Archivale
Klage (vor dem geistl. Hofgericht) der Gertrud Bolandt, Frau Kramer Arnold Westhaus in Münster und ihres Bruders Johan Bolandt, zur Zeit in Livland ./. Jungfer Klara Bolandt im Kloster Ringe und gegen dieses Kloster, das den Rechtsstreit für sie übernimmt. Parteien streiten darüber, wer im rechtmäßigen Besitz des Gutes Hoppe im Kirchspiel Sendenhorst, Brachter Bauerschaft ist.
Darin: Anlage 1: 6.2. 1647 Vor den Lizentiaten Kaspar Blankenberg und Henrich Gymnicus als Schöffen des hohen weltlichen Gerichts in Cöln errichtet Johan Bolandt, alter Ratsverwandter und Appellationskommissarius in Cöln, sein Testament. Als Erben setzt er ein die Kinder des Johan Bolandt, des Sohnes seines + Oheims Henrich Bolandt in Münster. Vermächtnisse erhalten seinen Vetter, der Junker Georg Henrich von Lieskirchen, Ratsherr in Cöln, und seine Mudder, Witwe Sekretär Kock in Münster. Zu Testamentsvollstreckern wurden ernannt der genannte Lieskirchen, Lic. Henrich Schnell und Kellerschreiber Henrich Langenberg in Cöln. Zeugen: Gerhard Schulte, Vikar zu Allerheiligen und Pastor zu Mehrrem(?) in Greesberg, und Gerhard Florkin, cand. jur. Notar: Laurenz Mey. Anlage 2: 30.9. 1647. Anna Margarete Bolandt, Frau Johan Herman Harling in Münster verzichtet auf die Erbschaft ihres Vaters, des Ratsherrn Johan Bolandt in Cöln zu Gunsten ihrer Geschwister Gertrud und Johan Bolandt [der Kläger]. Zeugen: Lic. Herman Otterstedde, Richter zu Wolbeck, wohnhaft am Ludgerikirchhof, und Hofgerichtspedell Bernard Winckelsett. Notar: Theodor Swelinck. Anlage 3: 10.7. 1635 Dr. Walram Blanckenberg und Dr. Peter von Bergheim als Schöffen des hohen weltlichen Gerichts in Cöln errichten Ratsherr Johan Bolandt und seine Frau Anna Bauman ihr Testament; sie wohnen bei St. Laurenz. Vermächtnis erhält Anna Holtapfel, Klosterjungfer in Rinderen (?), Nichte des Mannes. Zeugen: Johan Wiekhonius und Gerhard Friesheimb. Notar: Laurenz Mey.
Enthält: Beide Parteien haben es in Besitz genommen. Die Kläger nehmen das Recht zum Besitz in Anspruch als Testamentserben des Ratsherren Johan Bolandt in Cöln, der mit Anna Baumann verheiratet war. Dieser Johan Bolandt war der Bruder der Beklagten Klara Bolandt; ihre Eltern waren Albert Bolandt (+ 1605) und Gertrud Holzapfel (+ 1634) in Münster. Die Beklagte will Erbin ihres Bruders geworden sein, jedenfalls wollen sie und das Kloster Ansprüche an ihn und seine Mutter gehabt haben, wegen derer sie sich an das Gut Hoppe halten. Dieses Gut kommt von ihrer Mutter, es ist jetzt verpachtet an die Eheleute Berndt und Maria Lüttickhaus. Die Kläger gewinnen den Prozess. Die Beklagten legen Berufung an das Offizialatgericht in Cöln ein. Erwähnt werden Johan Westhaus, Schwiegervater der Klägerin, dessen 2. Frau Christine Buschfeldt und dessen Sohn Bäcker Peter Westhaus; Anton Schlüter; Johan Oesterman; Herman Brunlandt; Henrich Mollenkamp; Jodokus Lippel; Adam von der Becke; Henrich Sickman; Godfrid Quante, Schreiber des Theodor Herman Merfeldt, Droste zu Wolbeck; Franz Hackebraem; Wennemar Holstein; Georg Schaepman; Johan Vogel; Notar Ludolf Heselman; die Advokaten Lic. Wennemar Probsting und Lic. Johan Knippenberg; Jungfer Maria Modersohn im Kloster Ringe; Johan Stove und seine Frau Wenneke Timmerscheidt 1616; Berndt Hovelman in Albersloh; ferner aus Sendenhorst: Gograf Herman Huge; Notar Johan Mollenkamp; Johan Harborn; Theodor Utendrup; Andreas Neuhaus; Frohn Gerhard Hasskenhoff.
- Reference number
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B-Acta jud, 832
- Further information
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Verweis: Vgl. Acta Jud., Nr. 837
- Context
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Acta Judicialia (Rechtsstreitigkeiten) >> 1601-1700
- Holding
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B-Acta jud Acta Judicialia (Rechtsstreitigkeiten)
- Date of creation
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(1635) 1647-1649
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-
17.09.2025, 3:24 PM CEST
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Object type
- Archivale
Time of origin
- (1635) 1647-1649
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