Akten | Bestand

Nachlass Bothmer, Felix von (Bestand)

Vorwort: Vita Felix Ludwig Graf von Bothmer (1852-1937) Felix Graf von Bothmer wurde am 10.12.1852 in München als Sohn des späteren bayerischen Generalleutnants Max Graf von Bothmer (1816-1878) und dessen Ehefrau Laura geboren. Bothmer war bayerischer Generaloberst, ab 1915 Oberbefehlshaber der Südarmee und ab 1918 Oberbefehlshaber der 19. Armee. Er wurde in Anerkennung seiner strategischen Leistungen an der Ostfront mit zahlreichen Orden ausgezeichnet, darunter mit dem Großkreuz des Militär-Max-Joseph-Ordens, dem Orden der Eisernen Krone und dem Pour le Mérite mit Eichenlaub. Bekanntheit erlangte Bothmer durch die Erstürmung des Zwinin und die Schlacht bei Stryi 1915 sowie aufgrund der Standfestigkeit der von ihm geführten Südarmee während der Brussilow-Offensive 1916 und der Kerenski-Offensive 1917. Nach dem Besuch der Königlich Bayerischen Pagerie trat er im Februar 1871 als Fahnenjunker in das Königlich Bayerische Infanterie-Leib-Regiment ein, wo er einen Großteil seiner frühen Militärlaufbahn verbrachte, ab 1889 als Kompaniechef, ab als 1896 Bataillonskommandeur und ab 1901 als Regimentskommandeur. Unterbrochen wurde die Dienstzeit im Infanterie-Leib-Regiment durch verschiedenste Kommandos. Nach Abschluss der Bayerischen Kriegsakademie diente Bothmer in den 1880er und 1890er Jahren unter anderem als Adjutant Arnulfs Prinz von Bayern bei der 1. Königlich Bayerischen Infanterie-Brigade, als Generalstabsoffizier im II. Bayerischen Armee-Korps in Würzburg und anschließend in der Zentralstelle des Generalstabes und im Großen Generalstab in Berlin. Im Zuge der Beförderung zum Generalmajor erhielt Bothmer das Kommando über die 2. Bayerische Infanterie-Brigade und nach der Beförderung zum Generalleutnant ab 1905 die 2. Bayerische Infanteriedivision in Augsburg. 1909 erfolgte die Ernennung zum General-Kapitän der Leibgarde der Hartschiere, 1910 die Beförderung zum General der Infanterie. Krankheitsbedingt trat Bothmer mit einem Kommando über die 6. Bayerische Reservedivision an der Yser-Front erst im November 1914 seinen Dienst im 1. Weltkrieg an, übernahm nach einem Monat als Kommandierender General das II. Bayerische Reserve-Korps und ab Juli 1915 das Armeeoberkommando Süd. Nach dem Zusammenbruch des Zarenreichs war Bothmer von Februar 1918 bis zum Ende des Krieges Oberbefehlshaber der neuformierten 19. Armee in Lothringen. Nach dem Ersten Weltkrieg zog sich Bothmer aus dem aktiven Dienst zurück, unterhielt jedoch weiterhin Kontakte zu hochrangigen Militärs. König Ludwig III. ernannte ihn im Dezember 1918 zum stellvertretenden Großmeister des Militär-Max-Joseph-Ordens. 1929 wurde er Ehrenmitglied im Bayerischen Stahlhelm. Felix Graf von Bothmer starb am 18. März 1937 in München und wurde nach der Trauerfeier im Hof der Prinz-Arnulf-Kaserne auf dem Münchner Nordfriedhof bestattet. Bestandsgeschichte Ein Großteil der Unterlagen des Nachlasses befand sich im Besitz von Bothmers Tochter Luise Freifrau von Büsing-Orville. Vor ihrem Tod am 22.3.1976 hatte sie ihren Nachlassverwalter Albrecht Freiherr von Imhoff damit beauftragt, die von ihr zusammengestellten Unterlagen dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv zu übergeben. Neben Büchern, Zeitschriften und Stammtafeln umfasste die am 4.5.1976 erfolgte Abgabe zahlreiche Fotografien, persönliche Korrespondenz und insbesondere Unterlagen aus Bothmers Dienstzeit als Befehlshaber an der Ostfront. Bis Juli 2023 waren diese Unterlagen als Nrn. 2678 bis 2689 der Handschriftensammlung HS zugeordnet. Bereits zuvor waren zwei kleine Abgaben erfolgt: Ein Akt mit Zeugnissen, Patenten, Ehrungen und Korrespondenz Bothmers wurde am 20.02.1967 vom Bayerischen Militär-Max-Joseph-Orden an das BayHStA, KrA abgegeben und war bis 2023 im Offizierspersonalakt Bothmers eingereiht. Ein weiterer Akt mit Bothmers Unterlagen zum Konflikt zwischen Kronprinz Rupprecht und Erich Ludendorff infolge des Hitlerputsches wurde vom Großkanzler des Militär-Max-Joseph-Ordens Rudolf von Kramer aufbewahrt. Nach seinem Tod im Jahr 1967 übergab die Witwe die Unterlagen über den Ordensarchivar Gerhard Böhm an das Bayerische Hauptstaatsarchiv. Bis 2023 war der Akt als Nr. 2401 der Handschriftensammlung in Abt IV zugeordnet. Im Jahr 2022 erwarb das Kriegsarchiv persönliche an seine Ehefrau gerichtete Briefe Bothmers, die dem Bestand 2023 beigefügt wurden. Bestandsbeschreibung Der Nachlass Felix von Bothmers lässt sich in drei Bereiche gliedern: Erstens Bildmaterial aus dem militärischen Kontext, das Bothmer vorwiegend während seiner Dienstzeit zusammengetragen hat (7 AE), zweitens Unterlagen zu Bothmers militärischem Werdegang und seinem Einsatz im Ersten Weltkrieg (14 AE), drittens persönliche Korrespondenz und Unterlagen zu repräsentativen Aufgaben Bothmers, die aus seiner hohen Stellung, zuletzt als rangältester bayerischer General, resultierten (7 AE). Bestellsignatur: "NL Bothmer, Felix von + Nr." Weitere Archivalien im Kriegsarchiv: OP 5876 München, den 01. August 2023 Marius Wilnat, Archivinspektoranwärter

Reference number of holding
NL Bothmer, Felix von
Extent
28
Language of the material
Sprache der Unterlagen

Context
Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Archivtektonik) >> Beständetektonik des Bayerischen Hauptstaatsarchivs >> 4 Abteilung IV: Kriegsarchiv >> 4.5 Sammlungen >> 4.5.6 Nachlässe >> 4.5.6.2 Nachlässe >> Nachlässe A-E

Provenance
Nachlass Bothmer, Felix von
Date of creation of holding
1853-1939

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Last update
03.04.2025, 11:04 AM CEST

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  • Bestand
  • Akten

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  • Nachlass Bothmer, Felix von

Time of origin

  • 1853-1939

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