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Der Dom zu Limburg an der Lahn

Die romantische Mittelalterbegeisterung des frühen 19. Jahrhunderts wich mit dem Entstehen der Denkmalpflege, dem Erfassen und Registrieren der Bauten, einem mehr historischen, auch touristischen Interesse. Das städtische Bürgertum wandte sich im Zuge seines weiteren Emanzipierungsprozesses seiner regionalen kulturellen Geschichte zu. Es eignete sich die Kenntnis von Orten und Bauten zunehmend reisend oder wandernd an. Das prägte die Ansichten der malerischen Orte: Die auf einem Felsen hoch aufragende Stiftskirche Sankt Georg zu Limburg ist von der Chorseite her gezeigt, scheinbar von einem vorbeifahrenden Schiff aus gesehen. Das Bild ist von dem Punkt aus gegeben, der den romanischen Bau am gewaltigsten erscheinen läßt. Die mittelalterlichen Häuser oben auf dem Domplatz unterstreichen die besondere Würde des Bauwerks. Die unten am Ufer der Lahn sichtbaren Mühlen, die Boote und die fernen Berge binden den Domberg in die umgebende Landschaft ein. Die Grundkomposition des Bildes ähnelt jener des Gemäldes »Gotische Kirche auf einem Felsen am Meer« von Karl Friedrich Schinkel (1815, Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 200), und doch bleibt das Bild konkrete Ortsansicht. Die symbolische Landschaft der Schinkelzeit hat sich zu einer atmosphärischen gewandelt. – Eine frühere Fassung des Bildes diente, radiert von C. Peschek, 1839 als Jahresgabe des Sächsischen Kunstvereins. | Angelika Wesenberg

Vorderseite | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 186 x 153 x 12 cm
Höhe x Breite: 150 x 127 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 835

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1876 Überweisung aus dem Besitz des Kaisers
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1842

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1842

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