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Gender Wage Gap und Familienpolitik

Der durchschnittliche effektive Stundenlohnunterschied zwischen erwerbstätigen Frauen und Männern zwischen 15 und 65 Jahren betrug im Jahr 2006 etwa 28 Prozent. Bei diesem Vergleich wird aber vernachlässigt, dass Frauen beispielsweise in anderen Branchen oder Berufen arbeiten oder dass es Unterschiede hinsichtlich des Qualifikationsniveaus gibt. Hinzu kommt, dass Männer häufiger eine Vollzeiterwerbstätigkeit ausüben. Werden die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern hinsichtlich dieser Einflussfaktoren korrigiert, so reduziert sich der Lohnabstand auf 15 Prozent. Ein wichtiger Grund für die Lohnunterschiede sind auch die kindbedingten Erwerbsunterbrechungen, die häufiger die Frauen betreffen. Kehren Frauen nach einer Erwerbsunterbrechung jedoch möglichst schnell und mit einer hohen Stundenzahl in den Beruf zurück, so reduziert dies die Lohnlücke zusätzlich. Der Lohnabstand dieser Gruppe zu den Männern beträgt nur noch 6 Prozent. Die Familienpolitik kann somit einen Beitrag zur Reduzierung der Lohnlücke leisten, indem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch einen Ausbau der Kinderbetreuungsplätze erleichtert wird.

Language
Deutsch

Bibliographic citation
Journal: IW-Trends - Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung ; ISSN: 1864-810X ; Volume: 35 ; Year: 2008 ; Issue: 2 ; Pages: 55-68 ; Köln: Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Classification
Wirtschaft
Subject
Lohnstruktur
Geschlecht
Familienpolitik
Deutschland

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Anger, Christina
Schmidt, Jörg
Event
Veröffentlichung
(who)
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
(where)
Köln
(when)
2008

DOI
doi:10.2373/1864-810X.08-02-04
Handle
Last update
10.03.2025, 11:44 AM CET

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  • Artikel

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  • Anger, Christina
  • Schmidt, Jörg
  • Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Time of origin

  • 2008

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