Bestand

Feldartillerie-Regimenter 104, 259, 261, 270 Feldartillerie-Abteilungen 298, 1003, 1007 Feldartillerie-Batterien 854, 855, 856, 859, 964 Infanterie-Geschütz-Batterien 3 und 9 Nahkampf-Batterie 220 (Bestand)

Inhalt und Bewertung

Es handelt sich um die Akten der Feldartillerie-Regimenter Nr. 104, 259, 261 und 270, der Feldartillerie-Abteilungen Nr. 298, 1003 und 1007, der Feldartillerie-Batterien Nr. 854, 855, 856, 859 und 964, der Infanterie-Geschütz- Batterien Nr. 3 und 9 sowie der Nahkampf-Batterie Nr. 220.
Das Feldartillerie-Regiment Nr. 104 wurde ab März 1915 aufgestellt und der 52. Infanterie-Brigade (52. Infanterie-Division) unterstellt.
Das Feldartillerie-Regiment Nr. 259 wurde ab Juli 1916 aufgestellt und er 105. Infanterie-Division unterstellt.
Das Feldartillerie-Regiment Nr. 261 wurde ab Juli 1916 aufgestellt und der 197. Infanterie-Division unterstellt.
Das Feldartillerie-Regiment Nr. 270 wurde ab September 1916 aufgestellt und dem Armee-Oberkommando 7 unterstellt.
Die Feldartillerie-Abteilung Nr. 298 wurde ab Januar 1917 aufgestellt. Die Auflösung der Abteilung erfolgte bereits am 15. März 1917.
Die Feldartillerie-Abteilung Nr. 1003 wurde am 18. Dezember 1916 als Stammabteilung der 3. Armee errichtet und dem Truppen-Übungsplatz Signy l'Abbaye (Department Ardennes) unterstellt. Am 13. April 1917 erhielt die Einheit ihre jetzige Bezeichnung.
Die Feldartillerie-Abteilung Nr. 1007 wurde im Juli 1917 aus Nahkampf-Batterien errichtet und der Armee-Abteilung A unterstellt.
Die Feldartillerie-Batterie Nr. 854 wurde ab November 1915 aufgestellt und am 13. Februar 1916 der 5. Reserve-Division unterstellt. Sie löste sich am 10. April 1918 wieder auf.
Die Feldartillerie-Batterie Nr. 855 wurde im November 1915 aufgestellt und am 17. März 1916 der 85. Landwehr-Division unterstellt. Sie löste sich am 10. April 1918 wieder auf.
Die Feldartillerie-Batterie Nr. 856 wurde ab November 1915 aufgestellt und am 6. Februar 1916 der 22. Infanterie-Division unterstellt. Die Batterie wurde am 10. April 1918 wieder aufgelöst.
Die Feldartillerie-Batterie Nr. 859 wurde am 26. November 1915 aufgestellt und war seit März 1916 mobil. Sie wurde am 10. April 1918 wieder aufgelöst.
Die Feldartillerie-Batterie Nr. 964 wurde am 24. August 1917 durch den Oberbefehlshaber Ost aufgestellt und der 45. Landwehr-Division unterstellt. Sie wurde am 11. Oktober 1918 aufgelöst.
Die Infanterie-Geschütz-Batterie Nr. 3 wurde ab Juni 1916 aufgestellt
Die Infanterie-Geschütz-Batterie Nr. 9 wurde ab Juni 1916 aufgestellt und am 10. September dem Sturm-Bataillon Rohr (Armee-Oberkommando 5) unterstellt.
Die Nahkampf-Batterie Nr. 220 wurde ab Januar 1917 aufgestellt und dem Armee-Oberkommando 2 unterstellt. Sie wurde bereits am 23. Mai 1917 wieder aufgelöst.

Inhaltlich besteht der Bestand vor allem aus der Überlieferung der allgemeinen internen Verwaltung dieser Feldartillerie-Formationen, ihren Gefechten und Bewegungen und der Gewährleistung der permanenten Kampfbereitschaft. Besonders nennenswert sind die Aktengruppen über die Gefechtsberichte, die Ausbildung, die Kampfhandlungen, die Munition, die Kriegsgefangenen, die Kriegstagebücher und die militärischen Befehle.

Inhalt des Bestands und Benutzungshinweise: Bestand 456 F 91 beinhaltet die zu einem Sammelbestand zusammengeführten Überlieferungen mehrerer Verbände und Einheiten der Feldartillerie. Er umfasst eine Laufzeit von 1915 bis 1920. Allen Formationen ist gemeinsam, dass sie erst während des Ersten Weltkriegs aufgestellt wurden. Einige Formationen haben nur wenige Monate bestanden. Zu den einzelnen Truppenteilen hat sich daher eine im Umfang unterschiedlich breite Überlieferung erhalten. Inhaltlich bieten die Unterlagen vor allem Einblick in den Dienstbetrieb an der Front. Neben Kriegstagebüchern und den zugehörigen Beilagen sind insbesondere Befehle und Gefechtsakten vorhanden. Für einen Teil der Formationen sind darüber hinaus Unterlagen für die Phase der Demobilmachung nach dem Ende des Krieges überliefert. Abgerundet wird der Bestand durch Akten, Kartenmaterial und einige Fotos zumeist zur strategischen Situation. Insbesondere die ursprünglich als "Denkschrift" betitelten Berichte enthalten teils ausführliche Beschreibungen der Stellungen und Einsatzbedingungen einer Einheit. Der Sammelbestand 456 F 91 gliedert sich in die Überlieferung mehrerer Regimenter und Abteilungen sowie einzelner Batterie-Einheiten (Feldartillerie-, Infanterie- und Nahkampfbatterien). Bei den größeren Verbänden handelt es sich um die Feldartillerie-Regimenter Nr. 104, 259, 261 und 270. Die Regimenter wurden zwischen März 1915 und September 1916 formiert und bestanden entsprechend den Vorkriegsformationen aus einem Regimentsstab mit zunächst zwei, ab dem Frühjahr 1917 drei Abteilungsstäben. Jedem Abteilungsstab waren drei Batterien zugeordnet. Bis auf das Feldartillerie-Regiment Nr. 104 waren alle Verbände zunächst an den östlichen Frontabschnitten im Einsatz. Das Feldartillerie-Regiment Nr. 259 war im Baltikum, das Regiment Nr. 261 in Galizien, das Regiment Nr. 270 in der Ukraine eingesetzt. Nach Einstellung der Kriegshandlungen im Osten wurden die Verbände auf den westlichen Kriegsschauplatz verlegt, wo das Feldartillerie-Regiment Nr. 104 bereits seit der Mobilmachung im März 1915 stationiert war. Die im Januar beziehungsweise Juli 1917 aufgestellten Feldartillerie-Abteilungen Nr. 1003 und 1007 kamen an der Westfront in Frankreich zum Einsatz. Während diese Einheiten bis zum Waffenstillstand im November 1918 bestanden, blieb die ebenfalls im Januar desselben Jahres gebildete Feldartillerie-Abteilung Nr. 1007 dagegen ohne Kampfeinsatz und wurde schon im März 1917 aufgelöst. Die Feldartillerie-Batterien Nr. 854, 855, 856, 859 und 964 wurden zum Jahresende 1915 gebildet. Im Anschluss an die Mobilmachung waren sie alle auf dem östlichen Kriegsschauplatz stationiert, wo nach dem mit Russland geschlossenen Waffenstillstand im April 1918 ihre Auflösung erfolgte. Lediglich die Feldartillerie-Batterie Nr. 964 wurde nach Nordostfrankreich verlegt und bestand bis Kriegsende fort. Ebenfalls nur kurze Zeit bestand die Nahkampf-Batterie Nr. 220. Sie wurde im Januar 1917 formiert und nach Einsätzen an der Somme und bei Arras bereits wenige Monate später Ende Mai wieder aufgelöst. Details zur Aufstellung der in Bestand 456 F 91 zusammengefassten Formationen, zu den Einsatzorten während des Krieges und den zugeordneten Ersatztruppenteilen sind den im Findmittel zu Bestand 456 C aufgenommenen Gefechtskalendern zu entnehmen.

Bestandsgeschichte: Nach Ende des Ersten Weltkriegs verblieben die Akten der im Bereich des XIV. Armeekorps aufzulösenden Formationen bei den mit ihrer Demobilmachung befassten Abwicklungsstellen. Ab Januar 1920 wurde mit der Einrichtung eines Korpsarchivs begonnen, in dem die Unterlagen der Abwicklungsstellen zusammengeführt wurden. Auf diese Weise gelangte der vorliegende Bestand in das im Herbst 1920 eingerichtete Korpsarchiv nach Heilbronn, welches am 1. April 1921 dem Reichsarchiv in Potsdam als Zweigstelle eingegliedert wurde. Über einen Zwischenschritt im Heeresarchiv Stuttgart gelangten die Unterlagen in den Jahren 1947 bis 1949 zusammen mit der übrigen Überlieferung des XIV. Armeekorps an das Generallandesarchiv Karlsruhe. Eine ausführliche Bestandsgeschichte findet sich in der Einführung zu Bestand 456 F 8. Der Bestand 456 F 91 weist vor allem preußische Fadenheftung sowie Schnellhefter auf. Die Akten dürften bereits durch den Registraturbildner in die noch vorliegende Form gebracht worden sein, der Rest wurde wohl im Anschluss an die Demobilmachung im Rahmen der Erstbearbeitung durch die Reichsarchivzweigstelle Heilbronn formiert. Ein Zugriff auf die zur Überlieferung des XIV. Armeekorps gehörenden Archivalien musste zunächst über die in der Reichsarchivzweigstelle Heilbronn/Stuttgart oder dem Heeresarchiv Stuttgart angefertigten Verzeichnisse erfolgen. Als dauerhafte Findmittel waren diese unzureichend, so dass auf Grundlage der sehr summarisch angelegten Verzeichnisse schrittweise die Neuverzeichnung der Unterlagen stattfand. Der vorliegende Bestand wurde im Juni 2013 für die Bereitstellung im Internet überarbeitet. Er umfasst 290 Faszikel mit einem Umfang von 6,5 laufenden Metern. Er ist unter der Signatur 456 F 91 Nr. ... zu bestellen.

Literatur: Busche Hartwig / Kraus, Jürgen: Handbuch der Verbände und Truppen des deutschen Heeres 1914-1918, Teil 9, Feldartillerie, 2 Bde., Wien 2007. Cron, Hermann: Die Organisation des deutschen Heeres im Weltkriege. Dargestellt auf Grund der Kriegsakten, Berlin 1923. Deist, Wilhelm (Bearb.): Militär und Innenpolitik im Weltkrieg 1914-1918, 2 Teile, Düsseldorf 1970. Fenske, Hans: Die Verwaltung im Ersten Weltkrieg, in: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 3, Stuttgart 1984, S. 866-908. Forstmeier, Friedrich u.a. (Hg.): Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, München 1983. Harder, Hans-Joachim: Militärgeschichtliches Handbuch Baden-Württemberg, hg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Stuttgart 1987. Matuschka, Edgar Graf von: Organisationsgeschichte des Heeres 1890-1918, in: Deutsche Militärgeschichte in sechs Bänden 1648-1939, hg. vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt, Bd. 3, München 1983, S. 157-282. Müller-Loebnitz, Wilhelm (Bearb.): Die Badener im Weltkrieg 1914/18, Karlsruhe 1935.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 456 F 91
Umfang
290 Archivalieneinheiten

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Neuere Bestände (vornehmlich ab ca. 1800) >> Krieg >> XIV. (Badisches) Armeekorps >> Feldartillerie, Munitionskolonnen

Bestandslaufzeit
1915-1920

Weitere Objektseiten
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

Datenpartner

Dieses Objekt wird bereitgestellt von:
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.

Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1915-1920

Ähnliche Objekte (12)