Arbeitspapier

Leadership in Zeiten von Corona: Eine qualitative Studie zum Krisenmanagement von Unternehmenslenker:innen während der COVID-19-Pandemie

Ziel dieses Forschungsvorhabens war es, Erfolgsfaktoren für das unternehmerische Krisenmanagement zu ermitteln. Die Forschungshypothese "In der Krise beweist sich der Charakter" hat sich insofern bestätigt, als deutlich wurde, dass auf der einen Seite die Persönlichkeit des Unternehmenslenkers und auf der anderen Seite die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle bei der Bewältigung einer Krise spielen. Beides sollte bereits vor Ausbruch einer Krise weitgehend gefestigt sein und optimal zusammenspielen. Auf Seiten der Organisation gehören dazu eingeübte (Krisenmanagement-)Prozesse, klare Rollen und Verantwortlichkeiten, moderne und unternehmensweit harmonisierte IT-Systeme sowie insbesondere eine Kultur des Vertrauens, der offenen Kommunikation und des Miteinander-Lernens und ein Führungsstil, der von Empowerment und Enabling der Mitarbeiter geprägt ist. Der Unternehmenslenker sollte ein stabiles Wertegerüst haben, sich gut in andere Menschen hineinversetzen können, Zuversicht ausstrahlen und Visionen vermitteln können. Es zeigte sich aber auch in den Gesprächen, dass diese eher weichen Aspekte der Organisation und Soft-Skills des Unternehmenslenkers nur eine Facette des Krisenmanagements ausmachen. Die Grundlage für das Überleben des Unternehmens und damit auch für die Sicherung der Arbeitsplätze stellen Liquiditätssicherung und Kostenmanagement dar. Insofern liegt der Fokus während des Krisenmanagements auf kurzfristigen operativen Maßnahmen. Die strategische Entwicklung des Unternehmens sollte daher genauso unabhängig von Krisen eingesteuert werden wie die kulturelle Transformation. Es wurde auch deutlich, dass während der Bewältigung einer Krise das Augenmerk des Unternehmenslenkers sehr klar auf dem eigenen Unternehmen liegt. Auch wenn vielfach die Bedeutung übergeordneter globaler Entwicklungen, wie beispielsweise der Klimawandel, zur Sprache kam, scheint während einer akuten Krise kaum Raum zu bleiben, um die Interessen des eigenen Unternehmens in einen globalen Gesamtkontext einzuordnen bzw. sogar unterzuordnen. Im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens sollte diese Perspektive daher auch bereits unabhängig von Krisen abgebildet werden.

Sprache
Deutsch

Erschienen in
Series: ZNWU Discussion Paper ; No. 7

Klassifikation
Wirtschaft
Relation of Economics to Social Values
Criteria for Decision-Making under Risk and Uncertainty
Search; Learning; Information and Knowledge; Communication; Belief; Unawareness
Business Objectives of the Firm
Entrepreneurship
Personnel Management; Executives; Executive Compensation
Corporate Culture; Diversity; Social Responsibility
Personnel Economics: Labor Management
Thema
Charakter
Corona-Krise
COVID-19-Pandemie
Einstellung
Führung
Haltung
Kommunikation
Krise
Krisenmanagement
Kultur
Leadership
Management
Persönlichkeit

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Nettelbeck, Heike
Lütke Schwienhorst, Rudolf
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Hochschule Darmstadt, Fachbereich Wirtschaft, Zentrum für Nachhaltige Wirtschafts- und Unternehmenspolitik ZNWU
(wo)
Darmstadt
(wann)
2021

Handle
Letzte Aktualisierung
10.03.2025, 11:42 MEZ

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Nettelbeck, Heike
  • Lütke Schwienhorst, Rudolf
  • Hochschule Darmstadt, Fachbereich Wirtschaft, Zentrum für Nachhaltige Wirtschafts- und Unternehmenspolitik ZNWU

Entstanden

  • 2021

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