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Der Aspekt der Kosten des Wertpapier-Service
Der Aspekt der Kosten des Wertpapierdienstes Die Zahl der Aktionäre in der Bundesrepublik hat sich in den letzten zwanzig Jahren vervielfacht, während der durchschnittliche Aktienbestand pro Depot in diesem Zeitraum stark abfıel. Wegen ihrer positiven gesamtwirtschaftlichen Aspekte ist diese Entwicklung gefördert und begrüßt worden. Für die Emittenten jedoch erhöhten sich dadurch die Kosten des Wertpapierdienstes um mehrstellige Millionenbeträge, besonders seit dem Inkrafttreten des neuen Aktiengesetzes. In den Vereinigten Staaten sind mehr und mehr Gesellschaften dazu übergegangen, von Zeit zu Zeit eigene Aktien zu erwerben. In einer Reihe von Fällen wurden auf diese Weise Kleinaktionäre ausgekauft und so die Kosten des Wertpapierdienstes und die Eigenkapitalkosten reduziert. Auch in Deutschland könnten diese Kosten über die Konzentration von Streubesitz verringert werden, jedoch nur unter erschwerenden Bedingungen. Solche Transaktionen lassen sich formell wie Investitionsprojekte behandeln, wie die Ansätze zur Berechnung des Nettobarwertes und des optimalen Umfangs von Konzentrationsaktionen zeigen. Daß derartige Aktionen in Deutschland bisher nicht beobachtetwerden konnten, dürfte hauptsächlich auf die herrschenden Tendenzen der deutschen Vermögenspolitik zurückzuführen sein. Ohnehin kann das Problem der Wertpapierkosten durch Konzentrationsaktionen nur für einzelne Emittenten gelöst werden. Die Gesamtheit der Unternehmen ist auf Kleinaktionäre angewiesen. Da es ein Kleinaktionärsproblem, aber kein Kleingläubigerproblem gibt, stellt sich die Frage, ob Spezialinstitute Losgrößentransformation im Bereich von Aktien ebenso erfolgreich arbeiten könnten wie die Kreditinstitute im Bereich der Forderungs-Titel. Die Erfahrung deutscher Investmentfonds legt eine negative Antwort nahe. Jedoch kann auch bei solchen Spezialinstituten, anders als bei Investmentfonds, eine gewisse Garantie der Rendite neben die Risikotransformation nur durch Deversifikation und neben die Losgrößentransformation treten. So kämen sie dem bewährten Modell der Kreditinstitute erheblich näher.
- Sprache
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Deutsch
- Erschienen in
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Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 7 ; Year: 1974 ; Issue: 3 ; Pages: 379-398
- Klassifikation
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Wirtschaft
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Schmidt, Hartmut
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Duncker & Humblot
- (wo)
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Berlin
- (wann)
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1974
- DOI
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doi:10.3790/ccm.7.3.379
- Letzte Aktualisierung
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10.03.2025, 11:42 MEZ
Datenpartner
ZBW - Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Artikel
Beteiligte
- Schmidt, Hartmut
- Duncker & Humblot
Entstanden
- 1974