Bestand
Jan Lauts (1908-1993): Direktor der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe (Bestand)
Zur Person von Jan Lauts:
Professor Dr. Jan Lauts wurde am 9. März 1908 in Bremen geboren.
Nach der Reifeprüfung studierte er an den Universitäten Berlin,
München, Hamburg und Wien Kunstgeschichte, Archäologie und
Italienisch und promovierte 1930 zum Dr. phil. Im Mai 1939 trat
Lauts den Dienst an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe an, wo er
1941 zum Konservator ernannt wurde. Nach seinem Wehrdienst nahm
Lauts 1946 die Arbeit in Karlsruhe wieder auf. Es galt, das
erheblich beschädigte Gebäude wieder aufzubauen und den Bestand an
Gemälden wissenschaftlich zu bearbeiten. 1956 wurde Lauts als
Nachfolger von Kurt Martin zum Direktor der Kunsthalle ernannt.
Mehrere, zum Teil spektakuläre Neuerwerbungen, die Ausstellungen,
aber auch die Veröffentlichungen und Galerieabende trugen dazu bei,
die staatliche Kunsthalle als eine der führenden Galerien
Deutschlands zu etablieren. 1963 wird Lauts Honorarprofessor an der
Universität Karlsruhe, 1966 an der Kunsthochschule. Das Land
Baden-Württemberg würdigte seine Arbeit anläßlich seiner Versetzung
in den Ruhestand 1973 durch die Verleihung des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland (Großes Verdienstkreuz). Jan Lauts starb
am 19. Januar 1993 in Karlsruhe.
Werke: In Buchform sind von
Dr. Jan Lauts erschienen: "Botticelli, Die Geburt der Venus",
"Kunst des Abendlandes", "Katalog der Ausstellung Hans Baidung
Grien", "Meisterwerke der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe",
"Carpaccio, Complete Edition, Paintings and Drawings", "Staatliche
Kunsthalle Karlsruhe, Katalog Alte Meister bis 1800" und "Hans
Thoma". 1980 erschien sein Buch über Karoline Luise von Baden. Nach
seiner Pensionierung beschäftigte sich Lauts in sieben
Forschungsjahren mit dem umfangreichen schriftlichen Nachlaß
Karoline Luises. Er besteht aus 154 Nachlaßbänden mit mehreren
tausend Briefen von 750 Korrespondenten, 2500 (Brief-)Konzepten,
Notizen und Exzerpten. Der Nachlaß aus dem Großherzoglichen
Familienarchiv im Generallandesarchiv Karlsruhe bildet, was die
Verwertung von Quellenmaterial angeht, das Fundament der
Darstellung, welche in der Beurteilung der Rezensenten Anerkennung
fand als ein Dokument für Lauts Fähigkeit, aus vielen Facetten ein
Bild zu formen.
Bearbeitung des Nachlasses:
Der Nachlass von Jan Lauts gelangte in zwei Teilen ins
Generallandesarchiv. Im Juni 1988 schenkte Lauts dem
Generallandesarchiv 26 Mappen mit wissenschaftlichem
Arbeitsmaterial zu dem Buch "Karoline Luise von Baden. Ein
Lebensbild aus der Zeit der Aufklärung", erschienen im Verlag C. F.
Müller, Karlsruhe 1980. Das Material setzt sich zusammen aus Kopien
gedruckter Literatur, Kopien von Originaldokumenten, Kopien von in
Büchern oder Katalogen abgebildeten Bildern (wenige),
Inhaltsangaben, Zusammenfassungen, Übersetzungen von Briefen,
Zitaten aus Briefen, Abschriften von Briefen, Auszügen aus
Ausgabenbüchern, referierter wissenschaftlicher Literatur,
alphabetisch geordneten Verzeichnissen von Korrespondenten und
Besuchern, einer Personenkartei mit Lebensdaten und Notizen,
Verweisen, Literaturangaben, Vermerken auf Zetteln. Alle 1988 dem
Archiv übergebenen Mappen wurden von Lauts geordnet und
verzeichnet. Das in den Mappen zusammengefaßte Material wurde so
belassen. Die Numerierung von Lauts wurde beibehalten (Nr. 1-26,
dazu als Nachträge Nr. 27 und 28). Die Ordnungsarbeiten wurden im
Sommer 1988 von Peter Hanspach unter Anleitung von Dr. Marie Salaba
durchgeführt, wobei die von Lauts gebildeten Titel übernommen und
durch Inhaltsverzeichnisse ergänzt wurden. Die Reinschrift des
Findmittels erfolgte 1990. Nach Lauts Tod gelangte der Rest seines
Nachlasses durch Schenkung ins Generallandesarchiv (Nr. 29 ff). Die
Unterlagen waren zuvor durch den Nachlassverwalter Wieland
gesichtet und grob vorgeordnet worden und wurden im Jahr 1994 durch
die Referendare Dr. Elsbeth Andre, Dr. Martin Burkhardt und Dr.
Martin Stingl unter Anleitung von Dr. Marie Salaba strukturiert und
verzeichnet. Die Reinschrift dieser Titelaufnahmen erfolgte 1995.
Karlsruhe 1990 und 1995 Dr. Marie Salaba [gekürzte Zusammenfassung
der Vorworte zu den Findbüchern von 1990 und 1995]
Konversion: Das vorliegende
Online-Findmittel wurde 2007/2008 im Rahmen des Projektes
"Konversion von Findmittel-Altdaten" des Generallandesarchivs
Karlsruhe erstellt. Dabei wurden die beiden bis dahin getrennten
Findbücher zu den Schenkungen von 1988 und 1993 zusammengefasst.
Die Ausgangsdaten zu den einzelnen Titelaufnahmen, die für den
ersten Nachlassteil (Schenkung 1988) durch Digitalisierung des
maschinenschriftlichen Findmittels gewonnen wurden, wurden
weitestgehend unverändert übernommen. Die Durchführung des
Gesamtprojektes "Konversion von Findmittelaltdaten" lag bei Herrn
Guido Fögler, die Betreuung bei Alexander Hoffmann. Karlsruhe, im
Februar 2008 Dr. Martin Stingl
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, N Lauts
- Umfang
-
374 Archivalieneinheiten (Nr. 1-310)
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Nachlässe >> Andere Nachlässe >> Lauts
- Indexbegriff Person
- Bestandslaufzeit
-
1917-1990
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1917-1990