Bestand

August-Hermann-Francke-Schule (Förderschule) (Bestand)

Bestandsgeschichte: Zugänge:
1. 2003/09, 14.03.2003, Abgabe nach Archivgesetz: Herrmann-August-Francke-Schule
2. 2009/13, 24.11.2009, Abgabe nach Archivgesetz: August-Herrmann-Francke-Schule

Geschichte des Bestandsbildners: 1878–1893 eine getrennte Klasse an der Knabenschule an der Bleichstraße
1.4.1904 erste Klasse Sonderschule an der Volksschule auf dem Schulberg, entwickelt sich bis 1909/10 zur sechsklassigen Hilfsschule
1912 selbständige Anstalt
15.10.1930 Verlegung in das nunmehr eigene Gebäude Luisenstraße 28
1.2.1960 Bezug des neuen Gebäudes in der Hollerbornstraße
7.12.1963 endgültige Fertigstellung und Einweihung
(Quellen: Verwaltungsbericht 1959/60; WT v. 27./28.2.1965)
Aus der Schulchronik:
Errichtung einer Städtische Hilfsschule mit einer Klasse zum 1. April 1904 (schultechnisch selbständig, aber durch die Städtischen Volksschule auf dem Schulberg verwaltet)
1905 Eine 2. Klasse kommt hinzu. In den folgenden Jahren wächst die Hilfsschule jeweils um eine Klasse.
1909 Die Hilfsschule erreicht 111 Schüler in sechs Klassen.
1912 Der Magistrat ordnet an, dass die Städtische Hilfsschule mit Beginn des Schuljahres 1912/13 selbständige Anstalt mit eigenem Haushaltsplan wird. Zum Leiter wird der Lehrer Haus unter Ernennung zum Hauptlehrer bestellt.
1914 bis 1918 Auch in den Kriegsjahren wächst die Hilfsschule trotz aller Schwierigkeiten weiter und erreicht 167 Schülerrinnen und Schüler in acht Klassen, die von acht Lehrern geführt werden.
1919 1. Schulelternbeirat gewählt.
1920 Am 4. November wird der seitherige Hauptlehrer Karl Haus zum Rektor ernannt
1921 Rektor Karl Haus am 21. April in den Ruhestand versetzt.
1923 Die Hilfsschullehrerin Fräulein Hagelauer wird am 4. Dezember zur Konrektorin ernannt.
1926 Erst am 1. Januar wird die verwaiste Rektorstelle, die vertretungsweise durch den Hilfsschullehrer Hartmann versehen wurde, neu besetzt, und zwar durch den dienstältesten Hilfsschullehrer Heinrich Nöll.
1930 Mit dem 15. Oktober wird die Städtische Hilfsschule vom Schulberg in das Gebäude der Mittelschule Luisenstraße 28 verlegt. Die Schule führt in diesem Schuljahr 150 Schüler in acht Klassen, die von acht Lehrkräften betreut werden.
1933 erreicht die Schülerzahl einen Höchststand von 202, die aber immer noch von acht Lehrkräften in acht Klassen betreut werden, was einer Durchschnittsfre-quenz von 25 entspricht.
1934 wird die Hilfsschule in Biebrich bis auf zwei Klassen reduziert und verliert damit ihre Selbständigkeit. Ihr Leiter, Herr Winkelmann wird als Rektor anstelle des pensionierten Herrn Nöll an die Hilfsschule Wiesbaden versetzt. Die zwei Hilfsschulklassen hat er mitzuverwalten.
1935 Die Schülerzahlen gehen zurück: in Wiesbaden und Biebrich zusammen gibt es nur noch 136 Kinder in der Hilfsschule! Der Leiter der Hilfsschule, Rektor Winkelmann, versucht durch Eingaben an Behörden und Schritte in die Öffentlichkeit auf Bedeutung und Notwendigkeit heilpädagogischer Schuleinrichtungen hinzuweisen, wohl auch veranlasst durch die "Allgemeine Anordnung über die Hilfsschulen in Preußen" vom 27.4.1938, die im (nationalsozialistischen) Geist der Zeit gehalten ist.
1938 Trotzdem verliert die Städtische Hilfsschule ihr eigenes Dach und wird im Oktober im Gebäude der Blücherschule untergebracht.
1939 stellt Hilfsschulrektor Winkelmann in seinem Jahresbericht "einen seit der Gründung 1904 nie gesehenen Tiefstand in der äußeren Unterbringung" fest. Die zeitweilige Einschränkung wirkt sich umso zerstörender aus, weil
1. "die Schule 35 Jahre nach ihrer Gründung noch keine zweckentsprechenden Einrichtungen hat"
2. "weil die durch die biologischen Maßnahmen hellhörig gewordenen Eltern einer so verzettelten und gering geachteten Schule nicht ohne Grund vermehrte Schwierigkeiten machen"
1942 Die " reichseinheitliche Regelung des Hilfsschulwesens" im nationalsozialistischen Geist, die auf eine Zerschlagung des Hilfsschulwesens hinauslief, wurde am 18. Februar angeordnet. Dazu sagte der damals zuständige städtische Oberschulrat Cerba: "In Wiesbaden wird diese Anordnung auf dem Papier bleiben."
1944 wird im Dezember Rektor Winkelmann wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhestand versetzt. Die Schulleitung wird dem Hilfsschullehrer Friedrich Hartmann übertragen.
1945 In der Nacht vom 2. zum 3. Februar wird das Schulgebäude Luisenstraße durch einen Luftangriff total zerstört. Es brennt gänzlich aus, und alles Inventar geht verloren.
1939 bis 1945 In den Kriegsjahren kann die Städtische Hilfsschule entgegen den Absichten der nationalsozialistischen Kultusminister ihre Schülerzahl halten. Sie beträgt im Schuljahr 1944/45 210 Schüler in immer noch acht Klassen.
Am 28.3.1945 wird Wiesbaden von amerikanischen Truppen besetzt.
Am 10.8.1945 wird der Unterricht in den Wiesbadener Volksschulen und auch in der Hilfsschule wieder aufgenommen, wenn auch vorläufig nur mit den untersten vier Jahrgängen. Die Städtische Hilfsschule wird im Schulgebäude Oranienstraße 7 unterbracht. Die Schulleitung wird wieder von dem Hilfsschullehrer Hartmann übernommen.
1948 Mit dem 1. August wird der Hilfsschullehrer Friedrich Hartmann in die Plan-stelle des Hilfsschulrektors eingewiesen, aber bereits mit dem 1. Dezember des gleichen Jahres in den Ruhestand versetzt. Die Schulleitung übernimmt der Hilfsschullehrer Heinrich Mannweiler.
1949 Das Schuljahr 1949/50 beginnt mit 369 Schülern in 12 Klassen, davon 4 in Biebrich, die von 12 Lehrern betreut werden, die Klassenfrequenz liegt also über 30!
Die Lehrkräfte Anna Hammerla, Rudolf Schellong u. a. treten in das Kollegium der Hilfsschule ein.
Am 14. Oktober werden in Mainz-Kostheim zwei neue Hilfsschulklassen ein-gerichtet, die zunächst auch zur Hilfsschule Wiesbaden gehören.
1950 wird am 3. August die Hilfsschule Biebrich wieder selbständig.
1951 Mit Beginn des Schuljahres 1951/52 werden in Wiesbaden-Dotzheim zwei Klassen eingerichtet, die von der Hilfsschule Wiesbaden verwaltet werden.
1953 Am 1. April tritt Hilfsschulrektor Heinrich Mannweiler in den Ruhestand. Mit der Schulleitung wird der Hilfsschullehrer Disper beauftragt.
1954 übernimmt am 1. Juni Rektor Willy Randt die Schulleitung. Die Schule führt 13 Klassen mit 299 Schülern.
Die Planung eines vorbildlichen Hilfsschulneubaues wird von Hern Randt mit großem Elan in Angriff genommen, was sich u. a. in einer Reihe von Presseveröffentlichungen u. a. Initiativen dokumentiert.
1955 Die Hilfsschule wird mit Beginn des neuen Schuljahres von der Oranienstraße in das Gebäude der Mädchenvolksschule in der Hebbelstraße verlegt.
Im Oktober erhält die Städtische Hilfsschule den Namen "August-Hermann-Francke-Schule"
Die Vorarbeiten für das neue Hilfsschulgebäude treten in das konkrete Stadium ein, was u. a. die Dienstreisen zur Besichtigung vorbildlicher Sonderschulbauten in anderen Bundesländern zeigen.
1958 Die Schülerzahl der August-Hermann-Francke-Schule ist zu Beginn des Schuljahres 1958/59 auf 470 gestiegen! Es werden 20 Klassen eingerichtet, von denen sich drei in Dotzheim befinden. Das Kollegium besteht aus 17 vollbeschäftigten Lehrkräften und einer teilzeitbeschäftigten Lehrkraft.
Der Bau der neuen August-Hermann-Francke-Schule wird in Angriff genommen; am 8. April erfolgt die Grundsteinlegung und bereits am 16. Oktober das Richtfest für den ersten Bauabschnitt.
1959 Der Hilfsschullehrer Rudolf Schellong wird zum Konrektor ernannt. Die Schule führt 556 Schüler in 19 Klassen!
1960 Am 1. Februar wird der erste Bauabschnitt des neuen Gebäudes der August-Hermann-Francke-Schule bezogen. Die Schüler gehen zu Fuß von der Hebbel-schule in die Hollerbornstraße und nehmen ihren neuen Räumen in Besitz. Der Schichtunterricht kann beendet werden.
1961 Zu Beginn des Schuljahres 1961/62 wird auch der zweite Bauabschnitt bezogen. Die Schule führt 609 Schüler in 27 Klassen, davon drei in Dotzheim!
1963 Die auf 33 Klassen angewachsene August-Hermann-Francke-Schule gibt acht Klassen an die neu gegründete Sonderschule II, die spätere Comeniusschule ab. Deren Leitung übernimmt der Sonderschullehrer Kurt Köhm. Die verbleibenden 25 Klassen haben immer noch 515 Schüler.
1964 Am 8. Oktober verstirbt nach schwerer Krankheit Sonderschulrektor Willy Randt.
1965 Am 14. Januar wird der neue Schulleiter, Dr. Walter Bachmann, in sein Amt eingeführt. Die Schule führt noch 474 Schüler in 25 Klassen. Mit Beginn des Schuljahres 1965/66 wird der Tagesheimschulzug eingerichtet und der Schulversuch "Fünf-Tage-Woche" begonnen.
1967 Mit Ende des Schuljahres 1966/67 scheidet Sonderschulrektor Dr. Bachmann aus und geht als Hochschullehrer an die Universität Marburg. Am 15. September 1967 übernimmt Sonderschulrektor Robert Thust aus Berlin die Schulleitung.
[1987 Anbietung des Hauptschulabschlusses ("externer Hauptschulabschluss")]

Reference number of holding
SCH 16
Extent
27 lfd.m davon 24 lfd.m verzeichnet.

Context
Stadtarchiv Wiesbaden (Archivtektonik) >> Gliederung >> 2 Stadtverwaltung Wiesbaden >> 2.5 Schulen

Date of creation of holding
1915 - 1997

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Last update
27.03.2025, 11:13 AM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1915 - 1997

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