Bestand
Lungensanatorium Mammolshöhe: Personalakten (Bestand)
Geschichte des Bestandsbildners:
Im Jahr 1926 erwarb der Bezirksverband Wiesbaden in der Gemeinde
Mammolshain im Taunus ein zum Verkauf stehendes Gebäude, das im
Volksmund den Namen „Villa May“ (benannt nach einem Vorbesitzer) inne
hatte und im Laufe des Jahres in eine Klinik für tuberkulosekranke
Kinder umgewandelt wurde. Die feierliche Eröffnung der Mammolshöhe,
wie man die neue Einrichtung taufte, fand am 12. Juli 1927 statt.
Tuberkulose hatte durch Unterernährung als Folge des Ersten Weltkriegs
in Deutschland stark zugenommen und die neue Kinderheilstätte bot mit
80 Betten reichlich Platz für kranke Kinder. Die Pflege übernahmen bis
zum Jahre 1955 Rote-Kreuz-Schwestern. Erster Chefarzt der Mammolshöhe
wurde Dr. Hauff.
Kurz nach der Einweihung des Hauptgebäudes
wurde mit der Errichtung des B-Hauses begonnen, welches für Patienten
mit ansteckender Tuberkulose vorgesehen war. Es wurde 1928
fertiggestellt und ermöglichte weiteren 40 Kindern eine stationäre
Betreuung. Die Behandlungszahlen der Mammolshöhe stiegen in den
folgenden Jahren an. Wurden 1928 insgesamt 269 Kinder versorgt, so
waren es ein Jahr später bereits 341. Ebenfalls 1928 wurde der
Wirtschaftssaal der ehemaligen Gaststätte Reus erworben und in ein
Spielzimmer für fieberfreie Kinder umgewandelt.
1950 wurde
mit der Errichtung einer Heimschule begonnen, die ein Jahr später vom
hessischen Staat als Sonderschule anerkannt wurde.
Bedingt
durch den Zweiten Weltkrieg und die Jahre der Unterernährung stieg die
Zahl der Tuberkulosekranken und somit auch die Belegung der Heilstätte
Mammolshöhe nach 1945 stark an. Es wurde entschieden ein drittes
Gebäude, das „C-Haus“, zu bauen, welches im August 1965 erstmals
Patienten aufnahm. In dem neuen Krankenpavillon wurden ausschließlich
Mädchen behandelt, während die Jungen in der ehemaligen Villa May, dem
A-Haus untergebracht waren und Kinder mit ansteckender Tuberkulose
weiterhin im B-Haus.
Nachdem bereits 1962 Heilerfolge von
98% erzielt wurden, trat dank der ärztlichen Erfolge ab 1965 eine
stark rückläufige Belegung ein. So wurden 1974 durchschnittlich
lediglich 65 Kinder in der Mammolshöhe behandelt. 1978 wurde die
Heilstätte schließlich geschlossen und diente Anfang der 1980er Jahre
als Unterkunft für Asylbewerber. 1986 wurde die „Villa May“ bei einem
Großbrand stark beschädigt. Nach der Jahrtausendwende wurde die
Mammolshöhe vom LWV verkauft, die Gebäude abgerissen und neues Bauland
geschaffen.
Findmittel:
Arcinsys-Datenbank
- Reference number of holding
-
Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, P 9
- Extent
-
1 lfm.
- Context
-
Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (Archivtektonik) >> Gliederung >> Heilstätten >> Mammolshöhe (Lungensanatorium)
- Related materials
-
Literatur: Bruno, Karl-Wilhelm, Mammolshain Königstein Fenster nach Süden. Geschichte und Gegenwart einer Taunusgemeinde, Kronberg (Taunus) 1975.
Literatur: Landeswohlfahrtsverband Hessen (Hg.), Illustrierte Chronik 50 Jahre Landeswohlfahrtsverband Hessen 1953-2003, Kassel 2003.
- Date of creation of holding
-
1938-1969
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
14.11.2023, 10:28 AM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1938-1969