Liturgisches Gerät
Kreuz mit Szenen aus dem Leben Christi auf achtseitigem Stufensockel
Das Objekt besteht aus zwei Teilen, einem Sockel und dem eigentlichen Kreuz. Beide Teile sind kleinteilig und durchbrochen mit ornamentalen und figürlichen Schnitzereien versehen. Das Kreuz enthält in einzelnen gerahmten Feldern Szenen aus dem Leben Christi. Von oben nach unten und von links nach rechts fortlaufend sind dies auf der Frontseite die Verkündigung an Maria, der Tempelgang Marias, Christi Geburt und die Anbetung der Könige, die Predigt Johannes des Täufers und Taufe Christi, die Darstellung im Tempel und der Einzug in Jerusalem, an der rechten Schmalseite der lehrende Christus, die Flucht nach Ägypten, Christus im Tempel vor Frauen, die Auferweckung des Lazarus, auf der Rückseite die Verklärung auf dem Berg Tabor, die Annagelung ans Kreuz, die Kreuzigung, die Kreuzabnahme, die Beweinung, die Höllenfahrt, an der linken Schmalseite die Himmelfahrt, das Pfingstwunder, die Grablegung und die Szene des ungläubigen Thomas, schließlich auf den oberen Flächen der Kreuzarme und der Spitzer Halbfiguren des Petrus und Paulus sowie ein liegender Mann mit Lendenschurz und Schriftrolle.Die Randleisten und Querriegel sind mit fortlaufenden Ranken verziert. Zwischen Kreuz und Sockel vermittelt ein Blattkelch über einem Blattknoten. Der achteckige, gestufte Sockel zeigt in einer unteren Zone Blattranken zwischen Ornamentstäben. Es folgen drei Zonen mit Bildfeldern, die jeweils durch Halbmuscheln und Giebel bekrönt werden. Die Szenen am Sockel sind fortlaufend angeordnet und zeigen die Fußwaschung, die Austeilung von Brot und Wein (also das Abendmahl), die Bestechung des Judas (?), das Gebet Christi in Gethsemane, die sich nähernden Pharisäer und Soldaten, der Judaskuss, Christus vor den Hohepriestern, im unteren Register ist auf acht Szenen verteilt die mehrfache Vorführung Christi vor Pilatus und Herodes, die Geißelung, die heiligen Frauen und Apostel, die Verleugnung Christi durch Petrus, die Kreuztragung, die Kreuzaufrichtung, die schlafenden Grabwächter, die Frauen am leeren Grabe Christi mit einem bzw. zwei Engeln, Christus mit den heiligen Frauen. Auf dem obersten, schmalsten Absatz des Kreuzsockels sitzen die vier Evangelisten. Ein Teil der Darstellungen wird durch lateinische bzw. missverstandene griechische Beischriften identifiziert, die Art der Darstellung folgt hingegen griechischen Vorbildern. Es wird deshalb vermutet, dass es sich um das Werk eines venezianischen Bildschnitzers nach einem ostkirchlichen Vorbild handelt. Das Kreuz wird seit dem Zweiten Weltkrieg vermisst.
- Standort
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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
- Sammlung
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Museum für Byzantinische Kunst (MBK)
- Inventarnummer
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793
- Maße
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Höhe: des Kreuzes 34,5 cm
- Material/Technik
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Buchsbaumholz
- Klassifikation
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Liturgisches Gerät (Sachgruppe)
- Ereignis
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Eigentumswechsel
- (Beschreibung)
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im 19. Jahrhundert aus der Kunstkammer überwiesen; 1935 für die Kunstkammer aus der Sammlung Nagler erworben
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Bereich der Ostkirche nachbyzantinischer Zeit
- Rechteinformation
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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin
- Letzte Aktualisierung
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09.04.2025, 10:14 MESZ
Datenpartner
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Liturgisches Gerät