Tektonik

Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten

Überlieferungsgeschichte
König Friedrich von Württemberg errichtete auf 1. Januar 1806 ein Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten unter der anfänglichen Benennung Kabinettsministerium, zugleich als Ministerium des Königlichen Hauses. Es war für alle Aufgaben im Bereich der auswärtigen Politik bis 1871 zuständig und bestand mit eingeschränkter Zuständigkeit bis 1918 weiter, obwohl die Aufgaben der deutschen auswärtigen Politik nach der Reichsgründung an das Reich übergegangen waren. Dem Ministerium unterstanden auch die Zensurkommission (1808-1811, 1819-1848), die Postdirektion bis 1819 und ab 1851, das Haus- und Staatsarchiv und der Lehenrat. Die 1864 eingerichtete Verkehrsabteilung führte die Aufsicht über die zunehmend an Bedeutung und Umfang gewinnenden Generaldirektionen der württembergischen Posten und Telegraphen und der württembergischen Staatseisenbahnen. Württembergische Gesandtschaften und Konsulate bestanden dauernd oder zeitweise in mehreren europäischen Hauptstädten, wurden jedoch nach 1871 mit Ausnahme der Gesandtschaften in Berlin und München (diese bestanden bis 1933) aufgehoben. Als nach 1918 auch die Verkehrsangelegenheiten an das Reich übergingen, wurde das Ministerium 1920 aufgelöst und verbleibende Aufgaben an das Staatsministerium überwiesen.
Die Unterlagen des Ministeriums gingen in zahlreichen Ablieferungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre im Haus- und Staatsarchiv ein, häufig unter Einschluß von Unterlagen der Gesandtschaften und Konsulate bzw. der Verkehrsanstalten.
Die in den 1960er Jahren begonnene Ordnung dieser Unterlagen hat zum Ziel, provenienzbereinigte und sachlich-systematisch gegliederte Bestände zu bilden. Im Zuge der Ordnungs- und Erschließungsarbeiten wurden daher bereits zahlreiche Mischbestände (E 70, E 71, E 73, E 76 u. a.) aufgelöst, weitere (E 36, E 41, E 46, E 49) werden künftig aufgelöst werden. Nach Abschluß dieser noch Jahre beanspruchenden Ordnungs- und Erschließungsarbeiten werden die Unterlagen des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten und seiner nachgeordneten Behörden wie folgt gegliedert sein:
Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten: E 40, E 50, E 51,
E 57, E 59.
Ministerium der Familienangelegenheiten des Kgl. Hauses: E 55.
Nachgeordnete Behörden: E 60, E 61; im Staatsarchiv Ludwigsburg: E 62-E 62 c, E 78, E 79.
Kommissionen: E 63.
Gesandtschaften und Konsulate: E 65-E 75.
Staatsverträge (Selekte): E 100, E 105.
Ein Teil der Unterlagen der Gesandtschaft in Berlin ist im Zweiten Weltkrieg verbrannt; darüber hinaus sind im Bereich des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten keine weiteren kriegsbedingten Aktenverluste bekannt.

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Kabinett, Geheimer Rat, Ministerien 1806-1945

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20.01.2023, 3:09 PM CET

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