Dissertation | Phd thesis

Reparation and enforcement of judgments: a comparative analysis of the European and Inter-American human rights systems

Das interamerikanische folgt dem Beispiel des europäischen Menschenrechtssystems nach der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) vor dem 11. Zusatzprotokoll. Dennoch bestehen zwei erhebliche Unterschiede. Zunächst ist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) bei der Bestimmung von Reparationen durch den Subsidiaritätsgrundsatz erheblich eingeschränkt. Die Hauptaufgabe des EGMR besteht darin festzustellen, ob die EMRK verletzt wurde. Über das Feststellungsurteil hinaus darf der Gerichtshof jedoch nach Artikel 41 EMRK nur "der verletzten Partei eine gerechte Entschädigung zusprechen, wenn dies notwendig ist". Die Zuständigkeit des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte (IAGMR) ist in Artikel 63 der Amerikanischen Menschenrechtskonvention (AMRK) viel weiter gefasst. Danach kann der IAGMR eine Vielzahl individueller und allgemeiner Maßnahmen mit dem Ziel der restitutio in integrum anordnen. Der erste Hauptteil der Arbeit zeigt, wie beide Gerichtshöfe ihre Reparationspraxis entwickelt haben und untersucht die Vor- und Nachteile jedes Ansatzes. Weiterhin wurden die eher beschränkten Reparationsrechte des EGMR interessanterweise mit einem ausgeklügelten Durchsetzungssystem verbunden, das verschiedene Organe des Europarats, vor allem das Ministerkomitee, einbezieht. Das interamerikanische System sieht keinen besonderen Durchsetzungsmechanismus für Urteile des IAGMR vor. Die AMRK beschränkt sich darauf, den IAGMR aufzufordern, in seinen Jahresberichten die Fälle aufzuführen, die nicht umgesetzt wurden und Maßnahmen vorzuschlagen, die die Generalversammlung der Organisation Amerikanischer Staaten ergreifen sollte. Die Generalversammlung hat jedoch bisher so gut wie keine Maßnahmen ergriffen. Der IAGMR hat deshalb diese Lücke mit einem eigenen Verfahren zur Überwachung der Urteilsumsetzung gefüllt. Im zweiten Hauptteil der Arbeit werden sowohl die europäische wie die amerikanische Lösung vorgestellt und verglichen. Zuletzt wird auf den Ergebnissen beider Hauptteile basierend eine vergleichende Analyse der Reparationspraxis und der Durchsetzungserfolge erstellt, die darauf abzielt, Vorschläge für die Verbesserung beider Menschenrechtsschutzsysteme zu unterbreiten.

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ISBN
978-3-7375-8317-6
Umfang
Seite(n): XXXII, 260
Sprache
Englisch
Anmerkungen
Status: Erstveröffentlichung; begutachtet

Thema
Recht
Recht
Menschenrechte
Gerichtshof
Menschenrechtskonvention
Europa
Nordamerika
Mittelamerika
Südamerika
Reparation
Subsidiaritätsprinzip
Rechtsprechung
Urteilsfindung
Europarat

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Schneider, Jan
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
epubli GmbH
(wo)
Deutschland, Berlin
(wann)
2015

DOI
URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-456330
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:27 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Dissertation

Beteiligte

  • Schneider, Jan
  • epubli GmbH

Entstanden

  • 2015

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