Akten
23015 Institut für Thermische Verfahrenstechnik (Bestand)
Inhalt: Vorwort Klaus-Peter Hoepkes im provisorischen Findbuch (1987):
"Der Zugang bestand aus drei Aktengruppen:
1) Aus Generalia des Sonderforschungsbereichs 62. Diese Akten entstanden vorwiegend im Zusammenhang mit Schlünders zeitweiliger Tätigkeit als Sprecher des SFB. Da es sich also um keine Institutsvorgänge im engeren Sinne handelt, wurde diese Aktengruppe aus dem übergebenen Fundus herausgezogen und unter der Signatur 35/62 [= Bestand 25008 Sonderforschungsbereich 62 Verfahrenstechnische Grundlagen der Wasser- und Gasreinigung] eingeordnet.
2) Aus Akten betreffend Forschungsaufträge, die dem Institut durch die "Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen e.V." (AIF), Köln, vermittelt wurden. Auftraggeber waren Einrichtungen wie etwa die "Forschungsvereinigung für Luft- und Trocknungstechnik e.V.", Frankfurt, oder der "Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V.", Hannover, oder die "Forschungsgesellschaft Verfahrenstechnik e.V.", Düsseldorf, u.a. m. Dementsprechend handelt es sich bei den wissenschaftlichen Untersuchungen, die die Archivbände [= Signaturnummern] 1-25 dokumentieren, vorzugsweise um anwendungsbezogene Arbeiten.
3) Aus Akten betreffend die Finanzierung von Forschungsvorhaben durch die "Deutsche Forschungsgemeinschaft" (DFG), Bonn. Mindestens von ihrem Erkenntnisansatz her gehören diese in den Bänden [= Signaturnummern] 26-36 belegten Vorhaben in den Bereich der Grundlagenforschung. Die beiden letztgenannten Aktengruppen sind der verwaltungstechnische Niederschlag der Drittmittelforschung, die am Institut den überwiegenden Teil des Forschungsbetriebs ausmachte. - Ein kleiner Teil dieser Vorgänge stammt noch aus Schlünders Tätigkeit bei der Forschungsgruppe "Thermodynamik, Wärme- und Stofftransport" des Göttinger Max-Planck-Instituts für Strömungsforschung. Den Akten beider Gruppen ist gemeinsam, daß sie einerseits die Projektierung, die Zwischenstufen und die Ergebnisse der einzelnen Untersuchungen enthalten, daß sie anderseits aber auch einen Einblick in die Forschungskosten erlauben. Das Archiv musterte allerdings die oft recht umfangreichen Finanzierungs- und Abrechnungsunterlagen aus, sofern sie gesondert abgelegt waren. Nur im Falle der Bände [= Signaturnummern] 9 und 26 wurde einer beispielhaften Veranschaulichung wegen der geschlossene Vorgang archiviert."
Entstehungsgeschichte: Vorwort Klaus-Peter Hoepkes im provisorischen Findbuch (1987):
Der konzeptionelle Hintergrund, vor dem das Institut für Thermische Verfahrenstechnik entstand, reicht bis in die 1920er Jahre zurück. Damals wies Rudolf Plank auf eine ingenieurwissenschaftliche Lücke hin, die zwischen dem Maschinenbau und der Chemie klaffe. Um sie zu schließen, regte Plank die Einführung einer neuen Fachrichtung "Chemieingenieurwesen" an.
Zu seinen ersten praktischen Schritten auf diesem Wege gehörte die Gewinnung von Dr.-Ing. Emil Kirschbaum; ihn holte Plank 1928 an die Fridericiana. Kirschbaum war zuletzt in der Maschinenbau-Industrie (MAN, Krupp-Gruson) tätig gewesen und habilitierte sich 1930 bei Plank für das Fach Apparatebau, das er hinfort vertreten sollte. Zwar erfolgte Kirschbaums Ernennung zum ordentlichen Professor schon im Juli 1935, ein eigenes "Institut für Apparatebau" wurde ihm indes erst 1942 eingerichtet.
An die Ausweitung der von Plank angesteuerten Verfahrenstechnik in Forschung und Lehre sowie an einen diesbezüglichen Studienplan "Chemieingenieurwesen" war erst anfangs der 1950er Jahre zu denken. Die Umbenennung des Kirschbaumschen Instituts in "Institut für Apparatebau und Verfahrenstechnik" verlieh dem ingenieurwissenschaftlichen Neuerungsstreben einen augenfälligen Ausdruck. Getragen wurde der Gedanke nicht allein von der Fakultät für Maschinenbau, der Kirschbaums Institut angehörte, sondern auch von der Abteilung für Chemie, die zunächst noch bei der Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften angesiedelt war.
Der zielstrebige Ausbau der Verfahrenstechnik an der Fridericiana, der Ende 1969 mit der Errichtung einer Fakultät für Chemieingenieurwesen einen gewissen Abschluß fand, ist hier nicht darzulegen. Nur soviel: Das Institut für Apparatebau und Verfahrenstechnik wurde ein wichtiger Bestandteil der Neugründung.
1967 erfolgte die Ernennung des Göttinger Privatdozenten Dr.-Ing. Ernst-Ulrich Schlünder zum Nachfolger des 1965 emeritierten Kirschbaum. Inwieweit sich damit auch die Forschungsschwerpunkte bezw. die Ausstattung des Instituts veränderten, bliebe zu prüfen. Jedenfalls aber grenzte die abermalige Umbenennung in "Institut für Thermische Verfahrenstechnik" mindestens begrifflich die hier gepflegten Forschungsbereiche deutlicher von denen der fachverwandten Institute ab. Sechs Gebiete waren es, auf denen das Institut unter Schlünders Leitung arbeitete und die ihrerseits wiederum engstens mit dem Apparatebau zusammenhingen:
1) Die Wärme- und Stoffübertragung bei Schüttungen unterschiedlichen Materials;
2) Bestimmte thermische Trennverfahren;
3) Grundlagenprobleme der Strom-, Düsen- und Sprühtrocknung;
4) Das Gebiet der Mehrphasenströmungen;
5) Adsorption von Wasserinhaltsstoffen an Aktivkohle (dieses Gebiet wurde innerhalb des SFB 62 bearbeitet);
6) Trocknung lösungsmittelhaltiger Produkte."
Klassifikationsübersicht: 1. Forschungsprojekte unter Förderung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AIF)
2. Forschungsprojekte unter Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
- Reference number of holding
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23015
- Extent
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0,9 m
- Context
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KIT-Archiv (Archivtektonik) >> 2 Karlsruher Institut für Technologie und Vorläufer >> 23 Institute und Lehrstühle
- Related materials
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Verweis auf ähnliches Material: KIT-Archiv:
21001 Hochschulverwaltung,
22008 Fakultät für Maschinenbau,
22009 Fakultät für Chemieingenieurwesen,
23014 Institut für Apparatebau,
23020 Institut für Apparatebau und Verfahrenstechnik, Diplomarbeiten,
27044 Nachlass Emil Kirschbaum.
Literatur: Kirschbaum, Emil: Der Lehrstuhl für Apparatebau und Dampfkessel sowie das Institut für Apparatebau, in: Die Technische Hochschule Fridericiana Karlsruhe. Festschrift zur 125-Jahrfeier, hg. unter dem Rektorat v. Ernst Terres, 1950, S. 238-240.
- Indexbegriff subject
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Forschungsaufträge
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AIF)
- Indexentry person
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Chawla, Jogindar Mohan
Gauler, Klaus
- Provenance
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Institut für Thermische Verfahrenstechnik der Universität Karlsruhe (TH)
- Date of creation of holding
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1960-1982
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Zugangsbeschränkungen
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Benutzungbeschränkungen: Die Benutzung ist teilweise durch Schutzfristen für Sachakten eingeschränkt.
- Last update
-
06.03.2025, 6:21 PM CET
Data provider
Karlsruher Institut für Technologie, KIT-Archiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Akten
Associated
- Institut für Thermische Verfahrenstechnik der Universität Karlsruhe (TH)
Time of origin
- 1960-1982