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Der Dorfschmied

1859 gründete Anton Burger gemeinsam mit Jakob Fürchtegott Dielmann die Kronberger Malerkolonie in dem gleichnamigen kleinen Bauerndorf im Taunus. Dort entwickelte er die meisten seiner Bildideen, die ihn bis in sein Spätwerk begleiten sollten. Der »Dorfschmied« entstand in dieser wohl produktivsten Phase seines künstlerischen Schaffens. In toniger Farbigkeit und offenem Pinselduktus zeigt Burger den Handwerker in seiner übervollen Stube bei der Arbeit. Künstlerisch verarbeitete der Maler für seine Bildidee Einflüsse der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts, die gerade in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine neue Wertschätzung erfuhr. Im Gegensatz zu Adriaen Brouwer oder Isaac van Ostade verzichtete Burger allerdings auf die Freude am Derben und lieferte statt dessen eine altmeisterlich anmutende, scheinbar realistische und doch idealisierende Darstellung des einfachen Volkes: Er reformierte das niederländische Genre nach dem gutbürgerlichen Geschmack des 19. Jahrhunderts. »Das harmlose, gemütvolle Kleinleben in Dorf und Stadt«, so lobte ein anonymer Kritiker 1884, »das ist sein Feld, da weiß er seine Kumpane mit liebenswürdigem Humor zu packen, und wo er sie packt, da sind sie interessant« (Kunstchronik, Nr. 43, 18.9.1884, Sp. 706). | Regina Freyberger

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universal

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Location
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventory number
A I 662
Measurements
Höhe x Breite: 38,3 x 30,5 cm
Rahmenmaß: 50 x 43 x 4 cm
Material/Technique
Öl auf Leinwand

Event
Erwerb
(description)
1900 Ankauf aus der Kunsthandlung J. P. Schneider jr., Frankfurt am Main
Event
Herstellung
(who)
(when)
um 1865/1870

Last update
08.08.2023, 11:02 AM CEST

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Time of origin

  • um 1865/1870

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