Sonstige

Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen Berlin/Brandenburg

ZFK e.V. 

 

Der Verein erhielt am 03. November 1993 seinen jetzigen Namen „Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen Berlin/Brandenburg e.V.“ (ZfK e.V.).

Unser Verein ist jedoch (nicht amtlich bestätigt) über 130 Jahre alt und ging aus dem im Jahre 1881 gegründeten „Berliner Taubstummen-Theaterverein FROHSINN“ hervor.

Amtlich bestätigt ist jedoch die Gründung des Berliner Taubstummen Bühnenclub im November 1918, deren Mitbegründer Wilhelm Mertens war. 1918 wurde der Bühnenclub der Taubstummen gegründet, dessen Mitbegründer er war. Eines seiner bekanntesten Werke ist "Die verkannten Menschen". Auf Grundlage dieses Stückes wurde der 1 Film für Gehörlose "Verkannte Menschen" gedreht. Der Film wurde von den Nazis verboten und der Bühnenclub musste aufgelöst werden.

 

 

Die Geschichte

 

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde der Verein umbenannt und agierte als  „Berliner Taubstummen Bühnenclub“ mit Gehörlosen aus dem Ost- und Westteil der Stadt. Als der 2. Weltkrieg verloren war und die Mauer 1961 gebaut wurde, schrumpfte auch der Berliner Theaterverein. Im Ostteil beschlossen die Mitglieder, dass das Theaterspielen weiter gehen soll.

Aus dem Berliner Theaterverein wurde dann das Pantomime-Ensemble der Gehörlosen („Berliner Laienspielgruppe“) und später das Pantomime-Ensemble der DDR. Der Verein wurde gesteuert und hatte ausschließlich die Aufgabe, Pantomime zu präsentieren und das sogar sehr erfolgreich. Es folgten unzählige Auftritte im In- und Ausland. Die Preise und Ehrungen sind bis heute ebenso ungezählt.

 

Zu den wichtigsten Schauspielern gehörten Kurt und Gertrud Eisenblätter, Christina Schönfeld (ZfK e.V. Gründerin), Thomas Zander, Peter Schick, Ingrid Koschinski, Gabriele Arndt, Bernd Schreiber, Olaf Birckenstaedt und viele andere.

Mit der Wende 1989 kam auch der Wandel. Das Pantomime-Ensemble der DDR löste sich auf und statt dessen wurde 1991 der „Berliner Gehörlosen Bühnenclub“ erneut gegründet. 1993 kam dann die Namensänderung zum ZfK e.V. – Hintergrund war, dass der Bühnenclub nicht mehr „nur“ Pantomime spielen, sondern sich aktiv am gesellschaftlichen Geschehen beteiligen wollte und die modernen Medien sollten ebenso genutzt werden.

Es wurden Vorträge gehalten, die Deutsche Gebärdensprache in das Bühnenprogramm eingeführt, ein Videoclub gegründet und viele soziokulturelle Projekte angeschoben.

Am 2. Oktober 1998 verlieh der Regierende Bürgermeister Berlins, Eberhard Diepgen, dem „Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen Berlin/Brandenburg e.V.“ den Verdienstorden des Landes Berlin für hervorragende Verdienste um die Stadt Berlin.

 

Das ZfK e.V. heute

 

Das ZfK e.V. hat seit 2005 Ihren Hauptsitz in Potsdam und betreibt jeweils Außenstellen in Cottbus und Berlin.

Die Grundsteine für die heutige Struktur sind:

Überregionale Koordinierung- und Beratungsstelle Brandenburg

Bildungszentrum (deafcom)

Sozialzentrum (Eingliederungs-, Einzelfall-, Familienhilfe und Persönliches Budget)

Landesdolmetscherzentrale Brandenburg/Berlin

Integrationsfachdienst Cottbus

Medienzentrum (deafmedia) 

Kulturzentrum (Theater, Oper, Events)

 

Derzeit besteht der Vorstand aus:

Vorsitzender:  Uwe Schönfeld

Vorsitzender:  Steffen Helbing

Schatzmeisterin:  Alexandra Giuranna

Der Verein ist vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt und kann Spendenbescheinigungen ausstellen.

Der Hauptsitz ist in 14482 Potsdam, in der Wetzlarer Str. 18.

Der Verein unterstützt auch Projekte und natürliche Personen die sich für die Förderung der Gebärdensprache, der Kultur der Gehörlosen und die politischen sowie sozialen Interessen Hörbehinderter einsetzen.

 

Der Verein ist in verschiedenen Netzwerken aktiv und arbeitet mit mehreren Vereinen zusammen,

z.B.:

Landesverband der Gehörlosen Brandenburg e.V.

Förderverein der Gehörlosen/Hörbehinderten e.V. (BRD)

Gehörlosenverband Berlin

u.a.

 

Zu den Aufgaben gehören u.a.:

Soziokulturelle und linguistische Förderung und Bildung hörbehinderter Menschen. 

Die Sicherstellung der Kommunikation. 

Die Beratung und Sensibilisierung von Behörden, Trägern und Personen. 

Das ZFK e.V. hat mehrere Zweckbetriebe und einem festen Mitarbeiterstamm, der in den verschiedenen Zweckbetrieben tätig ist:

 

Medienzentrum (www.zfk-bb.de und www.deafmedia.de)

 

Erstellung von Filmen in Gebärdensprache, Video-Guides und Bildungsvideos
in einem eigenen Studio.

Das Medienzentrum verfügt über fünf voll ausgestattete Schnittplätze (3 x AVID Media Composer,
1 x Final Cut Pro X, sowie 1 x Adobe Premiere inkl. der gesamten Creative Suite).
Weiterhin steht ein Green-Box-Studio, ein Tonstudio sowie eine DVD-Kopier-, DVD-Print- und Vervielfältigungswerkstatt zu Verfügung.

Hier werden barrierefreie Filme für Museen und Homepages produziert.

Seit Oktober 2015 senden wir ein eigenes Wochenmagazin in Form eines WEB-TVs unter www.deafmedia.de und seit April sind wir für die tägliche Gebärdenspracheinblendung in der Sandmann App verantwortlich.

 

Bildungsinstitut (www.deafcom.de)

 

Aus- und Weiterbildung für Hörbehinderte sowie Förderung insbesondere der visuellen Kommunikation für Einzelpersonen (Einzelfallhilfe und/oder Familienhilfe/);

Sensibilisierung hörender Menschen für die spezielle Problematik hörbehinderter Menschen;

Vermittlung der Deutschen Gebärdensprache und anderer geeigneter Kommunikationsformen für Einrichtungen und Personen, die mit hörbehinderten Menschen arbeiten und leben.

Im Bereich Soziales werden alle Hilfen und Förderinstrumente eingesetzt, um in der Familienhilfe, Einzelfallhilfe (aus dem Persönlichen Budget) Hörbehinderte zu unterstützen.

 

Landesdolmetscherzentrale Brandenburg/Berlin (www.dolmetscherzentrale.com)

 

Die Landesdolmetscherzentrale in Brandenburg arbeitet im Auftrage und mit Förderung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF) Brandenburg. Sie vermittelt, koordiniert, plant, organisiert und sensibilisiert in allen Bereichen, wenn es um visuelle Kommunikation und Dolmetschleistungen geht.

Es wird derzeit an 2 neuen Projekten gearbeitet. Das ist einerseits eine Dolmetscher – App für mobile Dolmetschereinsätze und das Hieron-Projekt für den barrierefreien Notruf und Katastrophenschutz.

 

Integrationsfachdienst Cottbus

 

Der Integrationsfachdienst hat seinen Sitz in Cottbus und arbeitet entsprechend den Vorgaben des Integrationsamtes des Landes Brandenburg. Der Fachdienst ist ausschließlich für Menschen mit einem Arbeitsverhältnis da und betreut, begleitet und unterstützt bei Bedarf hörbehinderte Arbeitnehmer sowie deren Arbeitgeber.

 

Überregionale Koordinierungs- und Beratungsstelle

 

Die Überregionale Koordinierungs- und Beratungsstelle für hörbehinderte Menschen Brandenburgs (ÜKBH) ist ebenfalls im Auftrage des MASGF Brandenburg tätig. Sie agiert insbesondere als Schnittstelle zu Behörden und Verwaltungen mit dem Ziel, die Situation für hörbehinderte Menschen in der Gesellschaft weiter zu verbessern. Hierzu werden Seminare, Gespräche und Dokumentationen angeboten.

 

Ergänzende unabhängige Teilnahmeberatung (EUTB)

 

Die EUTB berät Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige in Fragen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft und Rehabilitation.

 

Kulturzentrum

 

Theater- und Bühnenprojekte sind durchgehend das ganze Jahr aktiv. Schwerpunkt jedoch ist unser Medienzentrum, wo unsere Schauspieler/innen mehrheitlich im Bereich Film aktiv sind. Neue Opern- und Konzertprojekte oder Theaterprojekte werden jeweils im Bereich der aktuellen Informationen angezeigt. Das gleiche gilt auch für Workshops und Aufführungen anderer Künstler.

In verschiedenen Projekten arbeiten auch hier das ZFK e.V. und der Förderverein der Gehörlosen / Hörbehinderten e.V. (BRD) eng zusammen.

Zentrum für Kultur und visuelle Kommunikation der Gehörlosen Berlin/Brandenburg
Wetzlarer Str. 18
14482 Potsdam