Architektur
Stadtbild-Ansicht im Nordwesten mit Mühlturm und anschließender Stadtmauer (Wehrgang im 18 Jh abgetragen) sowie der Gersprenz-hier einst Standort der Erlesmühle (im 18 Jh abgetragen)
Kurzer geschichtlicher Hintergrund: Schon die Römer "besiedelten" diese Region, Bauspuren fanden sich im Gebiet der so genannten "Altenstadt", die sich neben einem Fränkischen Königshof um das Gebiet der heutigen "Wallfahrtskirche" (bis in das 16. Jh. hinhein Sankt Peter und Paul, dann das Patrozinium auf die Stadtkirche übertragen). Nach der Gründung einer Wasserburg an der Gersprenz durch die Staufer, erstmalis 1169 erwähnt, fand bald zwischen dieser und der "Altenstadt" eine planmäßige Staufische Stadtgründung mit regelmäßigem Grundriß statt. Bis 1220 war die Stadtbefestigung fertiggestellt, und Regionale Adelsgeschlechter erhielten das Lehen. Zunehmend aber zog das Erzbistum Mainz den Besitz an sich, und 1310 verkauften die Grafen von Isenburg ihre letzten Anteile an der Stadt an Mainz. Der Bauernkrieg sah die Stadt auf der Seite der aufständischen Bauern, was Erzbischiof und Kurfürst Albrecht von Brandenburg 1227 durch ein neues, sehr reduziertes Stastrecht ahndete. Das 16. Jahrhundert sah Glaubensstreitigkeiten sowie Hexenprozesse auch in Dieburg, und im Dreißigjährigen krieg litt die Stadt schwer unter verschiedenen Truppendurchzügen. Bereits Ende des 18. Jh. begannen erste "Dearmierungen an der Stadtbefestigung", und als Anfang des 19. Jh.die Stadt schließlich an hessen gelangte, fand bald der Abbruch der alten Wasserburg durch die Familie Albini im Jahre 1810 statt, nebst Neubau eines Wohnschlosses in historisierender Weise. Durch eingehende Sanierungen und beständige Restaurationen hat die Stadt Dieburg einige ihrer "Perlen" an alter Bausubstanz erhalten, bzw. historisierend rekonstruiert, die Innenstadt weist Fachwerk- und Steingebäude mit Wurzeln bis in das 15. Jahrhundert auf. Auch erhaltene (und sanierte) Teile der Stadtbefestigung vermitteln heute einen Eindruck der damaligen Bedeutung. Eine "Besonderheit" stellt das heute noch so genannte "Albinischlößchen" im Westen der Stadt dar: Der heutige Bau ist ein Neubau in historisierender Form von 1900-02 des Hessischen Staates (Kreisamt), welcher das eigentliche "Albinischlößchen" von 1809 ersetzt, denn dieses war 1809 vom Freiherren von Albini nach Abriß der hier seit dem 12. Jh. gestandenen Staufischen Wasserburg errichtet worden. Der sehr gut rekonstruierte "Schloßturm" stellt den ehemaligen Nordöstlichen Rundturm (der einstigen vier Türme) der früheren Tiefburg dar - und stammt aus dem Jahre 1906!
- Standort
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Dieburg
- Sammlung
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Städte und Dörfer
- Ereignis
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Herstellung
- (wann)
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16 Jh
- (Beschreibung)
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Renaissance (teils auf Gotischer Grundlage)
- Letzte Aktualisierung
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05.03.2025, 16:25 MEZ
Datenpartner
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Universitätsbibliothek. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Architektur
Entstanden
- 16 Jh