Knochengerät
Knochenpfriem
Das komplett erhaltene Artefakt besteht aus einem einseitg angespitzten Knochen eines Säugetiers (Tierart nicht bestimmt) mit einem Gelenkende, das als Handhabe oder Schlagfläche diente. Bei einem Pfriem handelt es sich um ein Werkzeug, mit dem Löcher in verschiedene Materialien gestochen oder erweitert werden konnten. Zudem wird eine Verwendung als Flechtnadel für Körbe und Reusen aus Weide sowie Bastschuhen angenommen. Knochenpfrieme gehören zu den ältesten Werkzeugen und kommen in ähnlicher Form vor, so dass eine zeitliche Einordnung erschwert wird. Im 11./12. Jahrhundert scheinen Pfrieme aus Knochen und Geweih an Bedeutung verloren zu haben. Es wird vermutet, dass sie durch Eisenpfrieme ersetzt wurden.
- Standort
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Kreismuseum Jerichower Land, Genthin
- Sammlung
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Geweih- und Knochengeräte der Sammlung Stimming
- Inventarnummer
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St. 419
- Maße
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L. 8,3 cm; Spitze: Dm. 0,4 cm; Ende: Dm. 1,1 cm; G. 3,58 g
- Material/Technik
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Knochen / bearbeitet
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Stimming, Richard, 1928: Die Ancyluszeit in der märkischen Havelgegend. Archiv für Anthropologie N.F. 21, 1928, 109-121, Braunschweig
Biermann, Felix, 2008: Die Knochen- und Geweihbearbeitung im nordwestslawischen Siedlungsgebiet vom 7./8. bis 12. Jahrhundert n. Chr. In: W. Melzer (Hrsg.), Archäologie und mittelalterliches Handwerk. Eine Standortbestimmung. Soester Beiträge zur Archäologie 9 (Soest 2008) 239-266, Soest, Seite 240
- Bezug (was)
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Knochengerät
Lederbearbeitung
Korbflechterei
Pfriem
- Förderung
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Die Digitalisierung wurde gefördert durch die Deutsche Digitale Bibliothek aus Mitteln des Programms „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
- Rechteinformation
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Kreismuseum Jerichower Land, Genthin
- Letzte Aktualisierung
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15.04.2025, 13:57 MESZ
Datenpartner
Kreismuseum Jerichower Land. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Knochengerät
Beteiligte
Entstanden
- 1908