Wie wird ein Eiswürfel zu einem riesigen Teleskop? Die Antwort darauf gibt der US-amerikanische Physiker Francis Halzen, der den Bau des heute größten Teilchendetektors in der Geschichte der Menschheit koordiniert hat: „Wenn du einen Billionen Tonnen schweren Detektor bauen willst, musst du einfach einen Ort finden, an dem dieser von der Natur schon für dich gebaut wurde.“
Der Ort? Die Antarktis, genauer: der Südpol. Der Detektor? Hört auf den Namen „IceCube“, zu Deutsch Eiswürfel. Was sich so anhört, als könne man davon locker fünf in der hohlen Hand halten, birgt am Südpol etwas andere Ausmaße: Der Eiswürfel hat eine Kantenlänge von einem Kilometer und damit einen Kubikkilometer Volumen. In ihm stecken 4.800 Sensoren, die gleichmäßig auf 80 Löcher verteilt sind.
Dieser außergewöhnliche Eiswürfel ist, gemeinsam mit circa 300 Physiker*innen aus 12 Ländern, auf der Jagd nach Neutrinos – Geisterteilchen, „kosmischen Langstreckenläufern“, also winzigen subatomaren Partikeln aus den Tiefen des Universums, die uns sehr viel darüber erzählen können, wie das Universum funktioniert. Die jedoch sehr, sehr schwer zu finden sind.