Gemälde
Adelbert von Chamisso
Der Dichter und Naturforscher Louis Charles Adélaïde de Chamisso de Boncourt (1781– 1838), der sich später Adelbert von Chamisso nannte, entstammte einem lothringischen Adelsgeschlecht. Nach der Flucht seiner Familie vor der Französischen Revolution kam er 1796 nach Berlin, wo er Page der späteren Königin Luise von Preußen wurde. Von 1798 bis Anfang 1808 stand er in preußischem Militärdienst. Seit 1804 gab er mit Karl August Varnhagen von Ense den »Berliner Musenalmanach« (»Grüner Musenalmanach«) heraus. 1810 folgte Chamisso Madame de Staëls Einladung nach Coppet am Genfer See, wo er u. a. August Wilhelm Schlegel und Alexander von Humboldt begegnete. Er begann, sich der Botanik zu widmen, und nahm 1812 in Berlin ein Studium der Naturwissenschaften auf. Er war mit Friedrich de la Motte Fouqué und E. T. A. Hoffmann befreundet und verfasste selbst Gedichte und Erzählungen, darunter »Peter Schlemihl’s wundersame Geschichte« (1814). Von 1815 bis 1818 begleitete er als Kartograph und Naturwissenschaftler eine russische Pazifik- und Antarktis-Expedition an Bord der »Rurik« auf ihrer Reise um die Welt. Zurück in Berlin erhielt Chamisso 1819 eine Anstellung am Botanischen Garten und am Königlichen Herbarium; bis zum Lebensende setzte er seine literarische und naturwissenschaftliche Tätigkeit fort. Das jugendliche Brustbild mit dem von langen Locken gerahmten flächigen Gesicht über einem leger geöffneten Schillerkragen gleicht physiognomisch Chamissos gesichertem Altersporträt von Robert Reinick (Verbleib unbekannt; druckgraphisch reproduziert von Lazarus Gottlieb Sichling , FDH, III-14026 und III-14652) und auch Franz Kuglers Porträtradierung im Profil. Das atmosphärisch aufgelockerte Pastell im FDH könnte nach dem Alter des Dargestellten um 1805/15 entstanden zu sein. (Quelle: Maisak/Kölsch: Gemäldekatalog (2011), S. 355)
Provenienz: Erworben 1906 von der Kunsthandlung Paul Alicke, Dresden.
- Standort
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main
- Sammlung
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Gemäldesammlung
- Inventarnummer
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IV-00468
- Maße
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33,5 x 25,3 cm (lichter Rahmenausschnitt)
- Material/Technik
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Pastell
- Inschrift/Beschriftung
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Nicht bezeichnet
- Verwandtes Objekt und Literatur
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Reproduziert von: Lazarus Gottlieb Sichling, III-14026 | III-14652 (FDH)
Maisak, Petra / Kölsch, Gerhard, 2011: Die Gemälde : "... denn was wäre die Welt ohne Kunst?", Bestandskatalog, Frankfurt am Main, Kat. 444, S. 355
Michaelis, Sabine, 1982: Katalog der Gemälde. Bestandskatalog FDH / FGM, Frankfurt am Main, Kat. 325, S. 202-203
Weber, Jutta, 2021: Und was ist denn der Schatten? Adelbert von Chamisso erzählt Peter Schlemihls wundersame Geschichte (Umschlagtitel: 1814/1824 - Der verkaufte Schatten (DRM Stationsheft), Frankfurt am Main
- Bezug (was)
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Porträt
Malerei
Brustbild
Pastell
- Bezug (wer)
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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1805-1815 (?)
- (Beschreibung)
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Gemalt
Unbekannter Künstler
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- Rechteinformation
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Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum
- Letzte Aktualisierung
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16.06.2025, 10:24 MESZ
Datenpartner
Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum - Kunstsammlung / Museum. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Gemälde
Beteiligte
Entstanden
- 1805-1815 (?)