Bestand
NL Willy Prölß (Bestand)
Der Nürnberger Alt-Bürgermeister Willy (Georg Wilhelm) Prölß (geb. 9.9.1930, gest. 17.3.2014) übergab im Herbst 2001 erstmals Dokumente zu seiner Familie und in den nachfolgenden Jahren weitere Unterlagen. Nach seinem Tod übergaben seine Kinder dem StadtAN die noch vorhandenen Reste seines Nachlasses.
Enthalten sind Familiendokumente zu Johann Friedrich Prölß (geb. 1881), seiner Ehefrau Anna Dorothea geb. Waigel ( geb. 1884), dem Sohn Johann Andreas Prölß (geb. 1904), und den Eltern Johann Adam Prölß und Margarethe geb. Götz, Briefe von Johann Adam Prölß aus Amerika an seine Frau, Dokumente über Landesverratsprozess, KZ - und Zuchthaushaft von Johann Friedrich Prölß, Briefwechsel Johann Friedrich Prölß und Kurt Schumacher. Ferner Berichte von Willy Prölß aus seinem Leben, Vorträge Willy Prölß', Kopien von Prozessakten gegen Dr. Benno Martin, dgl. gegen Karl Kapp, Parteipublikationen der SPD, Protokolle der Jahreshauptversammlungen und der Vorstandssitzungen des SPD-Unterbezirks Nürnberg, Unterlagen zu den Austragungen der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Nürnberg (incl. Tickets zu allen Spielen in Nürnberg), Jahrgänge der Zeitschrift "Bus + Bahn" , herausgegeben vom Verband öffentlicher Verkehrsbetriebe, einzelne Zeitungen der direkten Nachkriegszeit (so z.B. die Zeitung der US-Army für die deutsche Zivilbevölkerung "Der Bayerische Tag" 19.5.-13.11.1945).
Wertung:
Unterlagen aus gesellschaftlicher und politischer Tätigkeit:
Der Kernbestand des Nachlasses enthält Unterlagen aus dem politischen (SPD), dem kommunalpolitischen (Stadtrat, Fraktionsvorsitzender, Bürgermeister) und dem gesellschaftlichen Lebensbereich Willy Prölß'.
Unter den Archivalien zur Parteipolitik befinden sich vom Ortsverein über Unterbezirk und Bezirk bis zur Bundes-SPD interessante Dokumente wie Sitzungsprotokolle, Rundschreiben und Wahlkampfunterlagen. Innerhalb des SPD-Bestands sind außerdem viele Unterlagen über Jusos (z.B. Korrespondenz, Flugblätter und Zeitschriften) und Parteiausschlussverfahren (meist im Zusammenhang mit dem Radikalenerlass).
Die Unterlagen zur Kommunalpolitik sind fast deckungsgleich mit Unterlagen, die vonseiten der Stadtverwaltung an das StadtAN abgegeben werden müssen, da es sich fast nur um städtisch erstellte Unterlagen (Kommissionen, Ausschüsse, Stadtrat) handelt, die durch keinerlei eigene Notizen oder Randbemerkungen ergänzt sind. Zusätzlich sind unter dieser Kategorie zahlreiche Reden, Grußworte und Zeitungsausschnitte.
Im gesellschaftlichen Bereich bietet der Nachlass eine Fülle von Vereinsunterlagen, Jubiläumsschriften, Monatsheften, Einladungen, Veranstaltungsprogramme u.v.m., die als gesamtes Konvolut einen Überblick über die Fülle von Nürnbergs gesellschaftlichen Leben geben.
Korrespondenz
Die Korrespondenz besteht zu fast Dreivierteln aus Glückwünschen und Einladungskarten, die meist unpersönlich oder sehr oberflächlich gestaltet sind. Aber auch die restliche Korrespondenz macht einen unvollständigen Eindruck; es fehlen z.B. die Antwortschreiben.
Persönliche Dokumente und Dokumentationen
Die Sammlung der kommunalen SPD-Geschichte sowie die thematischen Zusammenstellungen bestehen überwiegend aus Kopien. In der Kategorie Familiengeschichte sind wertvolle Archivalien, wie die Briefe zwischen Johann Prölß und Kurt Schumacher.
Die Fotos und Filme aus dem Nachlass bilden zwar ein großes Konvolut, das aber aufgrund von mangelnder Beschriftung deutlich an Wert einbüßt.
Der eigentliche Wert des Nachlasses besteht in der nichtamtlichen Materialsammlung zu Nürnbergs gesellschaftlichem und kulturellem Leben. Die Fülle und auch Bandbreite an Material zeigt, dass Willy Prölß neben der (kommunal-)politischen Position (in Verwaltung, in der Politik, in der SPD, in den Aufsichtsräten) auch im gesellschaftlichen Leben eine bedeutende Schnittstellen- und Scharnierfunktion zwischen vielen unterschiedlichen Gruppen einnahm. Auf kommunalpolitischer Ebene hingegen sind kaum Dokumente, die über das amtliche Material hinausgehen vorhanden.
Der Nachlass enthält auch keinerlei persönliche Dokumente, keine Stellungnahmen, keine handschriftlichen Notizen oder Randbemerkungen. Dieser Mangel an persönlichem Aussagewert trifft ebenso den größten Teil der Korrespondenz, die überwiegend aus vereinzelten, oberflächlichen und wenig aussagekräftigen Karten und Briefen besteht.
Mit finanzieller Unterstützung der Familie wurde der 2014 an das StadtAN übergebene Hauptteil des Bestandes umgehend elektronisch verzeichnet.
- Bestandssignatur
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E 10/76
- Umfang
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lfd. Meter: 60,00; Einheiten: 1412
- Sprache der Unterlagen
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Deutsch
- Kontext
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Stadtarchiv Nürnberg (Archivtektonik) >> Stadtarchiv Nürnberg >> Bestandsgruppe E: Dokumentationsgut privater Provenienz >> E 10 - Nachlässe >> E 10/76 - Nachlass / Willy Prölß
- Indexbegriff Sache
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Zeitung "Der _Bayerische Tag", 1945
Briefwechsel
Bürgermeister
Fußballweltmeisterschaft 2006
Fußballweltmeisterschaft 2006, Tickets
Haft
Konzentrationslager
KZ
Landesverratsprozeß
Militärregierung, amerikanische
Nachkriegszeit
Nachlässe (Einzelbestände)
Prölß, Familie (Nachlass)
Prölß, Willy
Prozess gegen Dr. Benno Martin
Prozess gegen Karl Kapp
SPD
SPD Unterbezirk Nürnberg, Jahreshauptversammlung
SPD-Unterbezirk Nürnberg
SPD-Unterbezirk Nürnberg, Vorstandssitzung
Zeitungen
Zuchthaus
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- Letzte Aktualisierung
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05.06.2025, 11:18 MESZ
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Objekttyp
- Bestand