Netsuke

Netsuke in Gestalt eines liegenden Hundes

Das aus einer Art Geweih bestehende Netsuke ist in Form eines liegenden, verspielten Hundes geschnitzt. Mit der hinteren rechten Pfote kratzt sich der Vierbeiner an dem rechten Ohr. Wie sämtliche vollrund-plastisch ausgearbeiteten Stücke zählt dieses Beispiel zum Typus der sogenannten »katabori-netsuke«.

Ein »Netsuke« (gesprochen: netske) ist ein Knebel mit zwei Löchern für die Schnurführung. Es wurde als Gegenstück zu einem sogenannten »Inro« an dem japanischen Obi (= Gürtel) lose befestigt und war damit ein Teil der der zum Kimono zählenden traditionellen japanischen Bekleidung. In der dazugehörigen Tasche, dem Inro, führten wohlhabende Kaufleute, Künstler und Handwerker ihr Siegel, ihre Stempelfarbe, später auch ihre Medizin mit sich.

Netsuke nehmen mit ihrer Gestaltung häufig Bezug auf die Dichtkunst und Mythologie Japans. Der fast unerschöpfliche Motivreichtum der Katabori-Netsuke spiegelt ab dem 17. Jahrhundert und bis zu zeitgenössischen Schnitzereien die diesseitige Welt Japans in Natur und Gesellschaft wider, aber auch alles Transzendentale und Phantastische.

Literatur: WeltKultur / Global Culture. Führer durch die kulturgeschichtliche Abteilung, hrsg. vom Badischen Landesmuseum, Karlsruhe 2014, S. 71; Joe Earle, An Introduction to Netsuke, London 1980.

Standort
Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
Sammlung
Global Art History
Inventarnummer
A 8020
Maße
Höhe: 2.4 cm, Breite: 4.85 cm, Tiefe: 3.7 cm
Material/Technik
Geweih; geschnitzt

Ereignis
Herstellung
(wo)
Japan
(wann)
vor 1860

Rechteinformation
Badisches Landesmuseum
Letzte Aktualisierung
12.07.2024, 10:56 MESZ

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Objekttyp

  • Netsuke

Entstanden

  • vor 1860

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