Bestand
Klöster, Korporationen, Institutionen u.a.: Kloster Caldern - [ehemals: A II] (Bestand)
Enthält: Urkunden Caldern,
Kloster [OT von Lahntal, Kreis Marburg-Biedenkopf]
Bestandsgeschichte: Die
weitaus größte Zahl der aus dem Archiv des Klosters Caldern
erhaltenen Urkunden befindet sich im Staatsarchiv Marburg als
Bestand Urkunden A II Kloster Caldern. Nur 4 Urkunden aus dem
Archiv wurden nach 1527 dem Archiv der Universität Marburg
angegliedert (Nr. 201, 223, 225, 227), offensichtlich weil sie für
die Klärung von Rechtsfragen noch benötigt wurden. Sie betreffen
nämlich Besitz, der von Caldern an die Universität -/-Marburg
überging. Eine andere im Archiv der Universität befindliche Urkunde
aus dem Archiv von Caldern (Nr. 224) betrifft einen Wiederkauf, der
1572 von der Universität vorgenommen wurde. Die 5 weiteren im
Staatsarchiv Marburg - Bestand Depositum Universität Marburg,
Kloster Caldern - befindlichen Urkunden sind im Zusammenhang mit
der Abfindung der Nonnen in den Besitz der Universität gelangt.
Nachrichten über die ältere Geschichte des Archivs des Klosters
Caldern fehlen. Auch ein Verzeichnis der bei der Aufhebung des
Klosters 1527 vorhandenen Urkunden, wie sie für andere Klöster und
Stifte Hessens erhalten sind , ist offensichtlich nicht angefertigt
worden. Nach der Aufhebung des Klosters, 1527, übernahm zunächst
der vom Landgrafen von Hessen eingesetzte Klostervogt neben der
Verwaltung des Klosterbesitzes auch die Sorge für das Archiv. 1531
wurde dem Vogt z. B. befohlen, eine zugunsten des Klosters
ausgestellte Schuldverschreibung herauszugeben und dafür das
Befehlsschreiben 'in den Kasten' zu legen . Dann gelangte das
Archiv des Klosters in den Besitz der Universität Marburg. Nach der
Mitte des 16. Jahrhunderts wurden die vorhandenen Urkunden dort
abgeschrieben . Diese Abschriftensammlung sei auch hier als
Kopialbuch des Klosters Caldern bezeichnet, weil sie im
Staatsarchiv Marburg als solche geführt und benutzt wird:
Staatsarchiv Marburg K 269, Kopialbuch des Klosters Caldern, ohne
Titel. Inhalt: Abschriften von Urkunden aus dem Archiv des Klosters
Caldern 1235 bis 1537. Die jeweils einen Ort betreffenden Urkunden
sind zu Gruppen zusammengefaßt. Die Ortsnamen sind auf einem
Zwischentitelblatt vorangesetzt. Es wurde jedoch nicht das
Ortsalphabet angewandt, sondern die Gruppen sind nach der Anzahl
der Urkunden hintereinandergestellt, die jeweils für einen Ort
vorhanden sind (Marburg, Wetter usw.). Die Vorlagen sind
buchstabengetreu abgeschrie-ben (so die beiden Ausfertigungen von
Nr. 121 auf fol. 31 und fol. 35), Notariatssignete sind teilweise
nachgezeichnet. Papier und Einband: 366 Blatt Papier, etwa 324 X
204 mm, fol. 94, 260, 261, 262, 263, 268 und 333 etwas kleiner. Auf
lose Blätter geschrieben, nachgebunden (Blätter geknickt mit jetzt
kopfstehender Inhaltsangabe). Alte Signaturen der Urkunden
senkrecht, moderner Pappeinband mit Leinenrücken und ebensolchen
Ecken, beschnitten. Im Einband die Bemerkung: 'Auf der Innenseite
des alten Einbandes stand von der Hand Könneckes die Notiz: Die
losen Blätter und Lagen sind De-positum der Universität.
Repertorium Nr. 11 II B 1 f Nr. 1.' Blattzählung 1-368, bis 250
alte, dann moderne Zählung (fehlt Blatt 86 und Blatt 196).
Abschrift nach der Mitte des 16. Jahrhunderts. Aus der Ordnung
dieser Abschriftensammlung darf auf die alte Ordnung des
Klosterarchivs geschlossen werden. Sie wird die gleiche gewesen
sein. In diese Abschriftensammlung sind 8 heute noch in
Ausfertigung überlieferte Urkunden aus dem Archiv des Klosters
nicht aufgenommen worden (Nr. 23, 71, 153, 156, 157, 181, 190,
200). Enthal-ten sind aber auch Abschriften von 2 der 10 Urkunden,
die das Kloster betreffen und die sich heute im Archiv der
Universität Marburg befinden (Nr. 225, 227). Nach Anfertigung der
Abschrift sind nachweisbar nur 3 Urkunden verlorengegangen (Nr. 20,
117, 260). Nr. 117 wird auch heute noch im Repertorium des Archivs
aus dem 18. Jahrhundert verzeichnet (Staatsarchiv Marburg,
Repertorien). Sofern die in der Universitätsbibliothek Gießen
derzeit nicht auffindbaren Urkunden (Nr. 114, 197) wieder
aufgefunden werden, sind keine weiteren Verluste in der Neuzeit
eingetreten. Ältere Verluste sind nur in Einzelfällen nachzuweisen.
So fehlt z. B. zu Nr. 181 die Bezugsurkunde, von Nr. 5 ist nur eine
Abschrift aus dem Jahre 1373 erhalten.
In den Jahren
2007-2016 wurden die einzelnen Überlieferungen vereinzelt und
umverpackt, die Siegel wurden mit Siegeltaschen versehen und die
Signaturen wurden auf Numerus Currens umgestellt.
Geschichte des
Bestandsbildners: Der Ort Caldern liegt etwa 10 km nordwestlich von
Marburg. Das wohl im Dezennium vor der Mitte des 13. Jahrhunderts
gegründete Cisterzienserinnenkloster Caldern tritt mit der
Schenkung der dortigen Nikolauskapelle durch Landgräfin Sophie 1250
erstmals urkundlich in Erscheinung. Die Abtei stand unter dem
Patronat der Heiligen Marie und des Heiligen Nikolaus. In den etwa
280 Jahren seines Bestehens ist das Kloster über eine regionale
Bedeutung nicht hinausgekommen. 1502 wird die Abtei durch Arnsburg
visitiert, 1527 werden die noch in Caldern verbliebebenen Nonnen
abgefunden, die Einkünfte des Klosters werden 1533 für die beiden
Siechenhäuser in Marburg verwendet. 1540 wird das Kloster samt
Pfarrpatronat der Universität Marburg überwie-sen, 1650 an die
Universität Gießen übertragen und 1767 von Hessen-Kassel wieder
eingelöst.
Findmittel: Repertorium
Kloster Caldern, angelegt 2002, maschinenschriftlich (Ausdruck aus
HADIS), 1 Band (Signatur: R 1374).
Findmittel:
Arcinsys-Datenbank
- Reference number of holding
-
Urk. 17
- Extent
-
211 Urkunden
- Context
-
Hessisches Staatsarchiv Marburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> Urkunden >> Hessen >> Klöster, Korporationen, Institutionen u.a.
- Related materials
-
Korrespondierende Archivalien: Bestand 22 a 1; K 269 [Kloster Kaldern 1242-1537, 16. Jh.]. Weitere Urk. im Universitätsarchiv Marburg, Urk. 91, und im Universitätsarchiv Gießen. Urk. 41-1727, 1976 (Berichte und Arbeiten aus der Uinversitätsbibliothek Gießen 28)
Literatur: Urkunden und Regesten: H. B. WENCK, Hessische Landesgeschichte 3 UB, Frankfurt und Leipzig 1797-1803. Bruno HILDEBRAND, Urkundensammlung über die Verfassung und Verwaltung der Universität Marburg unter Philipp dem Großmütigen. Marburg 1848. Otto GROTEFEND, Felix ROSENFELD, Regesten der Landgrafen von Hessen 1247-1328 (VHKH 6,1) Marburg 21991 Friedrich SCHUNDER, Die oberhessischen Klöster. Regesten und Urkunden 1 (VHKH 9,3) Marburg 1961 Darstellungen und Aufsätze: K. H. SCHÄFER, Zur Gesch. d. Ortschaften im Amte Wetter (Marburg 1929). Christina VANJA, Besitz- und Sozialgeschichte der Zisterzienserinnenklöster Caldern und Ge-orgenberg und des Prämonstratenserstiftes Hachborn in Hessen im späten Mittelalter (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 45) Darmstadt, Marburg 1984 Ursula VAN METER, Architektur und Ausstattung des Zisterzienserinnenklosters Caldern, in: 750 Jahre Kloster Caldern, Lahntal-Caldern 2000, S. 95-181 Christina VANJA, Besitz-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Zisterzienserinnenklosters Caldern, in: 750 Jahre Kloster Caldern, Lahntal-Caldern 2000, S. 191-221
- Date of creation of holding
-
1235-1537
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
10.06.2025, 8:12 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1235-1537