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Financing Problems of Small Firms in the Manufacturing Sector: The Australian Case

Zusammenfassung Finanzierungsfragen der mittelständischen Industrie: Der Fall Australien Die weitgespannte Aufgabe des Aufsatzes ist es, die wichtigsten Finanzierungsquellen der mittelständischen Industrie Australiens darzulegen sowie die Probleme zu schildern, denen diese Unternehmen gegenüberstehen, wenn sie ihr Finanzierungsvolumen intern oder über den Kapitalmarkt vergrößern wollen. Obwohl natürlich bekannt ist, daß hier besondere Schwierigkeiten bestehen, so ist dennoch die Finanzstruktur kleiner Unternehmen weithin unbekannt. Unter diesen Umständen ist es für amtliche Stellen wie das Small Business Bureau schwierig, zum Beispiel Finanzierungshilfen an mittlere Unternehmen zu gewähren. In dem Artikel wird der Versuch unternommen, empirische Erkenntnis über die Finanzierungssituation kleiner Unternehmen in Australien zu gewinnen. Hauptsächliche Informationsquelle ist eine Untersuchung, bei der ein Fragebogen* an eine große Zahl kleiner Industrieunternehmen verschickt wurde. Sie erbrachte hauptsächlich folgende Ergebnisse: 1. Der Hauptteil des Startkapitals besteht aus Eigenkapital. Für diejenigen Unternehmen, die auf fremdes Kapital, insbesondere auf Verschuldung, angewiesen waren, war die Firmengründung schwierig. 2. Diejenigen Unternehmen, die seit ihrer Gründung erfolgreich arbeiteten, hatten es auch leichter, Anfangskapital zu beschaffen. Dies unterstreicht die Fähigkeit des Kapitalmarktes, zum Zeitpunkt der Gründung die mehr Erfolg versprechenden Unternehmen zu identifizieren. 3.Ein überrachend großer Teil der Unternehmen verläßt sich allein auf Eigenkapitalbildung. 4. Jüngere Unternehmen bringen zusätzlich zu vorhandenem Eigenkapital weniger Mittel auf; hauptsächlich, weil bei niedrigen Gewinnen die einbehaltenen Teile beschränkt sind. 5. Nichtsdestoweniger streben private Unternehmer sehr stark danach, Gewinne einzubehalten, besonders soweit sie von Steuern auf unverteilte Gewinne betroffen sind. 6. Kleine Unternehmen spielen bei der Kreditfinanzierung eine untergeordnete Rolle. Dies trifft besonders für sehr kleine abhängige Unternehmen zu, denen die Vielfalt der Verschuldungsmöglichkeiten unbekannt ist. 7. Die hauptsächliche Quelle für die Kreditfinanzierung bei kleinen Unternehmen sind Kontoüberziehungen, die offenbar auch für mittelfristige Investitionen dienen. 8. Die Gewährung von Warenkrediten ist die zweitbedeutende Fremdfinanzierungsquelle. Wenn man sie ins Verhältnis zur Verschuldung aus Warenkäufen setzt, so wird sie zur "negativen" Finanzierungsquelle. 9. Nimmt man Eigen- und Fremdfinanzierung zusammen, dann sind die wesentlichen Finanzierungsquellen: Kontoüberziehungen, Eigenkapitalausstattung, Warenkredite und einbehaltene Gewinne. 10. Die von den Unternehmen am meisten erwähnten Gründe zur Geldvermögensbildung sind in der Reihenfolge ihrer Bedeutung: Erwerb von Erweiterungsanlagen, verstärkte Anlagen in Geldtiteln und Vorsorge gegen Liquiditätsklemmen. 11. Die Mehrheit der Firmen sucht keinen fremden Rat in Finanzierungsangelegenheiten. Diejenigen, die es tun, besonders die kleineren Unternehmen, befragen ihren Prüfer oder ihre Bank. 12. Nur selten schlagen die Unternehmen Finanzierungsangebote aus; wenn sie es tun, dann meist wegen hoher Zinssätze. Kreditknappheit, ungenügende Sicherheiten und schlechte Risiken werden als die hauptsächlichen Gründe dafür angenommen, daß umgekehrt Finanzierungsvorhaben der Unternehmen abgelehnt werden. 13. Unter den kleinen Unternehmen ist Unzufriedenheit mit dem Kapitalmarkt weit verbreitet, besonders deutlich in den ganz kleinen Firmen und bei solchen mit geringen Gewinnen. 14. Wir konnten keinen besonderen Beifall für Staatskredite oder Subventionen feststellen. Stattdessen wurden Ratschläge für die Zielrichtung und für Veränderungen der Finanz- und Geldpolitik, für ein besseres Management und eine Verbesserung bei der Ausnutzung der bestehenden Kreditmöglichkeiten gegeben.

Sprache
Englisch

Erschienen in
Journal: Kredit und Kapital ; ISSN: 0023-4591 ; Volume: 9 ; Year: 1976 ; Issue: 3 ; Pages: 384-415

Klassifikation
Wirtschaft

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Jüttner, D. J. P.
Bird, R. G.
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Duncker & Humblot
(wo)
Berlin
(wann)
1976

DOI
doi:10.3790/ccm.9.3.384
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:41 MEZ

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Objekttyp

  • Artikel

Beteiligte

  • Jüttner, D. J. P.
  • Bird, R. G.
  • Duncker & Humblot

Entstanden

  • 1976

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