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Das Antiphon oder die mißverstandene Erfindung
Bildbeschriftung: Herr Schlaucherl sitzt in seiner Stube, / Voll Unruh ist sein kleiner Bube. / Er denkt und sinnet hin und her: / Wenn endlich doch 'mal Ruhe wär! / Da kommt die Zeitung: Ei sieh an, / Ein Antiphon, das schaff' ich an. - / Nun hat er´s in den beiden Ohren, / Er fühlt sich fast wie neugeboren. / Und sieh', des Kopfes schwere Arbeit / Vollführt trotz Lärmes sich ganz leicht heut. / Was um ihn vorgeht ist ihm gleich, / Er weilt in der Gedanken Reich. / Die Mutter geht, der kleine Sohn, / Herr Schlaucherl merket nichts davon. / Der Glockenzug bleibt ungehört, / Herrn Schlaucherl hat er nicht gestört. // Da klingelts stärker, noch einmal, / Herrn Schlaucherl ist das ganz egal. / Nun hilft dem Strolch der Dieterich, / Herr Schlaucherl sieht nicht hinter sich. / Der Dieb erschrickt als er ihn sieht / Und macht die Probe aufs Gemüt. / Doch als auch diese ohn' Erfolg, / Da packet ein der böse Strolch. / Dann höflich wie ein Genleman / Empfiehlt er sich: "Auf Wiedersehn!" / Frau Schlaucherl kommt erst spät nach Haus, / Ach Gott, wie sieht die Wohnung aus! / Die Uhr ist fort, die besten Sachen, / Das ist fürwahr nicht mehr zum Lachen. / Sieh Schlaucherl sieh, das Antiphon, / Es bracht Die Ruh, doch schlimmen Lohn! // Drum zieh', ist niemand mehr zu Haus. / Das Antiphon sogleich heraus!
- Alternativer Titel
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Humoristische Monatshefte: aus Lothar Meggendorfer's lustiger Bildermappe (Serientitel)
- Standort
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Universitätsbibliothek Heidelberg
- Sammlung
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UB Meggendorfer Blätter
- Inventarnummer
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ZST 4416 C
- Verwandtes Objekt und Literatur
- Bezug (was)
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Karikatur
Satirische Zeitschrift
Erfindung
Stube
Antiphon
Dieb
Gehörlosigkeit
Schreibtisch
Mann
Ehefrau
Zurechtweisung
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:24 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Grafik
Beteiligte
Entstanden
- um 1890