Medaillenkleinod

Kurland: Herzog Jakob Kettler von Kurland

Vorderseite: IACOBVS D G IN LIVON CVRL ET SEMG DVX - Brustbild des Jakob Kettler nach rechts, schulterlanges Haar, Harnisch mit Überwurf mit breitem spitzenbesetztem Kragen, unten in die Kartusche eingraviert die Jahreszahl 1642.
Rückseite: Dreifach behelmter kurländischer Wappenschild.
Münzstand: Herzogtum
Erläuterung: Dm nur der Medaille 41x34 mm. Fassung: Gepunzter Reif, an dem schwarz emaillierte Goldbänder, die einen ornamentreichen Rahmen aus Bögen bilden, diagonal auf der ersten Bogenreihe vier weitere große Bögen (drei beschädigt), oben und unten kleine, Kastengefaßte Bergkristalle, oben und unten Öse. - Unter Herzog Jakob Kettler erreichte Kurland seine höchste wirtschaftliche Blüte. Der weltgewandte Herzog war ein Anhänger merkantiler Ideen und suchte Handelsbeziehungen nicht nur zu den direkten Nachbarn, sondern u.a. auch nach England, Frankreich und Portugal. Schiffbau und Metallverarbeitung wurden gefördert. Die kurländischen Hafenstädte Windau (Ventspils) und Liebau (Liepaja) wurden Heimathäfen einer der größten europäischen Handelsflotten. Mehrfach versuchte Kurland, Kolonien in Tobago und Gambia aufzubauen. Dies führte zu Konflikten mit anderen Kolonialmächten und Einheimischen, die das kleine Kurland nur mit Schwierigkeiten bewältigte. Das Ende des kurländischen Kolonialismus kam mit dem zweiten schwedisch-polnischen Krieg von 1655-1660. Im Jahre 1655 fiel die schwedische Armee in das reiche Kurland ein, 1658 geriet der Herzog in schwedische Gefangenschaft. Die Kolonien fielen an die Niederlande und England, die Handelsflotte wurde weitgehend vernichtet. Nach dem Friedensschluss konnte Tobago zwar zurück gewonnen werden, aber die Wirtschaftskraft Kurlands war zerstört.

Fotograf*in: Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann)

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin - Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Sammlung
Medaillen
Unterabteilung: Barock und Rokoko
Inventarnummer
18200803
Weitere Nummer(n)
Maße
Durchmesser: 76 mm, Gewicht: 0.00 g
Material/Technik
Gold; gegossen

Verwandtes Objekt und Literatur
Literatur zum Stück: K. Regling, Amtliche Berichte 48, 1927, 118 f. Abb 8 (dieses Stück); L. Börner, Deutsche Medaillenkleinode des 16. und 17. Jahrhunderts (1981) 153 Nr. 75 Abb. 41 (dieses Stück).

Bezug (was)
17. Jh.
Gold
Heraldik und Wappen
Medaillen
Münzschmuck und Schmuckmünzen
Neuzeit
Osteuropa
Porträts
Weltliche Fürsten

Ereignis
Auftrag
Ereignis
Herstellung
(wo)
Lettland
(wann)
1642
Ereignis
Eigentumswechsel
(wann)
1927
Provenienz
Akzession/Erwerbungsnummer: 1927/120

Letzte Aktualisierung
29.04.2025, 12:13 MESZ

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Objekttyp

  • Medaillenkleinod

Entstanden

  • 1642
  • 1927

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