Bestand
Nachlass Josef Schüttler, Arbeits- und Sozialminister, CDU-Politiker (* 1902, + 1972) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung, St. Augustin (überwiegend Material aus der Zeit als
Bundestagsabgeordneter)
Inhalt und Bewertung
Schüttler, Josef, (11.12.1902 - 07.10.1972), Schlosser, Gewerkschafter, CDU-Politiker; 1930-1933 Geschäftsführer des christlichen Metallarbeiterverbandes Singen am Hohentwiel/Baden, 1945-1956 Geschäftsführer der IG Metall Bodenseekreis, ab 1945 Mitbegründer der CDU Singen am Hohentwiel, 1946-1950 Mitglied der verfassungsgebenden Landesversammlung und des Landtages von Baden (CDU), 1949-1961 Mitglied des Bundestages (CDU), 1960-1968 Minister für Arbeit bzw. Arbeit und Soziales Baden-Württemberg; Vorsitzender des Katholischen Werkvolkes der Erzdiözese Freiburg
Enthält: Politischer Nachlass aus der Zeit als Minister für Arbeit bzw. Arbeit und Soziales (1960-1968): Unterlagen zur Bundespolitik und zum Zeitgeschehen; Zeitschriftenartikel und andere Drucksachen, Notizen und Manuskripte von Vorträgen v. a. zur Sozial-, Lohn- und Tarifpolitik, Landwirtschaft; Mitarbeit in CDU-Gremien, Beziehungen zur katholischen Kirche und zu kirchlichen Organisationen; dienstliche Korrespondenz
Durch vertragliche Vereinbarung vom 4./7. Juni 1973 übereignete Frau Luise Schüttler, Singen (Hohentwiel), den politischen Nachlass ihres Gatten, des Arbeits- und Sozialministers des Landes Baden-Württemberg Josef Schüttler, dem Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Der Nachlass, der ingesamt 1,4 lfd. m mit 61 Büscheln umfasst, dokumentiert das politische Wirken Josef Schüttlers als Arbeits- bzw. Arbeits- und Sozialminister Baden-Württembergs in den Jahren 1960 bis 1968. Damit erschließt sich aus diesem Nachlass nur ein begrenzter, wenn auch wichtiger Ausschnitt aus dem politischen Leben Josef Schüttlers. Josef Schüttler, am 11. Dezember 1902 in Fredeburg (Westfalen) geboren, stellte sich nach dem Abschluss seiner Maschinenbaulehre schon früh in den Dienst der Christlichen Gewerkschaftsbewegung. Als Geschäftsführer des Christlichen Metallarbeiterverbandes Singen begann er 1930 seine politische Laufbahn, die aber 1933 zwangsweise unterbrochen wurde. Nach dem Zusammenbruch setzte Josef Schüttler seine Gewerkschaftsarbeit als Geschäftsführer der IG-Metall, Bodenseekreis, fort und war von der ersten Stunde an an der politischen Neuordnung beteiligt, von 1946 bis 1950 als Mitglied der badischen verfassunggebenden Landesversammlung und als Mitglied des badischen Landtags. Von 1949 bis 1961 vertrat er den Wahlkreis Singen als Abgeordneter der CDU, zu deren Mitbegründern er zählte, im Bundestag, wo er sich besonders der Sozialpolitik widmete. Daneben nahm er als Stadtrat und Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion regen Anteil an der Entwicklung seiner Wahlheimat Singen. Mit der katholischen Kirche und ihren Organisationen, vor allem mit der katholischen Arbeiterbewegung, war Josef Schüttler eng verbunden; so wirkte er z.B. als langjähriger Vorsitzender des Katholischen Werkvolks der Erzdiözese Freiburg. Im Juni 1960 folgte er dem Ruf ins 2. Kabinett Kiesinger und bekleidete das Amt des Arbeitsministers bzw. Arbeits- und Sozialministers durch zwei Legislaturperioden. Am 10. Oktober 1972 starb Josef Schüttler im Alter von 69 Jahren in Singen. Der vorliegende Nachlass lässt neben dem sozialpolitischen Engagement und unermüdlichen Einsatz im Ministeramt das stets wache Interesse Josef Schüttlers am Zeitgeschehen und an der Bundes- und Landespolitik erkennen. Vorträge und Aufsätze zu Grundfragen der Sozialpolitik, zur Familienpolitik, die ihm besonders am Herzen lag, und auch zu aktuellen Fragen seiner Amtszeit, wie zur Gastarbeiterfrage und zu den Problemen des Umweltschutzes bezeugen wie viele andere Schriftstücke des Nachlasses Schüttlers weitschauendes und verantwortungsbewusstes politisches Denken und Handeln. Doch es finden sich darüber hinaus in diesem politischen Nachlass zahlreiche Zeugnisse, die den im Christentum tief verwurzelten Menschen Josef Schüttler erkennen lassen, der es sich zum Anliegen machte, wirtschaftlich und sozial im Schatten stehende Menschen und Bevölkerungsgruppen über den Rahmen seiner Amtspflichten hinaus nach dem Gebot der Nächstenliebe mit Rat und Hilfe beizustehen. Der Nachlass wurde im Jahre 1974 durch die Staatsarchivreferendare Norbert Hofmann (8. - 31. Mai 1974) und Hartmut Weber (24. Juni - 20. September 1974) geordnet.
- Bestandssignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 1/13
- Umfang
-
61 Nummern
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Nachlässe, Verbands- und Familienarchive >> Politische Nachlässe
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
-
(1950-) 1960-1968
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- (1950-) 1960-1968