Bestand
Lippische Regierungsprotokolle (Bestand)
Regierungsprotokolle 1536-1820 (84); Protokollauszüge 1747-1782 (22); Regierungsproduktenbücher der Militärsachen 1814-1822 (9).
Bestandsgeschichte: Regierungskonferenz als höchstes Organ der Landesverwaltung; über die Stimmabgabe und den Beschluss Aufsetzung eines Protokolls. Die Protokollbände wandeln sich im Verlauf des 18. Jh. zu Geschäftstagebüchern. Zusammenstellung der Bestände 1768-1798 durch Johann Ludwig Knoch.
Form und Inhalt: Das wichtigste Amt im Verwaltungsaufbau des Lippes war in der Frühen Neuzeit die Kanzlei, die "Regierung" des Landes und zugleich das erste Obergericht. Ursprünglich einmal, ab 1695 zweimal wöchentlich tagte die Regierungskonferenz als höchstes Organ der Landesverwaltung (Heidemann, S. 42). An den Sitzungen nahmen neben dem Kanzleidirektor und einem oder zwei Kanzleiräten der Landdrost und vielfach auch der Hofmeister und der Hofrichter teil; die Schreibarbeit erledigte ein Kanzleisekretär. War der Landesherr selbst anwesend, führte er den Vorsitz; sonst verlangte er ausführliche Berichterstattung. Über die Stimmabgaben und den Beschluss ("Schluss") wurde ein Protokoll aufgesetzt.
Ende des 17. Jh. wurde der nach altem Gewohnheitsrecht immer aus dem Landadel gewählte Landdrost, der in Abwesenheit des Landesherrn den Vorsitz führte, durch einen Geheimen Rats-Präsidenten ersetzt, eine bedeutende Schwächung des ständischen Einflusses.
Die Zuständigkeit dieses Ratskollegiums erstreckte sich auf alle Bereiche der Landespolitik. Es war die die oberste Behörde für die gesamte innere Verwaltung, beaufsichtigte das Finanzwesen und entschied über die Fragen der auswärtigen Politik (Heidemann).
Bei der vorliegenden Beständegruppe handelt es sich um zwei Protokollserien:
- L 12/13 Nr. 1 - 92 = Regierungsprotokolle 1536-1820 und Regierungsproduktenbücher in Militärsachen 1814-1822
- L 14 Nr. 1 - 22 = Regierungsprotokolle/Protokollauszüge 1747-1782
Die Protokollbände wandeln sich im Verlauf des 18. Jh. zu Geschäftstagebüchern; ab 1773 wird gedrucktes Formularpapier verwendet. Die Bestände wurden 1768-1798 durch den lippischen Archivrat Knoch zusammengestellt, ausführlich verzeichnet und mit Indices versehen. Später erfolgten Nachträge. Bis heute werden diese Repertorien im Archiv als Findmittel benutzt. Die Digitalisate der Knochschen Repertorien befinden sich in den VZE 9999-10002.
Im April 2009
gez. Arno Schwinger
- Reference number of holding
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L 12 - 14
- Extent
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118 Archivbände 1536-1822. - Findbücher: L 12 - L 14.
- Language of the material
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German
- Context
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Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe (Archivtektonik) >> 1. Landesarchiv NRW Abteilung Ostwestfalen-Lippe >> 1.1. Land Lippe (bis 1947) >> 1.1.2. Verwaltung, Justiz >> 1.1.2.2. Allgemeine und innere Verwaltung >> 1.1.2.2.1. Zentrale Verwaltung
- Related materials
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Joachim Heidemann, Die Grafschaft Lippe zur Zeit des beginnenden Absolutismus (1652-1697). Verfassung - Verwaltung - Auswärtige Beziehungen, in: Lippische Mitteilungen 30 (1961), S. 15-76.
- Date of creation of holding
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1536-1822
- Other object pages
- Delivered via
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- Last update
-
06.03.2025, 6:28 PM CET
Data provider
Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Ostwestfalen-Lippe. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1536-1822