Bestand
Zerstörergeschwader (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Durch Aufstellungsbefehl Nr. 83 -Marine-
vom 18. August 1958 wurde in Kiel zum 1. September 1958 das
1. Zerstörergeschwader aufgestellt und am 13. Januar 1959 der
erste Geschwaderkommandeur ernannt. Zum Geschwader
traten:
Zerstörer 1, Indienststellung
am 17. Januar 1958,
Zerstörer 2,
Indienststellung am 14. Juli 1959 sowie
Zerstörer 3, Indienststellung am 06. Oktober 1959.
Bis zur Aufstellung des 2.
Zerstörergeschwaders waren die Zerstörer HAMBURG und
SCHLESWIG-HOLSTEIN ebenfalls dem 1. Zerstörergeschwader
zugeteilt.
Zerstörer 1 wurde am 31.
März 1967 außer Dienst gestellt. Am 1. Januar 1968 wurde das
1. Zerstörergeschwader in 3. Zerstörergeschwader umbenannt
(Ergänzung 1/68 zum Aufstellungsbefehl Nr. 83 -Marine- vom
14. November 1967).
Kommandeure 1.
Zerstörergeschwader:
Kapitän zur See
Dominik, Hans 01.1959 - 10.1960
Kapitän zur See Hoffmann, Heinrich 10.1960 -
11.1962
Kapitän zur See Mutius, von
Theodor 11.1962 - 09.1964
Kapitän zur
See Schreiber, Gerd 10.1964 - 09.1965
Fregattenkapitän Stricker, Dirk 10.1965 - 01.1966
Fregattenkapitän Goetschke, Jürgen 01.1966 -
05.1966
(m.d.W.d.G.b. zugleich
Kommandant Z 1)
Kapitän zur See Rau,
Erwin 06.1966 - 01.1967
(zugleich
Kommandeur 3. Z-Geschwader)
Kapitän
zur See Hartwig, Paul 01.1967 - 12.1967
(zugleich Kommandeur 3. Z-Geschwader)
1. Zerstörergeschwader (neu)
Mit
Aufstellungsbefehl Nr. 177 -Marine- vom 17. Januar 1969 wurde
zum 1. Mai 1969 erneut ein 1. Zerstörergeschwader mit
Heimathafen Kiel aufgestellt. Am 1. April 1970 wurde mit
Fregattenkapitän Gerhard Behrens der erste
Geschwaderkommandeur ernannt.
Dem
Geschwader wurden die Zerstörer LÜTJENS, in Dienst gestellt
am 22. März 1969, MÖLDERS, in Dienst gestellt am 20.
September 1969 und ROMMEL, in Dienst gestellt am 2. Mai 1970,
zugeteilt. Die Zerstörer der LÜTJENS-Klasse (Zerstörer 103B)
zählten infolge ihrer zweimaligen Modernisierung zu den
kampfkräftigsten Schiffen der Deutschen Marine.
Den Zerstörern des 1. Zerstörergeschwaders
wurden folgende Aufgaben gestellt:
·
im Krieg: Verstärkungstransporte, Nachschub und schwimmende
Versorgung auf dem Marsch ins Operationsgebiet bis in die
Bestimmungshäfen gegen Angriffe aus der Luft, gegen Angriffe
feindlicher Überwasserkräfte und Uboote zu schützen,
· in der Krise: der militärischen Führung
ein lückenloses Lagebild der Luftlage, der Über- und
Unterwasserlage im Erfassungsbereich der eigenen Sensoren
oder als Führungsschiff des Gesamtverbandes zu
übermitteln,
· im Frieden: unter
möglichst einsatznahen Bedingungen für die Aufgaben in Krise
und Krieg die Besatzung auszubilden, die Einsatzbereitschaft
zu erhalten und durch gemeinsame Übungen mit
Marinestreitkräften verbündeter Staaten und Besuche in
ausländischen Hafen zur Stärkung der NATO beizutragen.
Ständige Aufgabe des Geschwaderstabes war
die Koordinierung der Aufgabenverteilung zwischen den
Schiffen und die Unterstützung der einzelnen Einheiten,
Unterstützung der taktischen Ausbildung auf den Schiffen
sowie die Planung, Vorbereitung und Durchführung von Übungen
und Manövern der Flotte. Ein weiterer Auftrag umfasste die
Vorbereitung und Durchführung von Ausbildungsreisen in
außerheimische Gewässer sowie die Planung und Nachbereitung
von Flugkörperschießabschnitten und Torpedoschießen.
Zum 1. April 1972 wurde die
Systemunterstützungsgruppe Z 103 (SUG) aufgestellt und dem
Kommandeur der Zerstörerflottille unterstellt. Aufgabe der
Gruppe war es, die Schiffe bei der Materialerhaltung und
Bordinstandsetzung sowie bei der Ausbildung zu unterstützen,
ebenso bei der Aktualisierung, Identifizierung und
Beschaffung von Ersatzteilen. Anfang 1982 wurde die SUG als
Technisch Logistische Stabsgruppe in den Stab des 1.
Zerstörergeschwaders integriert.
Am 1.
Juli 1981 traten infolge der Auflösung des 3.
Zerstörergeschwaders vorübergehend hinzu: Zerstörer 2, außer
Fahrbereitschaft gestellt, offizielle Außerdienststellung war
am 18. September 1981 in Salamis und Zerstörer 5, am 31.
Dezember 1981 außer Fahrbereitschaft gestellt, offizielle
Außerdienststellung war am 26. Februar 1982 in Salamis, die
Zerstörer wurden von der griechischen Marine
übernommen.
Am 30. Juni 1999 wurde im
Marinearsenal Wilhelmshaven die ROMMEL außer Dienst gestellt.
Der Zerstörer MÖLDERS stellte am 28. Mai 2003, die LÜTJENS am
18. Dezember des gleichen Jahres außer Dienst. Gleichzeitig
wurde das 1. Zerstörergeschwader aufgelöst. Die neuen
Fregatten der SACHSEN-Klasse ersetzten die Zerstörer.
Kommandeure 1. Zerstörergeschwader:
Fregattenkapitän Lorenz 04.1969 -
04.1970
Kapitän zur See Behrens,
Gerhard 04.1970 - 10.1972
Kapitän zur
See Stange, Klaus Karl 10.1972 - 01.1974
Kapitän zur See Wetters, Ludwig E. 01.1974 -
04.1978
Kapitän zur See Warkocz,
Joachim 04.1978 - 04.1980
Kapitän zur
See Pirschl 04.1980 - 08.1980
(m.W.d.G.b., zugleich Kommandant Zerstörer
MÖLDERS)
Kapitän zur See Schäfer,
Hans-Jürgen 08.1980 - 04.1982
Kapitän
zur See Reiss, Wilhelm 04.1982 - 09.1983
Kapitän zur See Dingeldein, Klaus 09.1983 -
10.1985
Kapitän zur See Kleemann,
Joachim 10.1985 - 10.1986
Kapitän zur
See Boehmer, Hans-R. 10.1986 - 10.1988
Fregattenkapitän Diehl, Christoph 10.1988 -
01.1989
(m.d.W.d.G.b.)
Kapitän zur See Wolff, Uwe 01.1989 -
06.1991
Fregattenkapitän Hügelmann, W.
06.1991 - 08.1991
(m.d.W.d.G.b.)
Kapitän zur See Owen, Jörg 08.1991 -
09.1993
Kapitän zur See Diehl,
Christoph 09.1993 - 03.1995
Kapitän
zur See Puttkamer, Hubertus von 03.1995 - 09.1996
Kapitän zur See Heinzmann, Peter 09.1996 -
09.1998
Kapitän zur See Lux, Norbert
09.1998 - 08.2000
Kapitän zur See
Maltzan, Georg von 08.2000 - 12.2003
Bestandsbeschreibung:
2. Zerstörergeschwader
Durch
Aufstellungsbefehl Nr. 133 -Marine- vom 17. Dezember 1964
wurde am 1. April 1965 das 2. Zerstörergeschwader in
Wilhelmshaven aufgestellt. Hierzu zählten die Zerstörer
HAMBURG, in Dienst gestellt am 23. März 1964,
SCHLESWIG-HOLSTEIN, in Dienst gestellt am 12. Oktober 1964,
BAYERN, in Dienst gestellt am 6. Juli 1965 und HESSEN, in
Dienst gestellt am 8. Oktober 1968. (Die HAMBURG und die
SCHLESWIG-HOLSTEIN unterstanden bis 31. März 1965 dem 1.
Zerstörergeschwader).
Mit
Organisations-Änderungsweisung Nr. 1/92 -Marine- für den
Aufstellungsbefehl Nr. 133 -Marine- vom 29. Oktober 1992
wurde der Stab 2. Zerstörergeschwader rückwirkend zum 30.
September 1992 aufgelöst. Die Schiffe des Geschwaders wurden
mit Wirkung vom 1. Oktober 1992 der Zerstörerflottille in
jeder Hinsicht unterstellt und durch den dort integrierten
Kommandeur 2. Zerstörergeschwader geführt.
Kommandeure 2. Zerstörergeschwader:
Kapitän zur See Dehnert, Hans 04.1965 - 02.1966
Kapitän zur See Haag, Heinz 02.1966 -
07.1967
Fregattenkapitän Witzendorff,
von 07.1967 - 09.1967
(m.W.d.G.b.,
zugleich Kommandant Zerstörer Bayern)
Kapitän zur See Dr. Meyer-Abich, Helmut 10.1967 -
09.1969
Kapitän zur See Goetschke,
Jürgen 10.1969 - 12.1970
Kapitän zur
See Feindt, Hans-Arend 12.1970 - 03.1973
Kapitän zur See Schmidt, Ewald 04.1973 - 12.1975
Kapitän zur See Flentge, Walter 12.1975 -
03.1977
Kapitän zur See Kähler, Helmut
04.1977 - 03.1979
Kapitän zur See
Sievert, Klaus-Dieter 03.1979 - 09.1980
Kapitän zur See Schwabe, Klaus 10.1980 - (1983)
Kapitän zur See Huelsemann, Diether (1983) -
(1984)
Kapitän zur See Laudien,
Klaus-Dieter (1985) - (1986)
Kapitän
zur See Stockfisch, Dieter (1986) - (1989)
Kapitän zur See Kunz, Helmut (1989) - (1991)
Fregattenkapitän Rips, H. C. (1992) -
(1993)
Kapitän zur See Hoch, Gottfried
(1994)
3. Zerstörergeschwader
Mit dem Nachtrag zum Aufstellungsbefehl Nr.
89 -Marine- vom 28. Januar 1960 wurde zum 1. April 1960 die
Aufstellung des 3. Zerstörergeschwaders befohlen. Zum
Geschwader, das in Flensburg-Mürwik beheimatet war,
traten
Zerstörer 4, Indienststellung
am 15. Dezember 1959,
Zerstörer 5,
Indienststellung am 23. Februar 1960 und
Zerstörer 6, Indienststellung am 12. April 1960
(Aufstellungsbefehl Nr. 89 -Marine- für die Zerstörer 4, 5
und 6 vom 20. Januar 1959).
Zerstörer
5 stellte am 30. Juni 1966 außer Dienst, Zerstörer 6 am 15.
Dezember 1967, letzterer endgültig.
Am
1. Januar 1968 wurden das 3. Zerstörergeschwader und das 1.
Zerstörergeschwader unter der Bezeichnung 3.
Zerstörergeschwader zusammengelegt. Heimathafen war von
diesem Tage an Kiel. Das Zerstörergeschwader bestand am 1.
Januar 1968 aus Zerstörer 4 (bisher 3. Zerstörergeschwader)
sowie, vom bisherigen 1. Zerstörergeschwader kommend,
Zerstörer 2. Hinzu kamen mit ihrer Wiederindienststellung
Zerstörer 1 am 19. August 1968 und Zerstörer 5 am 26.
September 1968. Weiterhin trat am 1. Oktober 1971 Zerstörer
3, bisher beim Flottendienstgeschwader, hinzu.
Es schieden aus:
am
17. März 1972 Zerstörer 1 (endgültige
Außerdienststellung),
am 15. Oktober
1980 Zerstörer 3 (Abgabe an Griechenland) und
am 26. Februar 1981 Zerstörer 4 (Abgabe an
Griechenland),
so dass am 30. Juni
1981 nur noch Zerstörer 2 und Zerstörer 5 vorhanden
waren.
Die Auflösung des 3.
Zerstörergeschwaders in Kiel erfolgte am 30. Juni 1981
(Ergänzung 1/81 zum Aufstellungsbefehl Nr. 83 -Marine- vom 2.
April 1981). Die Zerstörer 2 und 5 wurden dem 1.
Zerstörergeschwader zugeteilt.
Kommandeure 3. Zerstörergeschwader:
Fregattenkapitän Buch, Hans-Walter 04.1960 -
09.1960
(m.W.d.G.b., zugleich
Kommandant Z 4)
Kapitän zur See Hetz,
Karl 10.1960 - 03.1962
Kapitän zur See
Bülow, Otto von 04.1962 - 09.1963
Fregattenkapitän Bühring 10.1963
(m.W.d.G.b., zugleich Kommandant Z 4)
Kapitän zur See Meentzen, Wilhelm 10.1963 -
10.1964
Kapitän zur See Dehnert, Hans
10.1964 - 04.1965
Kapitän zur See Rau,
Erwin 04.1965 - 01.1967
(bis 09.1965
zugleich Kommandant Z 4)
Kapitän zur
See Hartwig, Paul 01.1967 - 03.1968
Kapitän zur See Grote, Henrich 04.1968 - 03.1969
Kapitän zur See Zimmermann, Eberhard 04.1969
- 03.1972
Kapitän zur See Flentge,
Walter 02.1972 - 12.1975
Kapitän zur
See Weyer, Hein-Peter 01.1976 - 09.1977
(bis 04.1976 zugleich Kommandant Z 4)
Kapitän zur See Warkocz, Joachim 09.1977 - 03.1978
Kapitän zur See Klages, D. 03.1978 -
06.1981
Inhaltliche
Charakterisierung: Die Akten der Zerstörergeschwader bieten
relativ wenig Substanz. Für detaillierte Recherchen sind in
jedem Fall auch andere Bestände des Militärarchivs zu
benutzen. In diesem Bestand sind wenige
Organisationsunterlagen, Besatzungslisten, Unterlagen über
Auslands-Ausbildungsreisen und Übungen in außerheimischen
Gewässern, vereinzelte Havarieakten, Akten über
Außerdienststellungen sowie statistische Meldungen
überliefert. Einen Schwerpunkt stellen Unterlagen aus dem
Bereich Marinetechnik dar. Eine Akte gibt Auskunft über die
Patenschaften des Zerstörers 4 mit den Städten Reutlingen und
Eckernförde.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung:
VS-Anteil: 2 AE
Zitierweise: BArch BM
40/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BM 40
- Umfang
-
81 Aufbewahrungseinheiten; 2,6 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen der Marine
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Literatur: Hans H. Hildebrandt, Albert Röhr, Hans-Otto Steinmetz: Die deutschen Kriegsschiffe, Herford, 1983
Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 ¿ 1995, Norderstedt, 1996
- Provenienz
-
1. Zerstörergeschwader (1. ZGschw), 1958-2003
- Bestandslaufzeit
-
1960 - 1987
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- 1. Zerstörergeschwader (1. ZGschw), 1958-2003
Entstanden
- 1960 - 1987