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Das Essen lügt - Schützt uns die Politik vor Schummel-Produkten?
Wie kann es sein, dass in Lebensmitteln nicht das drin ist, was der Hersteller behauptet? Dass manches nicht die versprochene gesunde Wirkung hat, stattdessen vielleicht sogar eine schädliche? Viele Kontrollen und Vorschriften müssten eigentlich die Sicherheit von Lebensmitteln in Deutschland garantieren. Das jedenfalls betonen Industrie und Politik. Während Kritiker, etwa die Organisation "Foodwatch", anprangern, dass Verbraucher bei der industriellen Nahrungsmittel getäuscht werden, betont die Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU): "Unsere Lebensmittel sind so sicher wie nie zuvor, auch wenn es eine 100 prozentige Sicherheit nicht gibt".
Lebensmittelskandale wie der Ehec-Erreger in Sprossen oder Dioxin in Hühnereiern haben viele Verbraucher misstrauisch gemacht. Die Behörden haben reagiert: ohne Rücksicht auf Verluste auf Seiten der Produzenten, zum Schutz der Verbraucher. Betriebe wurden stillgelegt, Tiere gekeult, Gemüse massenhaft vernichtet.
Anderseits gibt es eine rechtliche Grauzone, in der Lebensmittelprodukte ganz legal als gesund, naturbelassen oder besonders bekömmlich beworben werden, trotz berechtigter Zweifel von Verbraucherschutzverbänden. Warum darf der Hersteller eines Joghurts sagen, sein Produkt reguliere die Verdauung, obwohl das nicht stimmt? Warum kann ein Kindertee als "Durstlöscher" für die Kleinen angepriesen werden, obwohl der eher Zuckerwasser ist als Tee? Weil das in einer Kommission festgelegt worden ist, in der die Politiker der Lobby der Lebensmittelindustrie gegenübersitzen. Kein Wunder, dass das Misstrauen vieler Verbraucher wächst.
Aber was in vielen Lebensmitteln fehlt und andererseits in überraschender Weise drin ist, das ist eigentlich nicht witzig, sondern erschreckend. Vor allem, wenn ein Lebensmittel als besonders gesundheitsfördernd beworben wird, ist Vorsicht geboten. Von Joghurt-Drink über Vitamintabletten wird der Verbraucher häufig hinters Licht geführt, sagt Stephan Bischoff vom Institut für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim: "Da gibt es viele schwarze Schafe".
Zu Gast im Studio: Hans-Ulrich Grimm, Autor des Buches "Vom Verzehr wird abgeraten"
- Archivaliensignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 4/023 R120091/104
- Umfang
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0'15
- Kontext
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Fernsehsendungen von SWR Fernsehen aus dem Jahre 2012 >> Unterlagen
- Bestand
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, R 4/023 Fernsehsendungen von SWR Fernsehen aus dem Jahre 2012
- Indexbegriff Sache
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Essen und Trinken
Lebensmittel
- Indexbegriff Person
- Laufzeit
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12. Juli 2012
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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20.01.2023, 16:52 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- AV-Materialien
Entstanden
- 12. Juli 2012