Bestand

Verein Oldenburgischer Lehrer und Lehrerinnen (VOLL) (Bestand)

Enthält: Verein Oldenburger Lehrerinnen 1891-1933 (17); Verein Oldenburgischer Lehrer und Lehrerinnen, Organisation, Mitgliederversammlungen, Rundschreiben 1925-1977 (47); Vorstandssachen, Arbeitsgruppen 1946-1979 (20); Schriftwechsel und Zusammenarbeit mit der GEW 1947-1978 (35); Rechnungs- und Haushaltswesen 1947-1965 (3); Schriften und Publikationen 1934-1978 (13); Versicherungswesen und Rechtssachen 1949-1975 (9); Schriftwechsel mit anderen Standesorganisationen und Vereinen 1946-1977 (49).

Beschreibung: Erw 152 Verein Oldenburgischer Lehrer und Lehrerinnen
Zeit: 1891-1979

Geschichte des Bestandsbildners: Die Anfänge des Lehrervereinswesens gehen auf Zusammenschlüsse von evangelischen Lehrern in einigen Kirchspielen bzw. Ämtern und Gemeinden des alten Großherzogtums Oldenburg zurück; diese Vereinigungen nannten sich Konferenzen. Inhaltlicher Schwerpunkt ihrer Konferenzen waren ihre soziale Lage, ihre Ausbildung und ihre Schulbaulichkeiten. Erst im Frühjahr 1848 traten die oldenburgischen Lehrer, gestärkt durch die Ereignisse und Folgen der Revolution, durch eine Eingabe an die nach Oldenburg berufenen Abgeordneten hervor, in der sie mehr Augenmerk auf die Volksbildung und die Qualität der Volksschule forderten und Kritik an den Pastoren, die mit der Schulaufsicht betraut waren, übten. Zusätzlich traten sie für eine höhere Besoldung der Lehrer ein, damit sie sich mehr dem Unterricht zuwenden könnten.
Ein erster Versuch der Lehrer, sich in einem "Allgemeinen Oldenburgischen Lehrerverein" zu organisieren, wurde 1851 unternommen. Doch einige Konferenzen verhielten sich ablehnend, auch fehlte oft die Verbindung zwischen den Konferenzen und dem Verein, schließlich löste sich der Verein bis 1856 auf. Lediglich das 1851 begründete "Oldenburgische Schulblatt", von Ludwig Ballauf (Schulrat in Varel) geführt, überstand die schwierige Zeit. Bei der Gelegenheit der so genannten Schillerfeier traten am 10. November 1859 in Oldenburg erneut Lehrer zusammen, um einen neuen Gründungsversuch für den Oldenburgischen Landeslehrerverein (OLLV) zu unternehmen, der auch gelang; die Zahl der Mitglieder stieg bis 1866 auf 265 Personen. 1933 wurde der Landeslehrerverein gleichgeschaltet und in den Nationalsozialistischen Lehrerbund integriert.

Geschichte des Bestandsbildners: Neben dem Oldenburgischen Landeslehrerverein hatte sich am 6. Juni 1891 der Verein Oldenburger Lehrerinnen (VOL) gebildet. Zunächst waren es 14 Lehrerinnen, doch bis 1894 stieg die Mitgliederzahl auf 31 Lehrerinnen an. 1933 löste sich der Verein Oldenburger Lehrerinnen, der 260 Mitglieder zählte, auf. Mit der (neuen) Gründung des Vereins Oldenburgischer Lehrer und Lehrerinnen (VOLL) am 9. Oktober 1946 wurden die Interessen der Lehrer und der Lehrerinnen in einem Verband zusammengefasst. Der Verein wurde Mitglied im "Gesamtverband Niedersächsischer Lehrer", der wiederum ein Glied der "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Lehrerverbände" war. Am 22.10.1969 wurde beschlossen, dass der Verein der Oldenburgischen Lehrer und Lehrerinnen vollständig zur Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft übergeht bzw. als Vertretungsorgan der GEW für das ganze Land Oldenburg als GEW-Bezirk fungiert. Damit war de jure das Vereinsende gekommen, wenngleich auch die inhaltliche Arbeit der GEW mit der des VOLL identisch war und blieb. Bis 1979 blieb aber noch die Nennung des Vereins Oldenburgischer Lehrer und Lehrerinnen unter dem Briefkopf der GEW formal erhalten.
Neben den Vereinen der Lehrer und Lehrerinnen bestand seit 1846 der Pestalozzi-Verein, eine mildtätige Stiftung für in Not geratene Lehrerfamilien (siehe Erw 150 (16)). Erwähnt werden soll auch die vom VOLL gegründete die Stiftung Schulgeschichte im Jahre 1959 (vgl. auch Erw 201).

Bestandsgeschichte: Bei der Ordnung und Verzeichnung des Bestandes wurden alle Periodika, Lehrerzeitschriften und sonstige Publikationen aus dem bereits durchnummerierten Archivbestand herausgenommen und der Dienstbibliothek des Staatsarchivs zugeführt, sind also über die Bibliotheksdatenbank zu ermitteln und benutzbar.

Findmittel: Archivdatenbank/Internet

Zusatzinformationen: Abgeschlossen: Nein

Zusatzinformationen: teilweise verzeichnet

Reference number of holding
NLA OL, Erw 152
Extent
10,4; 184 Verzeichnungseinheiten

Context
Nds. Landesarchiv, Abt. Oldenburg (Archivtektonik) >> Gliederung >> 3 Nichtstaatliches Archivgut >> 3.5 Vereine / Politische Organisationen
Related materials
Literatur: Jahresberichte des Oldenburgischen Landes-Lehrervereins; Schulgesetz für das Herzogthum Oldenburg in der Fassung vom 1. April 1897, Oldenburg 1897; Schulbauordnung für die evangelischen Volksschulen im Herzogtum Oldenburg, Oldenburg 1912; Handbuch der evangelischen Volksschulen des Landesteils Oldenburg, bearb. von Karl Raapke, H. Harms u.a., 4. Aufl., Oldenburg 1931; Festschrift 100 Jahre Oldenburgischer Landeslehrerverein, 1859-1959; Mitteilungen der Abteilung Kirchen und Schulen beim Präsidenten des Niedersächsischen Verwaltungsbezirks Oldenburg Oldenburg (Oldb): Präsident des Niedersächsischen Verwaltungsbezirks Oldenburg, 1960; Handbuch der katholischen Lehrer und Lehrerinnen an den Volks- , Mittel- und Sonderschulen des Verwaltungsbezirks Oldenburg nach dem Stande vom 15.7.1963, zusammengestellt von Heinrich Bockhorst und Anton Stuke, Vechta 1963; Hilke Günther-Arndt, Volksschullehrer und Nationalsozialismus. Oldenburgischer Landeslehrerverein und Nationalsozialistischer Lehrerbund in den Jahren der politischen und wirtschaftlichen Krise 1930-1933, Oldenburg 1983.

Date of creation of holding
1947-1978

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Last update
16.06.2025, 10:42 AM CEST

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1947-1978

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