Leyenschen Hausarchiv in Waal, in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins 61 (1907) S. 105-111.- Wolfgang Krämer, Geschichte des Fürstlich v. d. Leyenschen Archivs in Waal, in: Archivalische Zeitschrift 46 (1950) S. 125 ff.- Klaus Graf, Hohengeroldsecker Akten. Ein Beitrag zur badischen Archivgeschichte, in: Die Ortenau 70 (1990) S. 101-127.
- Date of creation of holding
-
[1383]-1823
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
03.04.2025, 11:03 AM CEST
Data provider
Landesarchiv Baden-Württemberg. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- [1383]-1823