Bestand

Heinrich Siedentopf (1906-1963), Nachlass-Splitter (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Übernommen: 2023 (Schenkung)
Zur Person:
Heinrich Siedentopf wurde am 12.01.1906 in Hannover geboren. Im Anschluss an die 1924 am Realgymnasium in Hannover abgelegte Reifeprüfung war Siedentopf als Praktikant in der Lehrwerkstatt der "Hanomag" tätig. 1924 begann er mit dem Studium der Mathematik und Physik an der TH Hannover, ab 1925 setzte er das Studium an der Universität in Göttingen fort. Im Juni 1928 wurde er in Göttingen mit einer Arbeit über "Grundlagen der Kosmogonie" promoviert. Bis Ende 1929 war er als Stipendiat der Notgemeinschaft und als Assistent an der Sternwarte in Göttingen tätig.
1930 wechselte er als Assistent an die Sternwarte Jena, wo er sich Ende 1931 mit "Untersuchungen zur Theorie der periodischen Veränderlichen" habilitierte. Ende 1933 erfolgte die Berufung zum außerordentlichen Professor und Leiter der Universitäts-Sternwarte Jena. Diese Stelle hatte er bis zu seiner Umsiedlung aus Jena auf Anordnung der amerikanischen Militärregierung im Jahre 1945 inne. Auf den unfreiwilligen Umzug nach Heidenheim an der Brenz folgten Jahre der Ungewissheit über die weitere berufliche Zukunft. Der Wiedereinstieg in die akademische Lehre erfolgte 1948 durch eine Gastprofessur für Astrophysik und Statistik an der Technischen Hochschule Stuttgart. Am 01.06.1949 wurde er als außerordentlicher Professor für Astronomie an der Universität Tübingen berufen und zugleich zum stellvertretenden Direktor des Fraunhofer-Instituts für Sonnenforschung in Freiburg ernannt.
Nachdem der Lehrstuhl für Astronomie seit 1928 nicht besetzt war, musste Siedentopf die Astronomie an der Universität Tübingen von Grund auf neu aufbauen. Er erreichte, dass auf der Waldhäuser Höhe ein Astronomisches Institut (1960 fertig gestellt) und eine Sternwarte (1957 fertig gestellt) erbaut wurden. Die Astronomie gewann in Tübingen wieder an Bedeutung, was sich auch darin widerspiegelt, dass 1960 die außerordentliche in eine ordentliche Professur umgewandelt wurde (Siedentopf war bereits seit 1956 persönlicher Ordinarius).
Heinrich Siedentopf beteiligte sich auch an der akademischen Selbstverwaltung: 1958/59 war er Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät und danach mehrere Jahre Mitglied in der akademischen Baukommission. Bis zu seinem Tod am 28.11.1963 war er maßgeblich am Aufbau der europäsichen Südsternwarte in Chile beteiligt.
Zum Bestand:
Im Zuge der Vollstreckung des Testamentes von Henning Siedentopf wurden Unterlagen von Heinrich Siedentopf aufgefunden. Diese wurden dem Universitätsarchiv Tübingen als Schenkung überlassen.
Bei den Unterlagen handelt es sich hauptsächlich um Manuskripte bzw. Typoskripte zu Vorträgen und Vorlesungen.
Tübingen, den 11.04.2023
Dr. Susanne Rieß-Stumm
Inhalt:
Vorträge und kleiner Arbeiten: 41 Verzeichnungseinheiten, 1947-1963
Vorlesungen: 24 Verzeichnungseinheiten, 1949-1963
Sonstiges: 5 Verzeichnungseinheiten, 1951-1958, 1966, 1986

Bestandssignatur
UAT 856/
Umfang
70 Nrn., 0,30 lfm

Kontext
Universitätsarchiv Tübingen (Archivtektonik) >> N Nachlässe und kleinere Erwerbungen >> Nn Nachlässe S >> Heinrich Siedentopf (1906-1963)

Indexbegriff Person

Bestandslaufzeit
1947-1966, 1986

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Letzte Aktualisierung
02.07.2025, 11:32 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1947-1966, 1986

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