Baudenkmal

Bremen, Altstadt, Böttcherstraße 3 & 5

Ludwig Roselius erwarb 1924 vom Bremer Staat das Erbbaurecht für die Grundstücke Böttcherstraße 15-19 für den Zeitraum von 60 Jahren (bis zum 31. März 1984). Nach zweijährigen Verhandlungen konnte so nach den Umbauten des Roseliushauses und der Packhäuser Böttcherstraße 4-5 zur Bremen-Amerika-Bank die Neubebauung der Böttcherstraße auf der Westseite fortgesetzt werden. Roselius hatte den Senat und die baubehördlichen Gremien der Stadt mit dem Plan überzeugt, in der Nähe des Marktplatzes im Einklang mit der norddeutscher Bautradition eine kleine Kolonie für Künstler und Kleinkunsthandwerker mit Ateliers, Läden und Wohnungen entstehen zu lassen. Die Entwürfe für die Bebauung zwischen der Straße Hinter dem Schütting und der platzartigen Erweiterung am Roseliushaus lieferten erneut die Architekten Runge & Scotland. Durch Gauben, Galerien und Zwerchgiebel gelang den Architekten eine abwechslungsreiche Fassadengestaltung mit Stilmitteln norddeutscher Gotik. Zunächst hielt sich für den Gesamtkomplex die Bezeichnung als HAG-Haus, später setzte sich für den Bauteil südlich des Treppengiebels die Bezeichnung als Haus St. Petrus durch. Das 1924-1927 errichtete Haus St. Petrus gliederte sich in mehrere Teilbereiche: das Ladenhaus mit vorgelagertem Bogengang in Verlängerung des Hag-Hauses, anschließend das Klubhaus, in dem die "Bremer Gesellschaft von 1914" ihre Räume hatte und den Gastronomiebereich mit dem Restaurant Flett (Flett = niederdeutsche Diele) und dem namengebenden Fischkosthaus St. Petrus. Von der aufwändigen kunstgewerblichen Ausstattung der Innenräume sind das Restaurant St. Petrus mit dem Roten und Grünen Zimmer, der Buchladen v. Halem und die frühere Kaffeeprobierstube nach schweren Kriegsschäden erhalten geblieben. Dagegen sind das Flett und der darüber liegende "Goldenen Saal" mit anschließendem Blumenzimmer und der Fischerstube ausgebrannt. In diesem Bereich hat seit 1981 im Obergeschoss das Casino Bremen seinen Sitz. Am Aufgang zur Treppe hat sich eine Bronze der Bremer Stadtmusikanten vom Bremer Bildhauer Engelhard Tölken erhalten, der auch die bildhauerischen Arbeiten an den Türgewänden ausgeführt hat.

Landesamt für Denkmalpflege Bremen

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Bezeichnung
Haus St. Petrus
Land
Bremen
Ort
Bremen, Altstadt
Straße und Hausnummer
Böttcherstraße 3 & 5

Ereignis
Herstellung
(wann)
1924-1927
Ereignis
Umbau
(wann)
1931-1932
Beteiligte
Lilienthal, Heinz [Entwurf]
Runge, Alfred & Scotland, Eduard [Entwurf]
Tölken, Engelhard [Entwurf]

Rechteinformation
Landesamt für Denkmalpflege Bremen
Letzte Aktualisierung
28.01.2022, 14:07 MEZ

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Objekttyp

  • Gaststätte & Vortragssaal & Spielbank

Beteiligte

  • Lilienthal, Heinz [Entwurf]
  • Runge, Alfred & Scotland, Eduard [Entwurf]
  • Tölken, Engelhard [Entwurf]

Entstanden

  • 1924-1927
  • 1931-1932

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