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Identifikation und Befremdung: eine Fallstudie zur professionellen Sozialisation einer angehenden Sozialarbeiterin mit einer Migrationsgeschichte

Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter mit einer eigenen Migrationsgeschichte sind vielfältigen Erwartungen im Hinblick auf deren spezifische "interkulturelle" Kompetenzen ausgesetzt. Die Ambivalenzen, die sich dadurch für die Ausbildung einer professionellen Identität ergeben, werden dabei jedoch kaum thematisiert. Entlang einer Einzelfallstudie wird dieser Frage in diesem Beitrag insbesondere mit Hinblick auf die Phase der Einsozialisation in eine professionelle Tätigkeit nachgegangen. Aus der Erzählung einer angehenden Sozialarbeiterin über ihre Erfahrungen in einem Studienpraktikum lässt sich erstens rekonstruieren, dass ihre Praxiserfahrung von Beginn an durchzogen ist von externen Zuschreibungen und Erwartungen im Hinblick auf ihre Migrationsgeschichte. Zweitens wird das Spannungsfeld deutlich, in das die Praktikantin eingespannt ist. Sie erlebt ihre Migrationsgeschichte einerseits als Kompetenzressource in konkreten Interaktionssituationen. Andererseits erfährt sie Irritationen ihres professionellen Selbstbildes, die sich zurückführen lassen auf Erwartungen und Zuschreibungen an ihre Rolle als "Migrantin" einerseits, als "Professionelle" andererseits.
Social workers with their own migration background often face multiple expectations with regard to their "cultural sensitivity" by policymakers, social service organizations and the general public. However, there is a dearth of research that explores how the meanings associated with migration experiences affect the development of a professional identity. The following case study, which employs the narrative of a social work student about her experiences during the field placement in school social work, addresses this topic with particular attention to the processes of professional socialization. It can be shown that the experience of the intern is marked by multiple external expectations and attributions with regard to her migration background. At the same time, it becomes evident that she struggles with specific tensions and conflicts. On the one hand, she feels a sense of competence in her interactions with students due to her own experiences with migration. On the other hand, she experiences irritations that are reinforced by contradictory expectations from her professional environment.

Identifikation und Befremdung: eine Fallstudie zur professionellen Sozialisation einer angehenden Sozialarbeiterin mit einer Migrationsgeschichte

Urheber*in: Kloha, Johannes

Attribution - ShareAlike 4.0 International

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Alternative title
Identification and alienation: a case study of the professional socialization of a social work intern with a migration history
ISSN
2196-2146
Extent
Seite(n): 217-232
Language
Deutsch
Notes
Status: Veröffentlichungsversion; begutachtet (peer reviewed)

Bibliographic citation
Zeitschrift für Qualitative Forschung, 19(1-2)

Subject
Soziale Probleme und Sozialdienste
Wirtschaft
Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik
Berufsforschung, Berufssoziologie
Sozialarbeiter
Migrationshintergrund
interkulturelle Kompetenz
berufliches Selbstverständnis
Identität
berufliche Sozialisation
Sozialarbeit
Schule

Event
Geistige Schöpfung
(who)
Kloha, Johannes
Event
Veröffentlichung
(where)
Deutschland
(when)
2018

DOI
URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-60849-4
Rights
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Last update
21.06.2024, 4:27 PM CEST

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Object type

  • Zeitschriftenartikel

Associated

  • Kloha, Johannes

Time of origin

  • 2018

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