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Warum verstoßen vorwiegend die großen EWU-Länder gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt? Eine theoretische Beweisaufnahme

Spätestens seit dem Scheitern der Frühwarnung im Februar 2002 und dem Aussetzen des Defizitverfahrens gegenüber Deutschland auf der Sitzung des Ecofin-Rates im November 2003 erlangte der Stabilitäts- und Wachstumspakt öffentliches Aufsehen. Die Frage, warum gerade die großen Länder wie Deutschland und Frankreich gegen die 3 %-Defizithürde verstoßen, wirft so manches Rätsel auf, auch wenn Deutschland nicht alleine in der Riege der Defizitsünder ist. Hinzu kamen in jüngster Zeitauch Äußerungen, die in der politischen Arena für Wirbel und Furore sorgten. So sagte der Kommissionspräsident der Europäischen Union, Romano Prodi, in der Zeitung Le Monde: "Der Pakt ist dumm - wie alle Regeln, die rigide sind". Seitdem ist klar: Eine Reform des Stabilitätspaktes liegt in der Luft. Die Reformdiskussion, die heftig und kontrovers geführt wird, ist mittlerweile selbst für Insider kaum noch zu überschauen. Darüber hinaus gibt es bis heute keine vernünftige ökonomische Theorie, die die Defizit- und Schuldengrenzwerte erklären könnte. Diese Tatsache führt unweigerlich zu dem Problem, dass vielen Argumenten in der Reformdiskussion ein theoretisches Fundament fehlt. Im vorliegenden Beitrag werden deshalb ein Überblick über die theoretischen Erklärungsansätze für den Stabilitäts- und Wachstumspakt gegeben sowie deren Reformansätze diskutiert. Im Zentrum stehen dabei folgende Fragen: 1. Was ist eine optimale Regel für einen heterogenen Währungsraum? 2. Warum verstoßen bislang vorwiegend große Länder gegen den Stabilitätspakt?

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Journal: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung ; ISSN: 1861-1559 ; Volume: 73 ; Year: 2004 ; Issue: 3 ; Pages: 405-417 ; Berlin: Duncker & Humblot

Classification
Wirtschaft
Subject
Eurozone
EU-Staaten
Europäischer Stabilitätsmechanismus

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Herzog, Bodo
Event
Veröffentlichung
(who)
Duncker & Humblot
(where)
Berlin
(when)
2004

DOI
doi:10.3790/vjh.73.3.405
Handle
Last update
10.03.2025, 11:44 AM CET

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  • Duncker & Humblot

Time of origin

  • 2004

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