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Mobilität und Gesundheit älterer Menschen: ein Handlungsfeld der Umweltgerechtigkeit
"Die Konsequenzen des demographischen Wandels sind Gegenstand verschiedener Forschungsbereiche geworden. Auch für Raumforschung und Stadtentwicklungsplanung hat das Thema hohe Relevanz. Welche Bedürfnisse haben ältere Menschen bezüglich Raumnutzung und Mobilität? Sind neue Leitbilder und Planungsansätze erforderlich? Anhand des Forschungsprojekts 'RAME - Freizeitmobilität älterer Menschen', das 2001 bis 2004 vom BMBF gefördert wurde, soll der Kontext von Mobilität älterer Menschen und 'Umweltgerechtigkeit' diskutiert werden. Insbesondere das Konzept der Gesundheitsverträglichkeitsprüfung wird genauer betrachtet, da Gesundheitsförderung für Ältere von hoher Bedeutung ist, sie bislang in der Verkehrsplanung aber keine Rolle spielt. Es sollen Empfehlungen erarbeitet werden, welchen Beitrag die Verkehrsplanung für präventive prozessorientierte Konzepte und baulich-räumliche Maßnahmen zur gesundheitsfördernden Mobilität älterer Menschen leisten kann. Die Verkehrsplanung in Deutschland ist traditionell durch die Leitbilder Gefahrenabwehr und Schaffung von Verkehrssicherheit geprägt. Unfallvermeidung und Milderung von Unfallfolgen sind die Ziele. In den letzten Jahrzehnten wurde das Leitbild im Rahmen der Umweltdebatte erweitert. Gesundheitsförderung geht nun über die Krankheitsprävention hinaus: Es sollen die Schutzfaktoren und Ressourcen gestärkt und gefördert werden, die für die Verbesserung der Gesundheitsentwicklung identifiziert werden. Im Rahmen von FRAME wurde anhand der qualitativen Erhebung gesundheitsfördernde Mobilität als neues Handlungsfeld identifiziert. Ältere formulieren nachdrücklich den Bedarf nach baulich-räumlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen, die ihre tägliche körperliche Bewegung erleichtern oder gar fördern, weil eine stabile Gesundheit entscheidend ihren selbstbestimmten Alltag sichert. Für den Diskurs der 'Environmental Justice' stellt gesundheitsfördernde Mobilität eine Erweiterung dar. Es handelt sich nicht um einen konkreten Eingriff in Umweltbedingungen, die 'Umweltgerechtigkeit' im ursprünglichen Sinne in Frage stellt. Stattdessen führen die generell mit dem Altern einher gehenden, sich ändernden Anforderungen an die baulich-räumliche Umwelt zu einer sozialen Ungleichheit bei der Nutzbarkeit der unveränderten baulich-räumlichen Umwelt. In der Ableitung von Handlungsansätzen werden die Anforderungen an eine altengerechte Gesundheitsverträglichkeitsprüfung (z.B. Beteiligungsverfahren, Monitoring) diskutiert." (Autorenreferat)
- Weitere Titel
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Mobility and health of elderly persons: an action area in environmental justice
- ISBN
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978-3-593-38440-5
- Umfang
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Seite(n): 3717-3727
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet
33. Kongress "Die Natur der Gesellschaft". Kassel, 2006
- Erschienen in
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Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2
- Thema
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Sozialwissenschaften, Soziologie
Gerontologie, Alterssoziologie
Gesundheit
Verkehr
alter Mensch
horizontale Mobilität
Verkehrspolitik
bauliche Umwelt
Leitbild
Freizeit
Salutogenese
soziale Gerechtigkeit
empirisch
empirisch-qualitativ
deskriptive Studie
Dokumentation
anwendungsorientiert
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Kasper, Birgit
- Ereignis
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Herstellung
- (wer)
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Rehberg, Karl-Siegbert
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Campus Verl.
- (wo)
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Deutschland, Frankfurt am Main
- (wann)
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2008
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-155430
- Rechteinformation
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
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21.06.2024, 16:27 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Sammelwerksbeitrag
- Konferenzbeitrag
Beteiligte
- Kasper, Birgit
- Rehberg, Karl-Siegbert
- Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- Campus Verl.
Entstanden
- 2008