Bestand

Nachlass Max Quaglio (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Der Arzt Dr. Max Quaglio (1828-1912) gilt als „Nestor der Homöopathie in Bayern“ (Schroers, S. 110). Er lebte und wirkte in München, wo er auch studiert hatte. Seine Dissertation legte er 1852 "Ueber Verbrennung" vor (online unter: urn:nbn:de:bvb:12-bsb10852646-6). Quaglio war als Assistent von Joseph Buchner (1813-1879) in der 1856 gegründeten Münchener Poliklinik tätig, aus welcher sich durch offizielle Genehmigung 1859 ein homöopathisches Krankenhaus entwickelte. Diese Gründung wurde jedoch innerhalb der bayerischen Homöopathenschaft kritisch gesehen. Nach dem Tod Buchners trat Quaglio in die Leitung des 1883 eröffneten homöopathischen Krankenhauses ein. Dort arbeitete er mit Adolf Carl Köck (1847-1907) zusammen.
In der Familie des Schenkungsgebers, mit der Quaglio weitläufig verwandt war, wirkte er als Hausarzt und Homöopath. Dass er sich außerdem theoretisch mit medizinischen und pharmazeutischen Fragen befasste, belegt sein Nachlass. Neben Mitschriften, Notizen und Überlegungen oder Exzerpten von Werken, besonders zu den Themen Pathologie und Physiologie, und Prüfungen sind der Entwurf eines Obduktionsberichts und Briefentwürfe sowie verschiedene Aufzeichnungen zu Behandlungen, aber auch Reisenotizen in dem Konvolut zu finden. Auffällig sind die zahlreichen Vermerke zu den Wirkungen des Aderlass sowie Lungen-, Gehirn- und Nierenerkrankungen. Vier eindeutig identifizierbare Manuskriptentwürfe sind ebenfalls erhalten, wobei ein Text die Wirkung eines homöopathischen Stoffes auf Tiere thematisiert. Nur wenige der Unterlagen sind genau zu datieren. Ein Schwerpunkt bilden Niederschriften aus den 1850er Jahren, während weitere Notizen in die 1890er Jahre fallen.
Die Schenkung von Dr. Dietrich Adam und Gertrud Ziemen wurde 2020 in einem quadratischen Karton angeliefert. Ergänzend übersandte Frau Ziemen 2021 Kopien aus einem Erinnerungsbuch, in dem die Großnichte Quaglios den Verwandten charakterisiert hatte (NQUA 28).
Der Bestand umfasst etwa 0,5 lfd. Meter und wurde in 28 Einheiten gegliedert. Die Gliederung orientierte sich an den erkennbaren Zusammenhängen der Einzelschriftstücke bzw. der Art der Unterlagen.
Der Bestand wurde im Mai 2021 verzeichnet. Nutzungsbeschränkungen bestehen nicht.
Marion Baschin
Literatur
Eppenich, Heinz: Geschichte der homöopathischen Krankenhäuser, Heidelberg 1995.
Schroers, Fritz: Lexikon deutschsprachiger Homöopathen, Stuttgart 2006.
Stolberg, Michael: Geschichte der Homöopathie in Bayern (1800-1914), Heidelberg 1999.

Bestandssignatur
NQUA

Kontext
IGM-Archiv (Archivtektonik) >> Homöopathie-Archiv

Bestandslaufzeit
01.01.1845-31.12.1957

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Letzte Aktualisierung
22.04.2025, 11:01 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 01.01.1845-31.12.1957

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